Mit Erwählt vom Licht der Wälder stellte Emily Bähr erst Ende letzten Jahres den Auftaktband ihrer Dilogie Iron Empire vor, nun schließt sie die romantische Geschichte, die sich irgendwo zwischen Fantasy und Science Fiction bewegt, mit Gekrönt vom Feuer der Nacht ab.
Die Schicksale von Kaeliah, auch Kae genannt, der Seherin aus den Wäldern, und Hunter, dem kaiserlichen Prinz, sind enger miteinander verwoben, als sie dachten, denn aus der selbst auferlegten Mission, den sich anbahnenden Konflikt zwischen naturverbundenen Waldbewohnern und hochtechnisierten Stadtmenschen zu beenden, ist mehr geworden.
Denn überraschend hat sich ein Usurpator des Thrones bemächtigt, der gar nicht vor hat, etwas zu ändern. Beide sind nun auf der Flucht und machtlos, aber dennoch nicht bereit, in irgend einer Form aufzugeben.
Der zweite Band beginnt dort, wo der zweite aufhörte und zeigt die Helden, wie auch ihre wenigen Verbündeten in einer sehr schwierigen Lage. Denn nicht nur Hunter kann sich auf nichts und niemanden mehr verlassen, Kae muss ebenfalls feststellen, dass sie das innere Licht verloren hat, dass sie bisher führte.
Letztendlich müssen sich die beiden Liebenden trennen, um in ihren Welten nicht nur darum zu kämpfen, dass sie ihre Macht oder ihre Kräfte zurück gewinnen, sie müssen auch genügend Verbündete finden.
In der Hinsicht folgt die Autorin ausgetretenen Pfaden, die aber immer noch recht gut funktionieren und eine solide funktionierende Handlung erlauben. Daher sollte man nicht viele Überraschungen erwarten, was die Entwicklung der Figuren und der Kampf gegen die inneren und äußeren Feinde betrifft.
Fantasy und Sci-Fi-Elemente dienen leider mehr als reines Setting, als dass sie einen Teil der Geschichte tragen, allenfalls die ökologische Botschaft hebt die Bücher aus der Masse gleichartiger Geschichten heraus, in denen die gefühlvolle Romantik oft vor den Weltenbau gestellt wird. Die beiden Hauptfiguren entwickeln sich zumindest ein bisschen weiter und wachsen nun ganz in ihre Rollen hinein, Hunters direkter Gegenspieler bleibt allerdings ziemlich blass. Immerhin findet die Autorin einen runden Abschluss, der auf den ersten Blick einfach erscheint, aber durchaus zum gesamten Eindruck passt.