Führer und Verführer (DVD)
 
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Führer und Verführer

Filmkritik von Cronn

 

Die Geschichte des Nationalsozialismus lässt uns nicht los. Sie zu verleugnen, ist zwecklos. Sie zu verdrängen führt zur Gefahr des Vergessens. Und vergessen darf man diese Zeit nie. Denn was war, kann wieder sein. Und das zu verhindern, ist die Aufgabe von uns allen.

 

Daher ist es wichtig die Mechanismen zu erkennen, wie ein wesentlicher Bestandteil der NS-Ideologie funktioniert hat: Die Propaganda von Joseph Goebbels.

 

Der Film Führer und Verführer geht diesem Mechanismus nach, zeigt aber auch die persönliche Geschichte des Propagandaministers.

 

Wie gelungen der Streifen ist, soll die nachfolgende Rezension aufzeigen.

Verlagsinfo

Vor rund 80 Jahren geschahen die größten Verbrechen der Menschheit: Holocaust und Zweiter Weltkrieg. Autor und Regisseur Joachim A. Lang beleuchtet auf bisher nicht gezeigte Weise die Zeit vom sogenannten »Anschluss« Österreichs im März 1938 bis zum Untergang im Führerbunker im Mai 1945. Verhängnisvolle Jahre der Weltgeschichte, die ohne die mächtige Propagandamaschine unter Leitung von Joseph Goebbels nicht möglich gewesen wären. Der Minister hat das öffentliche Erscheinungsbild des Nationalsozialismus geprägt. Ein Bild, das auf fatale Weise bis heute nachwirkt. Auch heute, im Zeitalter von fake news und disinformation warfare, sind es wieder die gleichen Mechanismen der Propaganda, die moderne Hetzer anwenden, um Macht zu gewinnen und missbrauchen. Statt der üblichen, auf inszenierten Bildern basierenden Darstellung wählt der Film eine Fiktionalisierung, die auf historischen Quellen, bis hin zu verbrieften Dialogen, basiert.

Rezension

Der Regisseur Joachim A. Lang setzt auf die Kraft der Montage, um Authentizität seiner Spielfilmszenen zu erwirken. Dabei gelingen ihm Momente von großer Eindrücklichkeit, wenn beispielsweise auf Erhängungen und Erschießungen umgeschaltet wird. Diese Schock-Therapie zeigt Wirkung.

 

Leider gibt es auch Schwächen. So ist beispielsweise anfangs die Darstellung von Adolf Hitler durch den Schauspieler zu blass und die Realität verzerrend, da Fritz Karl viel Emotionen in die Mimik einbringt. Dies ist vom Schauspielerischen her verständlich, birgt aber die Gefahr Adolf Hitler allzu sehr zu verharmlosen und seine emotionale Kälte zu vernachlässigen. Später im Film wird die kalte Natur Adolf Hitlers allerdings klar herübergebracht und hier brilliert Fritz Karl, wenn er beispielsweise über die Vernichtung von Leben spricht und in brutaler Art Vertragsbruch begeht.

 

Robert Stadlober als Joseph Goebbels hat das reale Gegenüber sehr stark analysiert. Seine Gestik und Mimik ist stimmig und sogar die merkwürdig betonte Sprache von Goebbels wird von Stadlober absolut kongenial nachgeahmt.

 

Auch stark: Franziska Weisz in der Rolle der Magda Goebbels, die Widersprüche in sich birgt, gleichzeitig in absoluter Treue zum Führer, andererseits geprägt von jüdischen Bekannten ist. Die große Grausamkeit wird hier nur als Texttafel angedeutet: Magda Goebbels ermordet im Führerbunker ihre eigenen sechs Kinder.

Fazit

»Führer und Verführer« ist ein wichtiger Film, der zeigt, auf welche Weise Populisten die Menschen manipulieren können und welche katastrophalen Folgen für die Menschlichkeit dies hat. In unserer Zeit, wo die Demokratie durch rechte Verbände und Parteien unter Druck ist, wichtiger denn je!

Klare Kaufempfehlung!

Darsteller·innen

Robert Stadlober

Fritz Karl

Franziska Weisz

Dominik Maringer

 

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DVD:

Führer und Verführer

Regisseur: Joachim A. Lang

Laufzeit: 2 Stunden und 15 Minuten

Umfang: 1 DVD

LEONINE, 22. November 2024

FSK: 12

 

ASIN: B0D7ZTZFV9

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 10.12.2024, zuletzt aktualisiert: 10.12.2024 19:25, 23974