Gebieterin der Dunkelheit (Autorin: Lara Adrian ; Mitternachtsbrut Bd. 4)
 
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Gebieterin der Dunkelheit von Lara Adrian

Reihe: Mitternachtsbrut Bd. 4

Rezension von Christel Scheja

 

Das Liebesromangenre pflegt seit einigen Jahren eine neue Spielart. Vor allem Vampire und Werwölfe sind die Helden der sogenannten „paranormalen Romanzen“, in denen der Auserwählte der Heldin nicht nur physisch außergewöhnlich ist, sondern auch besondere Kräfte besitzt. Damit die Romane nicht in Nekrophilie abgleiten, haben viele Autorinnen ihre blutdurstigen Helden neu definiert. So sind sie im Zyklus „Mitternachtsbrut“ von Lara Adrian nicht mehr länger Untote sondern die Nachfahren einer außerirdischen Rasse.

Anders als ihre Väter haben die Mischlinge gelernt, ihren Blutdurst zu zügeln und leben mit den Sterblichen in friedlicher Koexistenz zusammen, auch wenn sie sich ihrer Natur wegen in eigene Enklaven, die „Dunklen Häfen“ zurück ziehen. Dort leben auch die Stammesgefährtinnen, genetisch mit ihnen kompatible Frauen. Nur wenn die Vampire bestimmte Grenzen überschreiten mutieren sie zu „Rogues“, und müssen vernichtet werden. Diese Aufgabe übernehmen die Krieger. Von einem von ihnen erzählt auch „Gebieterin der Dunkelheit“, der vierte Roman des Zyklus.

 

Auch Rio ist einer von ihnen. Seit ihn allerdings seine Stammesgefährtin verraten und fast umgebracht hat, stürzt er sich verzweifelt in gefährliche Aufträge, als wolle er den Tod suchen. Immer wieder erinnert er sich an diese schrecklichen Stunden, die schwere Narben an seinem Körper und seiner Seele hinterlassen haben. Inzwischen hat er sich nach Tschechien, in eine Höhle zurückgezogen, in die einst der letzten Urvampir eingesperrt worden war und ist zu einem verlotterten Wilden herunter gekommen, der dem Wahnsinn nahe ist.

Doch eines Tages stört eine junge Frau seine Zurückgezogenheit.

Die amerikanische Fotografin Dylan ist fasziniert von den Inschriften an den Höhlenwänden und macht entsprechende Fotos. Rio kommt zu spät zur Besinnung und kann nicht mehr verhindern, dass sie die Bilder weiter gibt, die durchaus Hinweise auf die Existenz seiner Rasse geben könnten.

Auch wenn alles verloren scheint, bringt er Dylan in seine Gewalt. Doch die stolze und selbstbewusste Frau ist kein normaler Mensch. Als Rio an ihr das Zeichen der Stammesgefährtinnen entdeckt, weiß er, dass sie früher oder später alles erfahren muss. Denn ihr Leben und ihre Existenz ist zu kostbar – ebenso wie die Gabe, die sie entwickelt.

Denn auch wenn sie die Fähigkeit, Geister zu sehen, erst nicht richtig deuten kann, so zeigt sich doch schon bald, dass sie einem schrecklichen Geheimnis zusammenhängt, dass die Krieger schon eine ganze Weile beschäftigt...

 

In „Geschöpft der Finsternis“ wurde es bereits angedeutet, in „Gebieterin der Dunkelheit“ wird zur Gewissheit, dass einer der Ahnen der Vampire aus seiner Grabstätte befreit wurde und irgendwo sein Unwesen treibt. Die Krieger sind weiterhin im Alarmzustand und froh über jeden, der in ihre Reihen zurückkehrt, wie Rio, den sie schon an die „Rogues“ verloren glaubten.

Wie so oft ist es eine stolze junge Frau, die das Herz des verbitterten und von der Welt enttäuschten Vampirs berührt und ihm die nötige Stärke zurück gibt, um weiter zu leben. Schon als Dylan die Höhle betritt weiß man eigentlich, woraus das hinaus laufen wird. Dementsprechend sind diese Teile des Buchs sehr vorhersehbar, was aber auch nicht weiter schlimm ist, da man im Gegenzug weiteres über die Gesellschaft der Vampire und ihre Geschichte erfährt und auch einige der Figuren aus dem ersten Roman wieder sieht.

Auch wenn jeder Roman in sich geschlossen ist, so entwickelt sich die Hintergrundgeschichte doch fort. Die Beziehungen enden nicht und auch dem Geheimnis um den Ahnen der Vampire und den „Sohn des Dragos“ kommen die Krieger wieder ein Stück näher.

Damit die Dramatik um so größer wird, ist der neue Schlag des mysteriösen Gegenspielers deutlich mit dem Schicksal von Dylan verknüpft, die eine große Schwäche hat: Die Liebe zu ihrer Mutter.

Alles in allem enthält „Gebieterin der Dunkelheit“ die von Lara Adrian gewohnte Mischung aus Beziehungsdrama, Liebesroman, Erotik, Mystery und Action.

 

„Gebieterin der Dunkelheit“ ist zwar wieder mehr Beziehungsdrama, kann aber wie der Vorgängerband „Geschöpf der Finsternis“ auch mit einer Thrillerhandlung aufwarten, die sich gerade zum Ende hin in ihrer Dramatik überschlägt.

Dazu kommt eine leidenschaftliche Romanze mit einem Drum und Dran – angefangen von dem üblichen Zickenkrieg zwischen Frau und Mann bis hin zu prickelnder Erotik. Diese Mischung durfte vor allem jungen Leserinnen gefallen, weniger den Genrefans.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423205452fa523c63
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Gebieterin der Dunkelheit

Reihe: Mitternachtsbrut, Bd. 4

Autor: Lara Adrian

broschiert, 398 Seiten

LYX/Egmont Verlagsgesellschaften, Köln, erschienen September 2008

Übersetzung aus dem Englischen von Katrin Kremmler

Titelbildgestaltung von Hildendesign unter Verwendung eines Motives von shutterstock

ISBN-10: 3802581733

ISBN-13: 978-3802581731

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.10.2008, zuletzt aktualisiert: 05.12.2021 12:07, 7552