Funken der Unendlichkeit (HerausgeberInnen: Alisha Bionda und Guido Krain; O.R.I.O.N. 1)
 
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Funken der Unendlichkeit hrsg. von Alisha Bionda und Guido Krain

Anthologie

Reihe: O.R.I.O.N. Space Opera Band 1

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Moderne Zukunftsmusik für alle, die eine gute Einstiegsdroge zu schätzen wissen. Die Serie »O.R.I.O.N. Space Opera« erzählt temporeiche, moderne Science Fiction, die mit einer starken Allergie gegen Langeweile zur Welt gekommen ist. Wir laden Sie ein, an Bord zu kommen und den Start einer geheimen Mission ins Unbekannte mitzuerleben. In vier Episoden stellen die Stammautoren die bunte Truppe vor, die in den kommenden Jahren das Abenteuer ihres Lebens bestreiten wird.

 

Rezension:

Der im Jahre 2013 gegründete Arunya-Verlag hat sich Großes vorgenommen. In den kommenden Jahren wollen uns Alisha Bionda und Guido Krain mit einer modernisierten Space Opera unterhalten. O.R.I.O.N. soll laut Vorwort zum ersten Band, der Novellensammlung Funken der Unendlichkeit, hochwertige, realitätsbewusste Science-Fiction liefern.

 

Den Startschuss liefert Mitherausgeber Guido Krain gleich selbst. In Der Predator von Bellaris sieht sich Kapitän Cody Callahan auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er soll das Kommando über die nigelnagelneue Eos übernehmen. Der Kreuzer ist nicht nur ein Prototyp, er soll seine Mannschaft auch auf eine Geheimmission mitnehmen, die höchste Sicherheitsvorkehrungen erfordert. Unter anderem die Indienststellung im Hinterhof des Commonwealths. Der Mond Bellaris ist zwar hübsch, aber eben eine abgelegene Kolonie.

Das rechtfertigt natürlich nicht die extremen Sicherheitsmaßnahmen die ihn und Admiral Polon dort erwarten. Sicherheitscheffin Jodie Cardogan verfügt aber nicht nur über einsatzbereite Kampfroboter, sondern auch über ein ausgewachsenes Risikobewusstsein und als Callahan ihr das notwendige Geheimwort zur Identifikation nicht nennen kann, steckt sie ihn prompt in den Arrest. Doch nicht für lange …

 

Sehr schnell wird klar, dass sich Krain einiges an Action einfallen ließ, um einige der wichtigsten Crew-Mitglieder passend einzuführen. Neben Captain Callahan und der toughen Sicherheitsexpertin Jodie Cardogan, deren Namen zu Verwechslungen einladen, lernen wir auch noch die blauhäutige Sylviaan Vandergard und ihre burschikose Tochter Polaris kennen. Polaris ist die modernisierte Version von Wesley Crusher, nur sympatischer.

Der Showdown spielt mit einer Überraschung, die erfahrene LeserInnen durchaus erwarten konnten. Insgesamt eine rasanter und etwas ungewöhnliche Einführungsstory.

 

Wer sich nun wundert, dass weder die Eos noch der Rest der Besatzung oder deren Mission näher vorgestellt wurden, wird spätestens mit der zweiten Geschichte erkennen, dass alle vier Storys zusammen diese Aufgabe erfüllen sollen.

 

Norma Feyes Papageienbande führt Roger Lovington ein, der Wolf genannt. In mehreren Rückblenden lernen wir ihn als zähen Weltraumveteranen und Soldaten kennen, der weder sich noch seine Besatzung schont und entsprechende maskuline Mängel mit sich bringt. Fast wäre die Jagd nach einem Schmugglerschiff eine riskante Entscheidung zu viel gewesen …

In der Gegenwart begegnen wir einer weiteren Rasse, der geheimnisvollen Cardo. Eine besonders hübsche Vertreterin, Skye n’Gideon lernt auf Bellaris den Computerspezialisten Simon Bergau kennen. Als der kurze Zeit später in Bedrängnis gerät, beschließt sie, ihm zu helfen …

Die flott, wenn auch stilistisch etwas hastig erzählte und sehr actiongeladene Geschichte, bringt weiteres Licht in die dunklen Stellen der Verschwörung, die sich um die Indienststellung der Eos gebildet hat.

 

Auch Projekt Eightball von Martin Barkawitz beleuchtet die näheren Umstände unter denen die Besatzung der Eos zusammengeschweißt wird.

