Gefangene der Magie von Rebecca Wild
Rezension von Christel Scheja
Rebecca Wild wurde 1991 in Salzburg geboren, lebte aber auch ein paar Jahre in München. Schon früh entdeckte sie ihre kreative Seite und begann zu zeichnen und zu schreiben. Heute studiert sie Multimedia-Art, wenn sie nicht gerade an ihren Romanen schreibt. Nach „Verräter der Magie“ ist nun der zweite Band ihrer Saga erschienen: „Gefangene der Magie“.
Noch vor einiger Zeit hatte sich Kira damit abgefunden, das übliche Schicksal eines magischen Wesens in unserer Zeit zu erleiden – in einem Reservat eingesperrt zu sein und dort als Kraftquelle für die menschlichen Magier zu dienen. Auch als Tochter der Feenkönigin Titania blieb ihr bisher keine andere Wahl.
Doch dann wird mit einem Mal alles anderes, konnte sich doch der Geist des gerade eben erst zum Meistermagier ernannten Cian Kingsley in sie retten.
Seither versucht Kira, ihn mit allen Mitteln wieder los zu werden – was bisher nicht gerade von Erfolg gekrönt war. Denn sie muss feststellen, dass sie sich langsam aber sicher an den Eindringling in ihrem Kopf gewöhnt, weil er doch irgendwie anders ist als vermutet – und nicht das Monster, dass sie in ihm immer gesehen hat.
Die letzte Möglichkeit ist es, ihn wieder in seinen Körper zurückzubringen, doch dafür muss der Leichnam erst einmal wieder aus seinem Grab geholt und wiederbelebt werden. Auch das geht gründlich schief und sorgt für weitere Entwicklungen durch die Kira und Cian in die Hände des zwielichtigen aber mächtigen Ryan McNamara geraten, eines Magiers, der mit allen Wassern gewaschen ist und keine Skrupel zu kennen scheint – vor allem nicht gegenüber Feenwesen wie Kira.
Die Idee mag nicht neu sein – schon mehrfach wurden magische Wesen zum Spielball in den Händen schurkischer Menschen, die ihre Macht aus deren Sein bezogen - aber noch nie wurde sie so verspielt und unterhaltsam umgesetzt. Rebecca Welt bietet eine muntere Mischung aus Humor und Abenteuer, würzt das ganze mit einem ordentlichen Schuss Romantik und Mystik.
Die Fähigkeiten und Eigenheiten der magischen Kreaturen sind gut recherchiert und fließen in stimmungsvoller Weise mit ein. Kira erweist sich als sehr tatkräftige Heldin, die niemals die Hände in den Schoß legt und immer nach einem Ausweg sucht, selbst wenn ihre Lage ausweglos zu sein scheint.
Amüsant sind zudem die Streitgespräche mit Kingsley, in denen sich beide nichts schenken, auch wenn die beiden schon freundlicher miteinander umgehen, weil sie sich inzwischen besser kennen. Mit Ryan McNamara wird zudem ein interessanter und charismatischer Gegenspieler aufgebaut, der ebenfalls mit Überraschungen aufwartet. Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und entwickeln ein vielschichtiges, wenn auch nicht all zu komplexes Profil.
Heraus kommt ein unterhaltsamer Roman, den man nicht gerne aus der Hand legt, weil die Mischung aus Spannung und Humor stimmt.
„Gefangene der Magie“ erfindet sicherlich nicht das Genre neu, unterhält aber mit einer abwechslungsreichen Handlung, in der Abenteuer, Humor und Romantik eine spritzige Mischung eingehen, die auch erfahrenere Leser ansprechen kann.
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