Gefährtin der Dämonen (Autorin: Majorie M. Liu; Die Chroniken der Jägerin, Bd. 1)
 
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Gefährtin der Dämonen von Majorie M. Liu

Rezension von Christel Scheja

 

Nach ihren Gestaltwander-Romanen in der „Agentur Dark & Steele“-Reihe, wendet sich Marjorie M. Liu nun einer viel bedrohlicheren und dunkleren Seite der Dark Fantasy zu, Dämonen und Zombies. Die Heldin Maxine Kiss ist eine Jägerin, die von Geburt an dazu ausersehen ist, die Dämonen zu bekämpfen, die den Menschen Schaden zufügen und sie verderben wollen. Natürlich begegnet sie dabei auch Menschen, die etwas anders denken als sie und zwischen den Welten stehen – aber letztendlich werden dass ihre Freunde und Verbündeten sein, wenn die Zeit der großen Kämpfe anbricht.

Erschienen ist nun „Gefährtin der Dämonen“ der erste Band der Reihe, der auch die Novelle beinhaltet, in der Maxine erstmals auftaucht.

 

Wie ihre Mutter und deren Mütter vor ihr, ist Maxine selbst nicht frei von Dämonen. Am Tag trägt sie Tätowierungen, die sie unverletzlich und unsterblich machen, in der Nacht verwandeln sich diese Zeichen in Dämonen, die sie um jeden Preis beschützen. Seit ihre Mutter vor fünf Jahren starb, trägt sie ihre „Jungs“ bei sich, die in der Nacht ein Eigenleben entwickeln, aber auch für sie da ist.

Aus diesem Grund ist sie bisher auch keine feste Beziehung eingegangen – denn wenn sie schwanger wird und eine Tochter zur Welt bringt, werden diese Dämonen sie irgendwann verlassen und auf ihre Nachfahrin übergehen. In diesem Moment wäre ihr Tod besiegelt, da sich dann alle Feinde, die bis dato überlebt haben, auf sie stürzen werden. Und das will Maxine nach dem Mord an ihrer Mutter, den sie mitangesehen hat und immer noch nicht vergessen kann, so lange wie möglich heraus zögern.

Wer sie ist, was sie Tag für Tag tut und mit wem sie sich eigentlich anlegt, erfährt man in „Jägerin Kiss“. Hier lernt sie auch ihren Freund und Wegbegleiter Grant kennen, einem ehemaligen Priester mit besonderen Fähigkeiten, der glaubt, dass auch Dämonen „gut“ werden und sich von der Finsternis abwenden können. Zwar kann sie das ganz und gar nicht verstehen aber seine Gabe gibt ihm Schutz und Sicherheit, wie sie schon bald feststellt. Und er scheint sie zu verstehen.

Erst dann beginnt der eigentliche Roman. Unvermittelt wird Maxine damit konfrontiert, dass die Polizei vor ihrer Tür steht, denn ein ermordeter Mann trug einen Zettel bei sich, auf dem ihr Name steht. Natürlich gerät sie unter Verdacht, aber sie hat ein Alibi.

Dennoch geht die Jägerin der Sache nach, denn normalerweise verrät sie ihren Namen so gut wie niemandem? Wer hat ihn heraus gefunden und warum trug der Mann ihn bei sich? Ist er ein Killer oder ein Freund?

Je tiefer sie in das Ränkespiel eindringt, desto deutlicher wird eines – ganz offensichtlich werden die Schleier zwischen der Welt der Menschen und der Dämonen dünner – die Apokalypse steht bevor.

 

Man könnte vermuten, dass sich das ganze um eine paranormale Romanze handelt, die wieder einmal nur auf das übliche heraus läuft, aber dem ist glücklicherweise nicht so – zumindest nicht ganz. Zwar wird der Genrefan nicht ganz zufriedengestellt, da die Beziehungen der Heldin zu ihren Freunden und Verbündeten in den Mittelpunkt gestellt werden aber die Ansätze zu einem Horror-Roman sind da, da die Autorin nicht gerade sanft mit ihren Figuren umspringt und auch grausame Szenen präsentiert. Aber als Abwechslung zum Vampir-Einheitsbrei bietet sich der Roman durchaus an.

Während die Novelle eher ruhig ist und sich vor allem auf die Vorstellung der Heldin konzentriert, so dass nicht sehr viel Spannung aufkommt, sieht es im eigentlichen Roman ganz anders aus. Hier gibt es einige Actionsequenzen und die Charaktere werden stellenweise bis an die Grenzen ihres Könnens getrieben. Das führt natürlich auch dazu, dass gerade Maxine oft genug leidet und mit sich hadert, was hin und wieder etwas nerven kann.

Allein die Leidenschaft und Erotik kommt zu kurz, deshalb sollte man dem Klappentext nicht ganz glauben sondern sich durch Blättern lieber selbst überzeugen, um was es sich in dem Roman eigentlich dreht.

 

Alles in allem ist „Gefährtin der Dämonen“ ein sehr interessanter Auftakt der „Chroniken der Jägerin“ den man ruhig einmal in Betracht ziehen kann, wenn man etwas anderes als Liebe und Leidenschaft zwischen Wesen der Nacht und jungen scheinbar modernen Frauen lesen will.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240416212020453a330d
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Gefährtin der Dämonen

Reihe: Die Chroniken der Jägerin, Bd. 1

Autorin: Majorie M. Liu

broschiert, 480 Seiten

Blanvalet, erschienen Februar 2010

Übersetzung aus dem Englischen von Wolfgang Thon

Titelbildgestaltung von Hildendesign

ISBN-10: 3442266467

ISBN-13: 978-3442266463

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.04.2010, zuletzt aktualisiert: 03.12.2021 16:09, 10289