Howard Philips Lovecraft selbst wurde in der Erstausgabe von Weird Tales nicht genannt, und hat den Auftrag nur wegen des Vorschusses angenommen. Herausgekommen ist aber eine derart dicht texturierte Story mit einem überraschenden Ende, das er sogar später in The Shunned House unter eigenem Namen wieder aufgriff.
Die Adaption ist auch über weite Strecken sehr gelungen: Das nächtliche Kairo wird quasi als Hörkino lebendig, was auch an der sehr stimmigen Soundkulisse von Stephan Bosenius liegt. Aber auch der Erzähler macht seine Arbeit sehr gut und gibt den Lovecraft-Text, der voller exotischer Beschreibungen ist, kongenial wider.
Beim Zuhören werden leider auch die rassistischen Untertöne besonders klar erkennbar, die Lovecraft eingefügt hat. So spricht er an mehreren Stellen von den schmutzigen Beduinen«, was nicht zwangsweise nötig gewesen wäre, um eine Atmosphäre des Grauens zu erschaffen. Doch das schmälert den Hörgenuss nur leicht.
Ansonsten ist das Hörspiel ein echter Ohrenschmaus. Text und Sound gehen eine harmonische Verbindung ein und der Hörer taucht völlig ein in das Hörspiel. Bis zum Ende ist es ein wahres Fest für die Ohren. Die Sprecher agieren hervorragend.
Besondere Erwähnung finden sollte, das sehr atmosphärische Titelbild von Bastien Ephonsus, das die Stimmung der Vollmondnacht bei den Pyramiden kongenial einfängt.
Aber am Ende ist eine große Enttäuschung festzustellen: Wo Lovecraft mit der Auflösung des Schreckens noch größeres Grauen andeutet, fehlt das hier in der Adaption. Das ist unverzeihlich und dämpft die Begeisterung des Hörers ungemein.