Gebieterin der Dunkelheit von Lara Adrian

Reihe: Mitternachtsbrut Band 4

Hörbuch

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Die Vampire der „Mitternachtsbrut“ von Lara Adrian sind nicht länger Untote, sondern Nachfahren der letzten Überlebenden einer außerirdischen Rasse, die vor vielen Jahrhunderten auf der Erde strandeten. Doch anders als ihre Väter lernten sie, ihren Blutdurst zu zügeln und mit den Menschen in friedlicher Koexistenz zu leben. Zwar mischen sie sich nicht unter diese, sondern ziehen sich in ihre dunklen Häfen zurück, aber das hat einen Grund: Nur dort können die Kinder ihres Volkes in Ruhe heranwachsen und sind die Stammesgefährtinnen am besten geschützt – die genetisch mit ihnen kompatiblen Frauen. Und so können sie vielleicht die Rogues schneller entdecken – die Vampire, die ihre Grenzen überschreiten und wieder zu wilden Bestien werden wie ihre Vorfahren. Der Orden der Krieger hat es sich zur Aufgabe gemacht diese zu jagen und zu töten. Noch ahnen sie jedoch nicht, dass eine noch größere Aufgabe auf sie wartet.

Den ersten größeren Hinweis bekommen sie in dieser Geschichte, die nun auch in ein Hörbuch umgesetzt wurde. Die 358 min lange Lesung wird wieder von Simon Jäger vorgetragen und befindet sich auf 5 DVDs in einem Jewel Case.

 

Rio ist zwar ein tapferer Krieger, aber auch er steht an der Grenze zum Wahnsinn, seit ihn seine Stammesgefährtin verraten und fast umgebracht hat. Er kann die schrecklichen Stunden, die schwere Narben an seinem Körper und seiner Seele hinterlassen haben nicht vergessen und stürzt sich immer wieder in gefährliche Abenteuer als suche er den Tod.

Weil er niemanden sehen will, hat er sich nach Tschechien, in eine Höhle zurückgezogen, in die einst der letzten Urvampir eingesperrt worden war und ist zu einem verlotterten Wilden herunter gekommen.

Eines Tages stört die amerikanische Fotografin Dylan seine Ruhe. Sie ist fasziniert von den Inschriften an den Höhlenwänden und macht entsprechende Fotos. Leider kommt Rio zu spät zur Besinnung und kann nicht mehr verhindern, dass sie die Bilder an ihren Chef und dessen Zeitung weiter gibt. Wenn diese veröffentlicht werden, könnte die Existenz der Vampire auf dem Spiel stehen.

Dennoch bringt er Dylan in seine Gewalt und nicht gleich um. Schon bald weiß er warum: Die stolze und selbstbewusste Frau ist kein normaler Mensch. Als Rio an ihr das Zeichen der Stammesgefährtinnen entdeckt, weiß er, dass sie früher oder später alles erfahren muss. Denn ihr Leben und ihre Existenz ist zu kostbar – ebenso wie die besondere psychische Gabe, die sie durch die Nähe zu ihm entwickelt.

Denn auch wenn sie die Fähigkeit, Geister zu sehen, erst nicht richtig verstehen kann, so zeigt sich doch schon bald, dass sie einem schrecklichen Geheimnis zusammenhängt, dass die Krieger schon eine ganze Weile beschäftigt und ihnen einen Weg zu einem Feind weist, der seine Ränke bisher hinter ihrem Rücken gesponnen hat.

 

In „Gebieterin der Dunkelheit“ wird zur Gewissheit, dass einer der Ahnen der Vampire aus seiner Grabstätte befreit wurde und irgendwo mit Hilfe eines Unbekannten vermutlich sein Unwesen treibt. Die Krieger daher froh über jeden, der in ihre Reihen zurückkehrt wie Rio, den sie schon an die „Rogues“ verloren glaubten.

Auch diesmal ist es aber die Frau, die das Herz des verbitterten und von der Welt enttäuschten Vampirs berührt und ihm die nötige Stärke zurück gibt, um weiter zu leben und seine Kraft auf den Kampf gegen das Böse zu verwenden. Dementsprechend ist die Romanze eigentlich sehr vorhersehbar, was aber auch nicht weiter schlimm ist, da man im Gegenzug weiteres über die Gesellschaft der Vampire und ihre Vergangenheit erfährt.

Damit die Dramatik um so größer wird, ist der neue Schlag des mysteriösen Gegenspielers deutlich mit dem Schicksal von Dylan verknüpft, die eine Person über alles liebt ... ohre Mutter.

Alles in allem enthält „Gebieterin der Dunkelheit“ die von Lara Adrian gewohnte Mischung aus Beziehungsdrama, Liebesroman, Erotik, Mystery und Action. Im Hörbuch ist sehr sorgfältig gekürzt worden, so dass sich das alles wieder einmal die Waage hält. Wie immer trägt Simon Jäger die Geschichte spannend vor und arbeitet diesmal sogar mit einem Akzent, den Rio aber glücklicherweise nach und nach verliert, da er doch ein wenig zu gestellt wirkt. Alles in allem tut dem Abenteuer die Straffung wieder sehr gut – so dass man sich bis zum dramatischen Finale absolut nicht langweilt.

 

 

Fazit:

 

Alles in allem ist auch das Hörbuch zu „Gebieterin der Dunkelheit“ wieder eine gelungene und ausgewogene Sache, in der zwar die leidenschaftliche Romanze zugunsten der Thrillerhandlung etwas zurück gestellt wird, aber dennoch die Stimmung des Buches gewahrt wird. Dennoch dürfte für die echten Genrefans immer noch zu viel Beziehungsdrama vorhanden sein, um ihn wirklich genießen zu können.