Ganz schön heiß hier von Daniela Paepke

Rezension von Christel Scheja

 

Jede Frau wird eines Tages mit ihnen konfrontiert und muss lernen damit zu recht zu kommen. Lange Zeit galten die »Wechseljahre« als Tabuthema, das man in der Öffentlichkeit nicht ansprach. Aber das hat sich in den letzten Jahren geändert. Und Bücher wie Ganz schön heiß hier macht auf anschauliche Weise deutlich, dass Frauen mit ihren Problemen nicht alleine sind und vor allem, jedes Recht haben, sie ernst zu nehmen, damit sie besser durch diese Zeit kommen.

 

Das drückt auch die lange Einführung aus. Die Autorin macht deutlich, dass die Zeit vorbei sein sollte, in denen die Gesellschaft die Wechseljahre klein redet. Natürlich läuten sie das letzte Lebensdrittel ein, auf der anderen Seite aber heißt das nicht, dass man sich jetzt alt fühlen muss, eher im Gegenteil.

Später werden sehr ausführlich die verschiedenen Veränderungen im Körper der Frauen unter die Lupe genommen. Vor allem die vielen Hormone, die damit verbunden sind, stehen im Mittelpunkt und es sind weit mehr als Frau denkt. Die Wechselwirkung untereinander wird auch genauer beleuchtet.

Auch der Körper macht sich in dieser Zeit bemerkbar. Wie frau mit den Beschwerden umgehen kann – Ideen und Vorschläge findet sie hier.

 

Viele Frauen, die in den letzten Jahren in und durch die Wechseljahre gegangen sind, wissen um das Stigma, dass ihren Vorgängerinnen und zum Teil auch ihnen anhaftet, denn man verlangt einerseits von ihnen, auch weiterhin belastbar zu sein und die Stimmungsschwankungen und körperlichen Veränderungen unter Kontrolle zu halten, schließlich sind sie erwachsen. Durch den Verlust der Fruchtbarkeit sinken sie auch im Ansehen und Wert.

Das Buch ist eines, dass mit den Vorurteilen aufräumt und sich die Zeit nimmt, Veränderungen zu erklären und Tipps zu geben, wie man sich helfen kann. Dabei bieten die Autorin und ihre Mitstreiterinnen einen ganzheitlichen Ansatz.

Anschaulich und verständlich wird hier erstmals die Wechselwirkung zwischen Hormonen, Psyche und Physis erklärt. Es sind weitaus mehr Botenstoffe, die mitmischen als das weithin bekannte Östrogen. Die Schilderungen sind einfühlsam und in allgemein verständlichen Worten gehalten, tatsächlich wird Fachjargon weitestgehend vermieden oder gleich erklärt, so dass man sich gut einlesen kann. Natürlich dürfen auch Tipps und Anregungen, wie man sich selbst helfen kann, nicht fehlen, dabei werden auch alle Seiten im Auge behalten.

Letztendlich hilft das Buch tatsächlich dabei, die Veränderungen zu entstigmatisieren, Frauen aller Schichten zu erklären, was eigentlich in ihnen vor sich geht und warum sie sich für nichts schämen müssen. Denn wie die Pubertät ist das ganze eine natürliche Entwicklung, die aber auch ein neues Lebensgefühl vermitteln kann, sogar mit lange nicht mehr gekannten Freiheiten.

 

Fazit:

»Ganz schön heiß hier« kann deshalb durch seinen positiven gesamtheitlichen Ansatz, aber vor allem durch die vielen gut verständlichen Erklärungen über die Hormonveränderungen in den Wechseljahren punkten. Ein Buch das Mut macht sich nicht mehr zu schämen, sondern mit einem neuen Lebensgefühl weiter zu leben.

 

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