Gefangene der Dämmerung (Autorin: Mia James; Ravenwood, Bd. 2)
 
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Gefangene der Dämmerung von Mia James

Reihe Ravenwood, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Wie viele neue Autorinnen gibt sich Mia James nicht mehr mit einem unabhängigen Debütroman zufrieden, sondern legt auf Verlagswunsch gleich eine mehrbändige Saga vor. „Ravenwood“ ist in der Stadt angesiedelt, in der sie selbst geboren und aufgewachsen ist, mit dem Inhalt der Geschichten richtete sie sich aber nach dem derzeitigen Trend, junge Frauen auf dem Weg zum Erwachsenwerden mit einem magischen Erbe zu belasten. Nach „Die Schule der Nacht“ ist nun „Gefangene der Dämmerung“ erschienen.

 

April Dunne hat in den letzten Monaten ihres Lebens eine ganze Menge durchgemacht. Nicht nur, dass ihre Familie und sie nach London umgezogen und damit das geliebte Edinburgh weiter hinter sich gelassen haben, sie besucht von nun auch ein seltsames Eliteinternat, das zwar wunderbare Lehrer hat, dessen Schüler aber zum Teil recht seltsam sind.

Nur kurze Zeit später findet sie heraus, was hinter den Kulissen gespielt wird. Einige der Menschen um sie herum – auch der unnahbare Gabriel, der dennoch eine unwiderstehliche Anziehung auf sie ausübt – sind Vampire. Ausgerechnet ihr Vater ist dem Treiben der Blutsauger auf der Spur, was ihn eines schönen Tages das Leben kostet.

Während April noch mit dem Verlust hadert und sich der Trauer hingibt, wird auch sie attackiert. Und so erfährt sie, dass sie selbst auch nicht ganz menschlich ist. Sie trägt das Blut der Furien in sich und ist damit für die Vampire um sich herum Gift.

Als sie einen weiteren Angriff nur knapp überlebt, ist es wieder Gabriel, der sie rettet – aber er infiziert sich dabei mit einer Krankheit, die nur Vampire tötet. Um ihn zu retten, macht sich April mit ihrer Freundin auf die Suche nach dem „Weißen Buch“, das ein Heilmittel enthalten soll.

Sie ahnt jedoch nicht, dass sie immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses verschiedenster Gruppen rutscht. Da sind einmal die Menschen, die die Vampire beobachten und eingreifen, wenn diese all zu dreist werden, dann ahnen die Blutsauger ebenfalls, dass eine Furie unter ihnen ist. Und einer von ihnen rückt ihr bald dichter auf die Pelle als sie ahnt...

 

Auch „Gefangene der Dämmerung“ ist als Jugendroman angelegt, dreht sich doch ein großer Teil der Geschichte um die üblichen Sorgen und Nöte Jugendlicher, die von den Erwachsenen noch nicht ganz für voll genommen werden, damit hadern, dass sich die Mutter nach dem Tod des Vaters schon den nächsten Partner sucht, auch wenn dieser angeblich ein alter Freund sein soll und selbst mit ihren Gefühlen noch nicht ganz klar kommen. Die Liebe hat ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert im Leben von April, sie muss wie jeder andere Teenager auch mit Glück, Freude, Angst und Zweifeln leben.

Anders als viele Autoren vergisst Mia aber nicht die Hintergrundgeschichte weiter zu spinnen. Man erfährt ein wenig mehr über Ravenwood und seine Lehrer wie auch Schüler, einige der bereits aus dem ersten Band bekannten Figuren rücken zudem in den Mittelpunkt. Die Geheimnisse werden zwar zum Teil aufgelöst, dabei entstehen aber wiederum neue Fragen.

Die Charaktere der Helden entwickeln sich weiter, ebenso werden einige der Nebenfiguren genauer ausgearbeitet. Alles in allem bleibt April die aktive Heldin, die lieber selbst alles in die Hand nimmt und sich nur im Notfall retten lässt. Zudem ist sie ihrem besonderen Freund nicht mit Haut und Haaren verfallen – es gibt gelegentlich auch schon einmal Missverständnisse und sogar Streit.

Alles in allem ist die Geschichte schlüssig aufgebaut, findet ein angemessenes, wenn auch noch leicht offenes Ende und lässt sich flüssig lesen. Da sieht man gerne darüber hinweg, dass sich die Autorin immer wieder an Klischees bedient – sie variiert sie aber gekonnt und ringt so dem Vampirthema doch ein paar neue Facetten ab.

 

Nach „Die Schule der Nacht“ ist auch „Gefährtin der Dämmerung ein unterhaltsamer Mystery-Roman um Vampire und magische Geheimnisse aus alter Zeit, die vor allem Leserinnen im Teenager-Alter gefallen dürfte, die sich problemlos mit der selbstbewussten Heldin identifizieren können und auch einer abenteuerlichen Romanze gegenüber nicht ganz abgeneigt sind.

 

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Buch:

Gefangene der Dämmerung

Reihe: Ravenwood, Bd. 2

Autorin: Mia James

broschiert, 512 Seiten

Goldmann, erschienen Dezember 2012

Übersetzung aus dem Englischen von Andrea Brandl

ISBN-10: 3442478421

ISBN-13: 978-3442478422

Erhältlich bei: Amazon

Kindle Edition

ASIN: B009BI8CPC

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329032820760bf1ca
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Erstellt: 04.06.2013, zuletzt aktualisiert: 03.12.2021 16:09, 13107