Friedhof der Raumschiffe (Autorin: Cathrin Hartmann; Perry Rhodan Der Posbi-Krieg 3)
 
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Friedhof der Raumschiffe von Cathrin Hartmann

Reihe: Perry Rhodan Der Posbi-Krieg Bd.3

Rezension von Martin Weber

 

Perry Rhodan und einige wenige Gefährten halten sich in der von Hyperstürmen heimgesuchten Kleingalaxis Ambriador auf, um im Auftrag der Superintelligenz ES die dortige Zivilisation von gestrandeten Terranern (die sich Alteraner nennen) vor der Bedrohung durch die Posbis zu retten. Die Posbis, Maschinenwesen mit einer biologischen Komponente, befinden sich auf einem gnadenlosen Feldzug gegen jegliche Art von Lebewesen. Deswegen stehen nicht nur die Menschenabkömmlinge vor der finalen Auslöschung, sondern ebenso alle anderen Völker Ambriadors – also auch die hiesige Larenkolonie.

Achttausend von den Laren entführte und versklavte Alteraner konnten befreit werden und sind nun in einem desolaten Raumschiff auf der Flucht. Diese Flucht verläuft allerdings nicht wie geplant, denn statt am vorgesehenen Rendezvouspunkt auf Perry Rhodan zu treffen und von alteranischen Einheiten übernommen zu werden, havariert das Raumschiff auf einem einsamen Planeten. Und als wäre der ganz gewöhnliche Überlebenskampf nicht bereits schlimm genug, werden die Gestrandeten auch noch von zwei weiteren Gefahren bedroht: das Fehlen jeglicher Fauna sowie die Entdeckung eines Raumschiff-Friedhofs wecken den Gedanken bei den Flüchtlingen, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht – wieso gibt es keine überlebenden Raumfahrer? Was hat sie getötet? Und tatsächlich sind bald die ersten Todesopfer unter den Neuankömmlingen zu beklagen und achttausend Menschen müssen zu ihrem Leidwesen erkennen, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr allzu lange zu leben haben. Außerdem setzt sich die tot geglaubte (und irgendwie tatsächlich tote) Larin Mitrade auf die Spur der Flüchtlinge, um Rache zu nehmen und etwas in ihren Besitz zu bekommen, was sie dringend benötigt. Auch von ihr haben die geplagten Alteraner keinerlei Gnade zu erwarten …

 

 

KOMMENTAR

 

Mit diesem Band geht der sechsteilige Taschenbuchzyklus „Der Posbi-Krieg“ in die dritte Runde. Verfasserin des Romans ist Neuling Cathrin Hartmann. Sie wurde 1969 geboren, arbeitet freiberuflich als Mediendesignerin & Autorin und machte sich bislang als Verfasserin von phantastischen Romanen sowie als Herausgeberin der Literaturzeitschrift Federwelt einen Namen.

Hartmann erledigt ihren Job ordentlich; stilistisch bewegt sie sich im Mainstream der Perry Rhodan-Autoren, weder nach unten noch nach oben sind Ausreißer zu bemerken. Zwar haben sich einige unsaubere/merkwürdige Formulierungen eingeschlichen, doch halten die sich in einem quantitativ wie qualitativ vertretbaren Rahmen. Woran das Buch krankt, ist weniger der Debütantin anzulasten, sondern Robert Feldhoff, der die Expose-Vorgaben ablieferte: „Friedhof der Raumschiffe“ ist nämlich erstens inhaltlich wenig originell, denn das Ausgangsszenario der havarierten Raumschiffsbesatzung, die einer ominösen Gefahr ausgesetzt ist, wirkt nicht mehr ganz frisch und hat mich des Öfteren an alte Star Trek-Folgen bzw. an die Heftromane aus der Frühzeit des Rhodan-Universums erinnert. Zweitens kann das Buch als typischer Lückenfüller gelten, weil in Hinsicht auf die Haupthandlung so gut wie gar nichts vorangeht. Erinnern wir uns – im Mittelpunkt sollte eigentlich die Bedrohung der Kleingalaxis Ambriador durch wild gewordene Posbis stehen und nicht das Schicksal einer Minderheit von unterdrückten Menschensklaven (denen nun bereits ein ganzer zweiter Band gewidmet wird).

Es ist ein ewiges konzeptuelles Grundproblem der Perry Rhodan-Serie, das hier erneut zum Vorschein kommt und das die Heftroman- ebenso wie die Taschenbuch-Zyklen betrifft: man lässt sich zu wenig Zeit für das Wesentliche, verzettelt sich in Nebensächlichkeiten und bringt das Ganze dann überhastet zu Ende. Aufgrund von Erfahrungswerten und der Lektüre dieses dritten Teils deutet alles darauf hin, dass dieser alte Fehler auch bei „Der Posbi-Krieg“ auftritt bzw. auftreten wird, was nach dem viel versprechenden Start umso ärgerlicher ist. Und sollte sich später wundersamerweise herausstellen, dass die Ereignisse auf diesem Planeten irgendwie mit der Lösung des Posbi-Problems zu tun haben, dann werden die Leser mit einem dieser absurden Zufälle konfrontiert, die typisch für nicht ganz so erstklassige Unterhaltungsliteratur sind.

Sieht man von diesem grundsätzlichen Kritikpunkt ab, dann ist „Friedhof der Raumschiffe“ allerdings durchaus lesenswert, da Hartmann lebendige Figuren kreiert und die Lektüre nie ins Langweilige abgleitet.

 

Sonstiges: Das Cover stammt wieder von James Clyne und ist schön anzuschauen, hat jedoch keinen Bezug zum Inhalt. Im Anhang beschäftigt sich Harmut Kasper mit Computerkunst; sein kurzweiliger Beitrag präsentiert sich erneut in Form einer fiktiven Museumsführung.

 

 

FAZIT

Cathrin Hartmann macht das Beste aus dem ihr vorgegebenen Handlungskorsett und serviert unterhaltsame, „menschelnde“ SF-Kost. Sie kann aber den Eindruck nicht verhindern, dass man es mit einem Roman zu tun hat, der nur geschrieben wurde, weil die Taschenbuchreihe nun mal sechs Bände umfassen muss.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240416190959394f8c05
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Friedhof der Raumschiffe

Reihe: Perry Rhodan Der Posbi-Krieg Bd.3

Autor: Cathrin Hartmann

Broschiert: 320 Seiten

Verlag: Heyne; Auflage: 1 (Januar 2007)

ISBN-10: 3453532643

ISBN-13: 978-3453532649

Erhältlich bei: Amazon

Zur Serie:

Perry Rhodan


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Erstellt: 26.06.2007, zuletzt aktualisiert: 13.10.2023 18:50, 4293