Rene Fox-Shelton ist die erste Offizierin und auch Pilotin der Eos. Sie gehört zu den Besatzungsmitgliedern, die man in »Der Predator von Bellaris« unter einem Vorwand nach Bellaris lockte. Doch die clevere Cyborgfrau hat nicht nur einige zusätzliche Körperteile in Petto …

Der stellvertretende Kommandant des Beibootes Aquila, Nils Sörensen, hingegen ist ein Clon und unsterblich in seine Cheffin Cynthia Vasquez verliebt. Die hat ein Medikamentenproblem und versteht die Versuche ihrer Nummer Eins ihr näher zu kommen, als heimliches Sägen am Kommandantensssel. Doch sie ahnt nicht, dass ihr eigentliches Problem Projekt Eightball heißt …

Mit viel Fingerspitzengefühl für die Psyche seiner Figuren fügt Barkawitz der Rahmenhandlung weitere Puzzle-Steinchen hinzu und verarbeitet nebenbei ganz locker weitere Biographien von Besatzungsmitgliedern, die höchstwahrscheinlich alle irgendwann mal eine Rolle in zukünftigen Bänden von »O.R.I.O.N.« eine Rolle spielen werden.

 

Die letzte Geschichte des Bandes kommt wieder von Guido Krain. Schon der Titel Zombie auf Kartoffel lässt einiges an Spaß vermuten und tatsächlich zieht Krain hier mächtig vom Leder.

Offensichtlich mag er seinen listiglustigraffinierten Rotschopf Polaris über alle Maßen. Mit viel Slapstik und jeder Menge Sinn für burschikose Mädchenmacht lässt er sie auf den kampfoptimierten und mit einer Hochleistungs-KI als ständigen Begleiter im Kopf ausgestatteten Lorn Chambers treffen. Der ist wieder einmal wegen diverser Probleme zum einfachen Rekruten degradiert worden und rechnet mit Schwierigkeiten an Bord der Eos, immerhin hat er einen mächtigen Feind an Bord.

Doch Captain Callahan ist ein besonnener Captain und Menschenkenner. Er sieht in Chambers mehr als die Einträge in seiner dicken Personalakte. Außerdem möchte er der Tochter seiner besten Freundin einen guten Schutz zur Seite stellen.

Und der wird schneller benötigt, als Callahan sich hätte träumen lassen …

 

Nach der Lektüre der vier Geschichten kann man eine Menge Potential in den sehr unterschiedlichen Figuren entdecken. Es gibt diverse Ähnlichkeiten zu bekanntem Raumschiffpersonal, aber auch genügend Unterschiede, um etwas eigenes versprechen zu lassen.

Interessant wird, ob gleich gelagerte Archetypen wie Chambers und Skye in den folgenden Abenteuern weit genug voneinander differieren können. Auch an Wuschelkopf Polaris könnte man sich schnell sattlesen. Wenig Raum nahm bisher das Schiff selbst ein. Während die Figuren durchaus Konturen gewinnen konnten, gelang dies mit der Eos noch nicht.

Aber bereits für Mai 2015 ist der nächste »O.R.I.O.N.«-Band angekündigt. Im Zweiteiler Das Herz des Kriegers geht es mit der Eos in bisher unerforschte Gefilde.

Wir können gespannt sein, ob es gelingt, das vorgestellte Potential auszuschöpfen.

 

Erwähnenswert sind im übrigen auch die Illustrationen von Shikomo. Die Manga artigen Zeichnungen vermitteln einen sehr modernen Eindruck, passen zu den Geschichten und wirken trotz dunkler Farben nicht düster.

Der rosafarbene Hase des Covers taucht tatsächlich auf! Aber keine Angst, Bugs Bunny spielt nicht mit.

 

Das handliche Format der gebundenen Ausgabe bietet auch bibliophilen SF-LeserInnen einen Mehrwert und wenn das Glossar in den Folgebänden weitergeführt wird, könnte auch dieses Feature an Bedeutung gewinnen.

 

Fazit:

In vier actionreichen Geschichten präsentieren Norma Feye, Guido Krain und Martin Barkawitz die Besatzung des neuen Commnwealth-Kreuzers Eos. Dabei zeichnen sie nicht nur das Bild einer buntgemischen Besatzung, sondern erzählen auch von einer großangelegten Verschwörung. Die Space Opera O.R.I.O.N. beginnt rasant und ist auf jeden Fall einen näheren und auch weiteren Blick wert.

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Buch:

Funken der Unendlichkeit

Novellensammlung

Reihe: O.R.I.O.N. Space Opera Band 1

HerausgeberInnen: Alisha Bionda und Guido Krain

Gebundene Ausgabe, 252 Seiten

Arunya-Verlag, Oktober 2014

Cover und Illustrationen: Shikomo

Inhalt:

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Guido Krain: Der Predator von Bellaris

Norma Feye: Papageienbande

Martin Barkawitz: Projekt Eightball

Guido Krain: Zombie auf Kartoffel

</typolist>

 

ISBN-10: 3958100023

ISBN-13: 978-3958100022

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B00OJS3RLS

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

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Serienguide:

O.R.I.O.N. Space Opera


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Erstellt: 14.04.2015, zuletzt aktualisiert: 13.10.2023 18:50, 13906