Für immer Shrek (DVD, Fantasy, FSK 6)
 
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Für immer Shrek

Filmkritik von Christel Scheja

 

Mit „Dreamworks“ erwuchs „Disney“ bereits in den 1990er Jahren eine Konkurrenz, die nicht zu unterschätzen war und das Geschäft mit der Familienunterhaltung neu belebte. Denn von nun an konnte man sich nicht mehr auf den Lorbeeren alter Zeit ausruhen, sondern musste zusehen, dass man den Konkurrenten nicht ganz aus den Augen verlor.

Bereits seinen Zeichentrickfilmen setzten die Dreamworks Studios neue Maßstäbe in Punkto Lebendigkeit und Inhalt, bei den Animationsfilmen brauchte es sogar eine ganze Weile, bis Disney/Pixar aufholen konnten.

Auch das 2001 erstmals gezeigte Märchen „Shrek“ war einer dieser Meilensteine. Nicht nur, dass die Animation neue Detailtreue und Lebendigkeit erreichte – auch der Inhalt konnte sich sehen lassen. Der Film sprach nicht nur Kinder an, sondern auch Erwachsene, die anders als ihr Nachwuchs die bissigen und bösen Seitenhiebe auf von Disney geschaffene Klischees und Archetypen erkennen konnten.

Die nachfolgenden Filme entpuppten sich als wesentlich zahmer und familienfreundlicher und „Für immer Shrek“ ist gar eine Hommage an die unzähligen gestressten Familienväter und tradiert alte Werte.

 

Shrek muss feststellen, dass das Leben als Vater auch seine Schattenseiten hat. Die Kinder bestimmen den Tagesablauf und in allem tritt eine gewisse Alltagsroutine ein – selbst in den Besuchen der Freunde. Er hat nicht einmal mehr ein bisschen Zeit für sich selbst – schon das tägliche Schlammbad wird ihm verleidet. Denn mittlerweile ist er zu einer harmlosen Touristenattraktion verkommen, die niemand mehr so richtig ernst nimmt.

Nach und nach baut sich immer mehr Groll auf, der dann schließlich auf dem ersten Geburtstagsfest seiner Kinder eskaliert. Genervt von dem üblichen Chaos, aufdringlichen Kindern von Hofschranzen und anderen Kleinigkeiten gerät er in Streit mit Fiona und verlässt die Feier. Auf dem Weg nach Hause trifft er auf einen Fremden, der ihn nur all zu gut versteht und bereit dazu ist, ihm zu helfen, noch einmal so zu sein, wie er früher war. Allerdings muss Shrek ihm dafür einen Tag seines Lebens überlassen.

Die beiden besiegeln den Handel in einem Vertrag. Shrek genießt die ersten Stunden seines neuen, freien Lebens, doch dann wird ihm bewusst, dass er betrogen worden ist. Denn weder Fiona noch seine Kinder, und schon gar nicht die Freunde sind wieder zu finden. Es ist so, als würde er gar nicht existieren.

Auch das Gesicht von „Weit weit weg“ hat sich verändert. Über das Land herrscht nun mit harter Hand der Fremde namens Rumpelstilzchen, beschützt von ganzen Heerscharen von Hexen.

Shrek ahnt, dass er einen entsetzlichen Fehler begangen hat, als nicht einmal sein bester Freund Esel ihn wieder erkennt und Rapunzel ihm enthüllt, dass am Ende dieses Tages auch Shrek für immer ganz verschwunden sein wird.

Nur eines kann den Fluch jetzt noch aufheben – ein Kuss wahrer Liebe. Nur dazu muss Shrek erst einmal aus der Gewalt seines Widersachers entkommen und Fiona wiederfinden, die längst nicht mehr dort ist, wo sie einmal war.

 

Auch wenn der augenzwinkernde Humor erhalten geblieben ist und gerade in der Gestalt von Rapunzel noch einmal bissige Satire praktiziert wird, so überlagert die moralische Botschaft doch alles: „Man merkt erst, was man besessen hat, wenn man es verliert“. Shrek bekommt das sehr schmerzhaft zu spüren und muss einige Anstrengungen auf sich nehmen, um den Fluch wieder zu lösen und sich alles zurück zu erobern.

Dabei fällt es ihm nicht einmal so schwer, gegen seine Gegner zu kämpfen, viel komplizierter ist es, das Herz von Fiona für sich zu gewinnen, die zu einer verbitterten Kriegerprinzessin geworden ist und nicht mehr an die Magie der wahren Liebe glauben will.

Die Geschichte beginnt überdreht und wird nach der ersten halben Stunde recht düster. Auch wenn Gewalt nur sehr zurückhaltend eingesetzt wird, kann gerade die Atmosphäre in Rumpelstilzchens Schloss doch sensiblere Kinder verschrecken, so dass man sie den film nicht alleine sehen lassen sollte.

Ansonsten ist die Geschichte ein Vergnügen für die ganze Familie. Die Kinder können sich an der quirligen Abenteuergeschichte, dem Humor und den schrägen Figuren erfreuen, die Erwachsenen werden Shrek in so manchem beipflichten können – gerade in den Anfangsszenen. Dabei ist gerade die Mimik des Ogers sehr gelungen, spiegelt sie doch seine Gefühle sehr deutlich wieder.

Auch die anderen Figuren sind getroffen. Obwohl Esel. Der gestiefelte Kater und Fiona in der Parallelwelt eine ganz andere Geschichte haben, so sind doch Grundzüge ihres Charakters trotz der Veränderungen wiederzuerkennen.

Die Animation ist sehr gelungen – detailreiche Hintergründe, lebendige Figuren und Bewegungen gehen eine Symbiose ein, die Atmosphäre jeder Szene ist bewusst durchkomponiert.

Auch wenn die DVD natürlich nicht die 3D-Effekte wiedergeben kann, so kann man bei dem glasklaren Bild doch ein wenig von der Wirkung erahnen. Die deutsche Synchronisation ist sehr sorgfältig, die Sprecher passend. An Bonusmaterial ist auf der DVD mit „Spotlight auf Shrek“ ein interessantes Making-Of zu finden, zudem gibt es „Entfernte Szenen“ und einen Audiokommentar.

 

 

„Für immer Shrek“ ist gegenüber den Vorgängern vielleicht besonders zahm, da der anarchische Humor diesmal von einer moralischen Botschaft ersetze wurde, aber der Film erweist sich doch als würdiger Abschluss der Reihe und unterhaltsames Kino für die ganze Familie.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420004711989e5520
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DVD:

Für immer Shrek

(DVD, Fantasy, FSK 6)

Shrek forever after, USA 2010

Regisseur(e): Mike Mitchell

Komponist: Harry Gregson-Williams

Format: Dolby, PAL, Widescreen

Sprache: Deutsch, Türkisch, Englisch (DD 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch

Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1

FSK: Freigegeben ab 6 Jahren

Studio: Paramount Home Entertainment

Erscheinungstermin: 25. November 2010

Produktionsjahr: 2010

Spieldauer: 90 Minuten

 

ASIN: B003UP9UWG

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:


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Erstellt: 05.12.2010, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 11343