Rezension von Julia
Christine Feehan hat sich mit zahlreichen Vampir-Liebesromanen, auch in Deutschland einen Namen gemacht und nun werden diese in einem einheitlichen Format und für einen geringen Preis erneut vom Bastei Lübbe Verlag herausgegeben.
Darius hat seine Schwester und vier weitere Vampire gerettet, als die Türken in ihr Dorf eingefallen sind und alle Freunde und Verwandte vernichtet haben. Niemand hatte den Kindern beigebracht, wie sie ihre Fähigkeiten, die sie als Angehörige der Karpitianer besaßen, anwenden und entwickeln konnten und doch war Darius in der Lage sehr viel Macht zu erlangen und so immer für die Sicherheit seiner kleinen Familie zu sorgen. Währenddessen musste er zahlreiche Vampire vernichten, in die sich die Männer seines Volkes verwandeln, wenn sie nicht stark genug gegen die dunkle Seite in sich ankämpfen können oder ihre Gefährtin nicht finden. Es beginnt schleppend, zunächst verlieren sie ihre Gefühle, dann die Fähigkeit Farben sehen zu können und auch Darius, der diese Fähigkeiten ebenfalls verloren hat, befindet sich nahe am Abgrund. Solange er jedoch noch kämpfen kann, möchte er seine kleine Familie beschützen. Das ist schwieriger als gedacht, obwohl er autoritär und stark ist, denn einer seiner Männer ist vor kurzem zum Vampir geworden und hat Syndil, eine der Frauen misshandelt und vergewaltigt, bevor er ihr zur Hilfe eilen konnte. Die junge Frau ist seelisch schwer traumatisiert und kaum noch für die Außenwelt zugänglich.
So ist er alles andere als begeistert davon, dass sie einen Mechaniker einstellen müssen, der die Maschinen wartet. Seine Schwester Desari, die gerade erst ihren Gefährten gefunden hat, ist Sängerin und sie touren durch die Welt. Der Mechaniker stellt sich als Frau heraus, ihr Name ist Tempest und Darius kann seine Augen nicht von dem zierlichen jungen Mädchen abwenden, das im Umgang mit Maschinen sehr talentiert ist. Er kann weder ihrem Duft, noch ihrer Nähe widerstehen und bindet sie an sich. Zu diesem Zeitpunkt ahnt er nicht, was der jungen Frau alles angetan wurde und das sie über ungeahnte Fähigkeiten verfügt. So kann sie Gedanken lesen und sich aus diesem Grund auch gegen mentale Befehle Darius zur Wehr setzen. Als dieser den Tag über ruhen muss, flieht sie vor der Gruppe und ist einem Autofahrer sehr dankbar, der sie ein Stück mitnehmen möchte. Dieser stürzt sich jedoch auf das Mädchen und versucht sie zu vergewaltigen, was Darius im letzten Moment abwenden kann. Nun erfährt er, dass sie das schon einmal durchmachen musste und aus diesem Grund zu keiner Beziehung fähig ist. Er kann jedoch nicht von ihr ablassen, sein Leben ist unabdingbar mit dem ihren verbunden und Darius ist nicht bereit, sie kampflos aufzugeben.
In dem Band „Dunkle Sehnsucht des Verlangens“ hat man Desari kennen gelernt und ebenso alle Karpitianer um sie herum. Man konnte mit verfolgen, wie sie ihren Gefährten Julian gefunden hat und nun wechselt die Perspektive auf Darius, ihren Bruder. Das ist interessant, da man Darius nun endlich kennen lernt und begreift, wie nahe er dem Abgrund schon gewesen ist, bevor er Tempest kennen gelernt hat. Erneut muss er feststellen, dass er die, die er liebt nicht immer retten kann, auch wenn er das gerne tun würde. Zudem ist er eine sehr autoritäre Persönlichkeit, die gewöhnt ist, das man tut, was sie verlangt, Tempest denkt jedoch nicht daran ihm zu gehorchen, was ihn in einen Zwiespalt drängt. Denn einerseits möchte er alles tun, um das Mädchen glücklich zu machen und andererseits weckt sie in ihm einen unglaublichen Beschützerinstinkt, den er nicht einfach abschalten kann.
Die Karpitianer um ihn herum verstehen ihn nicht, vor allem da es eigentlich unmöglich ist, sich in eine Sterbliche zu verlieben. Da Tempest aber über ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten verfügt, wäre es möglich sie auch in eine Frau zu verwandeln, die die nächsten Jahrhunderte gemeinsam mit Darius verbringen kann. Dafür müsste sie ihr Leben, so wie sie es jetzt kennt jedoch zurücklassen, ebenso wie das Tageslicht. Davon ist sie weit entfernt, da sie sich sehr vor Darius fürchtet, obwohl sie sich sehr zu ihm hingezogen fühlt.
Die Autorin verfügt über einen sehr einfachen Stil und wiederholt sich auch oftmals, so kommen die Liebesschwüre und Verehrungen, ebenso wie die erotischen Szenen oftmals nicht so anrührend beim Leser an, wie sie sollten. Dennoch ist die Geschichte spannend und ansprechend, da man die Charaktere schnell sympathisch findet und auch dem Hintergrund einiges abgewinnen kann.
Alles in allem liegt hier ein spannender weiterer Band de Reihe von Christine Feehan vor, der sogar noch ein wenig besser ist als der Vorgänger „Dunkle Sehnsucht des Verlanges“ und damit für Fans der Serie, der Autorin oder von Liebesromanen, in denen ruhig auch ein Vampir mitspielen darf, zu empfehlen ist.
