Wird das Legegesicht gewürfelt, dann stellt man die Spielfigur neben eine beliebige der 16 Gefühlskarten und benennt das Gefühl. Das Kind sucht Augen, Mund und Augenbrauen aus, die zu diesem Gefühl passen könnten. Auch hier wird zur Kontrolle die Karte umgedreht und die beiden Gesichter verglichen. Augen und Mund müssen genau übereinstimmen. Die Augenbrauen können beliebig sein. Wurde das Gesicht richtig gelegt, dann bekommt das Kind einen Chip.
Gewonnen hat, wer zuerst vier Chips hat.
Eine Spielrunde dauert ungefähr 15 Minuten.
Spielspaß:
Das Spiel vermittelt einen hohen pädagogischen Anspruch und ist sehr gut geeignet, mit seinen Kindern ein etwas anderes Spiel zu spielen, bei dem es nicht um das Erringen von Schätzen oder dergleichen geht, sondern um das Kennenlernen von Situationen und damit auch seiner eigenen Reaktionen darauf. Es wird sehr viel miteinander geredet, die Kinder betrachten zum Teil sehr aufmerksam die dargestellten Szenen und bereichern sie mit ihrer eigenen Fantasie oder Erinnerungen.
Allerdings hatten wir das Empfinden, dass hier sehr schnell ein dauerhaftes Lernergebnis erzielt wurde, sodass bei weiteren Spielen der Reiz des Neuen fehlte. Obwohl man zwar das Spielfeld durch die Puzzleteile variabel gestalten kann, sind die dargestellten Gefühle recht schnell eingeprägt und von den Kindern leicht reproduzierbar.
Unklar blieb, warum bei der Spielvariante mit drei Spielern nur 2 Teile, bei vier Spielern hingegen wieder drei Teile verwendet werden sollten. Vermutlich handelt sich es sich um einen Fehler in den Regeln.
Für Kinder mit großen Problemen, die Gefühle anderer zu achten oder angemessen darauf zu reagieren, stellt dieses Spiel aber sicher eine sehr gute Möglichkeit, ihr Sozialverhalten zu verbessern, also im Rahmen einer Therapie oder Ähnlichem.
Ansonsten verliert das Spiel schnell seinen Reiz und besitzt wenig Wiederspielwert.
Besonderen Anklang fand das Legegesicht, da hier die Veränderungen für das Kind am offensichtlichsten waren und es aktiv Einfluss nehmen konnte. Obwohl die Augenbrauen ausdrücklich als Feature und nicht als Notwendigkeit deklariert wurden, sind sie da und werden von den Kindern auch entsprechend benutzt - ihre korrekte Zuordnung erwies sich jedoch als sehr schwer, da sie nicht deutlich genug den Vorbildern auf dem Würfel entsprachen.
Das Regelbuch enthält noch weitere Möglichkeiten zum Spiel mit den Gefühlen.
So kann mit der beiliegenden Drehscheibe zu einer Situation nach einer Lösung gesucht werden. Zunächst soll das Kind sich selbst eine Lösung ausdenken und danach einer Entsprechung auf der Scheibe fahnden. Bei korrekter Lösung zeigt es die Drehscheibe entsprechend an.
Mit den Szenen-Chips lässt sich auch eine Variante des „Ich sehe was, was Du nicht siehst!“-Spiels gestalten, das sehr lustig ist.
Weiterhin enthält das Regelbuch Basteltipps, etwa für eine Gefühlsampel, allerdings sehr knapp.
Fazit:
Wer kennt sie nicht, die Gefühle Freude, Trauer, Wut und Angst. Doch in der Welt der 4-6jähriren Kinder spielen diese Gefühle eine große Rolle, denn oft können sie bestimmte Situationen noch nicht mit Worten klären, sondern werden von ihren Gefühlen überwältigt. Und dann ist Gebrüll, Hauen und Weinen angesagt. Dieses Spiel soll ihnen helfen, die Welt der Gefühle spielerisch zu verstehen.