Gate (Bd. 1)
 
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Gate, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Hirotaka Kisaragi bedient sich in ihrer neuen Manga-Serie „Gate“ eines Motivs, dass auch dem westlichen Leser durch andere Reihen mittlerweile sattsam bekannt ist. Es dreht sich wieder einmal um die vier magischen Tiere, die nicht nur die Himmelsrichtungen und physischen Elemente verkörpern sondern noch so einiges mehr: Schildkröte, Tiger, Drache und Phönix.

 

Vier ganz normale Schüler aus Tokio wollen einen ausgelassenen Tag im Viertel Shibuya verbringen, um die Anstrengungen des Alltags zu vergessen und Abstand zu gewinnen. Allerdings ahnen Akira, Kazuya, Riki und Shigeru noch nicht, was sie da erwarten könnte. Denn auch wenn es nicht nach einem Unwetter aussieht, so werden die vier doch ganz überraschend von einem Blitz getroffen – und überleben auch noch.

Erleichtert über die Tatsache, dass dem so ist, und das ganze scheinbar niemand mitbekommen hat, gehen sie erst einmal nach Hause und versuchen den Vorfall zu vergessen. Allerdings haben sie schon in der Nacht einen Albtraum, der alles wieder aufwühlt. Denn in diesem behauptet ein Mädchen mit Flügeln auf dem Rücken, dass sie ein Tor geöffnet hätten und die Wächter bei sich aufgenommen hätten. Genau diese sollten sie wieder heraus geben.

Natürlich wissen die Jungen erst einmal nichts damit anzufangen. Erst als die Geflügelte leibhaftig vor ihnen erscheint, bekommen sie eine Erklärung, die sie auch verstehen. Sie sind ganz offensichtlich in ein magisches Chaos geraten. Die vier „Heiligen Tiere“, die eigentlich das Tor zu einer anderen Welt bewachen sollten, haben sich in ihre Körper geflüchtet und werden diese über kurz oder lang übernehmen und zerstören.

Es ist nun an den Jungen, das zu verhindern, wenn sie weiter leben wollen und einen Weg zu finden, Drache, Tiger, Phönix und Schildkröte wieder los zu werden. Zudem steht das Schicksal der Erde auf dem Spiel.

 

Tatsächlich beinhaltet Gate keine Geschichte auf die man sich konzentrieren muss. Die Handlung verläuft schnörkellos und ziemlich geradlinig. Gerade erfahrene Leser, die sich in der Mythologie auskennen werden kaum überrascht werden können, allenfalls nur irritiert sein, da die Künstlerin die ein oder andere Eigenschaft anders zuordnet als man gewohnt ist.

Ansonsten kommt quasi alles so, wie man erwartet hat – die jungen Helden werden auf ihr Problem aufmerksam gemacht. Sie arbeiten darin, es in den Griff zu bekommen – und wie üblich ist es gerade der Schwächste von ihnen, der darin am besten ist und sich damit erstmals beweist. Nach und nach kristallisiert sich auch heraus dass die Menschen in ihrem Naturell tatsächlich den Wesen ein wenig ähnlich sind.

Die einzelnen Szenen reihen sich wie Perlen auf einer Kette aneinander. Der damit doch eher schlichte Inhalt wird wenigstens durch die Zeichnungen etwas aufgewertet. Sie sind fließend und dynamisch, aber auch sehr aufwendig in den ruhigeren Szenen. Gerade die Darstellung der heiligen Wächtertiere weiß im Detailreichtum zu gefallen.

 

Alles in allem bleibt die Spannung von „Gate“ zwar sehr verhalten, die Handlung kann jedoch genug Neugier wecken um auch den nächsten Band zu genießen. Der Manga selbst kann jedenfalls eher durch seine schönen Zeichnungen und die stimmige magische Atmosphäre punkten als durch seine sehr durchschnittliche Geschichte.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423184351e347f064
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Comic:

Gate

Autorin & Künstlerin: Kirotaka Kisaragi

Gate, Vol. 1, 2002/08

Übersetzung aus dem Japanischen von Ai Aoki

Manga-Taschenbuch, 224 Seiten

Egmont Manga & Anime, 10/2010

ISBN-10: 3770473078

ISBN-13: 978-3770473076

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 21.11.2010, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 11285