Für einen Sarg voller Dollars (DVD)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Für einen Sarg voller Dollars (DVD)

Rezension von Björn Backes

 

Rezension:

Hagen für eine Gruppe Banditen an, die in der gesamten Stadt für Unruhe sorgen und es ganz besonders auf die Hamilton-Familie abgesehen haben, die einst für die Ermordung seiner Brüder verantwortlich zeichnete. Eines Tages beschließt der skrupellose Chef endgültig, die Farm der Familie niederzubrennen und en für allemal Rache zu nehmen. Sein Anschlag hat Erfolg, denn nahezu alle Mitglieder der befeindeten Familie sterben bei diesem Attentat. Lediglich Nevada Kid wird verschont und kann bei der Rückkehr aus dem heimischen Krieg nur noch den Tod seiner Anverwandten feststellen. Ohne jegliches Zögern begibt er sich auf die Jagd nach Hagen, um die Fehde Auge um Auge zu beenden.

 

Rezension:

Demofilo Fidani ist unter vielen Western-Liebhabern ein absolut rotes Tuch, da er das Genre nicht gerade selten mit einigen völlig trashigen Beiträgen unfreiwillig persifliert hat und die Inszenierung seiner Filme fast ständig darauf reduziert hat, biedere Klischees mit überflüssiger Härte und nervigen Zitaten zu kombinieren.

Unter Berücksichtigung dessen ist Für einen Sarg voller Dollars eigentlich noch ein ganz anständiger Film mit einer schlüssigen Handlung, einem stringenten Spannungsschema und einem gar nicht mal so schlecht aufspielenden Klaus Kinski, der in dieser Filmsparte ja leider häufiger die Hauptrollen in zweitklassiger Streifen übernehmen musste. Zumindest für einen Film dieses – in gewissem Sinne – Ausnahmeregisseurs scheint dies schon mehr als beachtlich. Bevor aber jetzt eine dadurch begründete Euphorie lostritt, muss aber schnell auch wieder die Notbremse betätigt werden. Ein ordentlicher Fidani-Film ist nämlich nicht auch gleich ein ordentlicher Film.

 

Der Regisseur hat jedenfalls außerhalb der, für seine Verhältnisse, vorzeigbaren Story mal wieder mit den Problemen des niedrigen Budgets zu kämpfen, was sich einerseits in der Wahl der größtenteils schäbigen Kulissen zeigt, andererseits aber auch auf Standards wie Kameraführung und der generellen Ausstattung und Requisite der Produktion zeigt. Dass dies auch auf die Darstellung der, komischerweise, ständig bemühten Fidani-Kumpanen Gordon Mitchell und Jeff Cameron übergreift, lässt sich auf Dauer einfach nicht vermeiden und führt schließlich auch, wenn auch überraschend eingeschränkt, dazu, dass der Trash-Faktor doch wieder eine gewichtige Rolle spielt. Schicksal oder Berufung? Wahrscheinlich beides!

 

Andererseits ist die Geschichte einigermaßen ausgewogen, selbst wenn sie sich auf die typischen Rachsucht-Muster der Western-Sparte bezieht. Familienfehden, brutale Schießereien und Ungerechtigkeiten am laufenden Band zeichnen den Vertreter der leider zu Beginn der Siebziger ziemlich ausgelatschten Italo-Sektion und machen ihn inhaltlich zu durchaus solidem Handwerk. Und wenn man diesen Aspekt schließlich mal mit der persönlichen Erwartungshaltung an „Für einen Sarg voller Dollars“ abgleicht, darf man das Ganze durchaus positiv bewerten.

 

Positiv ist im Übrigen auch der Eindruck der DVD-Aufarbeitung: Die Restaurierung des Bildmaterial beispielsweise ist fantastisch und absolut fehlerfrei. Mehr noch: Das Bild ist unverhofft scharf und mit angenehmen Kontrasten vertraut, die sofort ins Auge stechen. Nebst einem ebenso anständigen Sound präsentiert der Silberling dann noch eine ausführliche Dokumentation, die sich ausführlich mit der Person des Regisseurs beschäftigt, sowie den Originaltrailer des Westerns. Immerhin!

 

Fazit:

„Für einen Sarg voller Dollars“ ist traditionsbewusster Western-Trash aus dem Hause Findani, aber in diesem Bereich mitunter die beste Produktion, die der B-Movie-Regisseur in seiner Laufbahn zustande gebracht hat. Ob dieser Fakt für eine Investition ausreicht, liegt im Auge des Betrachters. Wirklich anspruchsvolle Kost bekommt man allerdings trotz allem nicht geboten.

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425120813f6b7ada2
Platzhalter

DVD:

Für einen Sarg voller Dollars

Italien, 1971

Original: Adios Companeros

Regisseur: Demofilo Fidani

Komponist: Coriolano Gori

Format: Dolby, PAL

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Italienisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 4:3

FSK: 12

Koch Media, 11. Juli 2008

Spieldauer: 83 Minuten

 

ASIN: B001ADRU04

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Klaus Kinski

Gordon Mitchell

Ray Saunders


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 29.08.2008, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 7200