Gärten lesen – Gartenarchitektur erkennen und verstehen (Autorin: Lorraine Harrison)
 
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Gärten lesen – Gartenarchitektur erkennen und verstehen von Lorraine Harrison

Rezension von Christel Scheja

 

Gärten sind überall, selbst in den städtischsten Regionen bieten sie Zuflucht und Entspannung, das Grün, was man in den Betonwüsten so vermisst. Kaum einem wird bewusst, dass sie seit Jahren auch eine Kunstform darstellen, die Jahrhunderte bestimmte Stile geprägt haben, die bis heute in dem ein oder anderen kultivierten Stück Natur zu finden sind. Das Buch „Gärten lesen“ will dabei unterstützen, diese Gartentypen und –stile zu erkennen, einzuordnen und vielleicht auch Inspiration für sein eigenes Stück Grün daraus zu gewinnen.

 

Nach Vorwort und Einleitung kommt die Autorin gleich zur Sache „Gartentypen“ definieren den Sinn und Zweck des Gartens. Soll er repräsentieren und die Ausstrahlung eines Gebäudes verstärken, soll er Lust und Entspannung bieten, Zuflucht vor dem hektischen Stadtleben wie viele Parks für die Menschen, erfüllt er spirituelle Ansprüche oder aber soll er einfach nur genutzt werden, um Kräuter, Gemüse und Obst wie in alter Zeit zu ziehen?

„Gartenstile“ erschaffen ein Bild vor dem Auge des Betrachters. Sie werden mit Sorgfalt geplant und geschaffen, entsprechen dem Zeitgeist, repräsentieren den Geschmack der Reichen und Mächtigen einer Epoche.

Des weiteren geht die Autorin darauf ein, wie bestimmte Elemente in den unterschiedlichen Gärten eingesetzt werden? Wie können „Bäume“ einen Garten prägen? Führen Alleen gezielt zu einem zentralen Element oder beschirmen sie einen Ort der Ruhe? Wie sieht es mit „Blumen und Gehölzen“ aus? Bieten sie kleine Farbtupfer im Grün, stellen den Garten unter ein bestimmtes Motto? Sind Büsche als Begrenzung oder Element in diesem Stil wichtig?

Welche Auswirkung haben „Landschaftselemente“ wie Hügel, Terrassen und Teiche auf einen Garten? Müssen Gartengebäude immer nützlich sein? Warum sind sie entstanden und welchem Zweck dienten sie? Nicht zuletzt – warum gibt es sie heute in größeren Gärten immer noch? Und schließlich kommen auch kleinere „Gartenelemente“ ins Spiel wie Töpfe und Vasen, kleine Figuren oder Zäune und Mauern.

 

„Gärten lesen“ ist kein Fachbuch, das mit Fremdworten nur um sich wirft, sondern ein Handbuch, dass sich gezielt an den interessierten Laien richtet, und ihm Hilft, sich in der Vielzahl und Vielfalt der Gärten zu orientieren, verstehen zu lernen, warum manche Elemente eingefügt wurde, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, und was manchen Gartenbesitzer dazu treibt, einen regelrechten Kult zu betreiben.

Viele Fotos und Zeichnungen schärfen das Auge fürs Detail, machen darauf aufmerksam, welche Wirkung ein Element hat, und auf was man achten sollte, um die Aussagen eines Gartens richtig zuzuordnen. Die Texte sind übersichtlich angeordnet, mit Bildbeispielen versehen, die zusätzlich erklären.

Es gibt weder eine Gewichtung noch eine Beurteilung der verschiedenen Stile, so dass jeder selbst entscheiden kann, was ihm gefällt und was nicht, was er interessant findet und was ihn weniger anspricht. So kann man auch für sich herausfinden, welche Gestaltungsarten man mag und welche nicht.

Die Erklärungen sind für den Anfänger, der sich bisher nicht mit der Gartenkunst beschäftigt hat, insgesamt sehr gut nachvollziehbar. Ganz nebenbei lernt man auch die entsprechenden Fachbegriffe.

Alles in allem kann man auch wenn man sich nicht tiefer in die Materie stürzen will, seinen Nutzen aus dem Handbuch ziehen, bietet es doch viele Inspirationen und Erklärungen, die man sonst nie an einer Stelle findet. Und wer Geschmack daran gefunden hat, kann sich dank des Buches auf Reisen oder Spaziergängen besser orientieren, gerade wenn man merkt, dass professionelle Hände eine Garten gestaltet hat.

 

„Gärten lesen“ ist damit ein sehr nützliches Buch für den Laien, erhält dieser doch einen Führer durch die Gartenkultur, der kurz, knapp und prägnant all das zusammenfasst, was man zum Thema wissen sollte, ohne tiefer in die Materie eintauchen und Fremdworte nachschlagen zu müssen. Es lohnt sich daher durchaus, mehr als einen Blick in das Buch zu riskieren.

 

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MEDIUM:

Gärten lesen – Gartenarchitektur erkennen und verstehen

Autorin: Lorraine Harrison

gebunden, 256 Seiten

Haupt, erschienen März 2013

Übersetzung aus dem Englischen von Stefan Leppert

Fotos aus diversen Quellen

Zeichnungen Coral Mula

ISBN-10: 3258077614

ISBN-13: 978-3258077611

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 07.08.2013, zuletzt aktualisiert: 18.10.2023 18:41, 13205