Nachdem eine beispiellose Serie von Naturkatastrophen die Erde bedroht hatte, kamen die Regierungschefs der Welt zusammen, um ein Netz von Satelliten zu schaffen, das das Weltklima überwacht und Sicherheit für alle garantiert. Doch nun ist etwas schiefgelaufen, und das System, das die Erde schützen sollte, greift diese an. In einem Wettlauf gegen die Zeit muss die wahre Bedrohung entdeckt werden, bevor ein weltweiter Geostorm alles ausradiert – und jeden.
von Armin Rößler
Sinnfreie Explosionen gefällig? Pathetische Ansprachen? Handlungssprünge bar jeder Logik? Willkommen bei Geostorm, einem Katastrophenfilm der Marke Roland Emmerich, allerdings nicht von Emmerich selbst. Stattdessen führt sein oftmaliger Drehbuchautor (unter anderem bei Independence Day) Dean Devlin Regie, zumindest in Teilen des Films. Denn der kam bei Testvorführungen so schlecht an, dass fleißig nachgedreht werden musste, wofür Danny Canon (Judge Dredd, 1995) verantwortlich zeichnete. Das Ergebnis ist fast logischerweise ein unausgegorener Mix, zwar mit sehenswerten Zerstörungsorgien, aber dünn gezeichneten Figuren und einer geradezu hanebüchenen Handlung.
Jake Lawson (Gerard Butler) hat ein »Dutch Boy« genanntes Netzwerk aus Satelliten konstruiert, das nach einer Reihe von Wetterkatastrophen das Klima der ganzen Erde kontrolliert. Er verscherzt es sich mit seinen Vorgesetzten und wird gefeuert, doch drei Jahre später muss ihn sein Bruder Max (Jim Sturgess) reumütig um Hilfe bitten. »Dutch Boy« versagt mehrfach, in Afghanistan und Hongkong sterben hunderte Menschen. Jake bricht zur Raumstation ISS auf, um die Welt zu retten. Bald wird klar, dass es eine politische Verschwörung gibt.
Action-Star Gerard Butler als genialer Erfinder? Das ist so glaubwürdig wie die Heiratspläne, die sein Filmbruder mit seiner Secret-Service-Freundin (Abbie Cornish) schmiedet, während um sie herum die Welt untergeht. Wirkliche Spannung entsteht so nie, zumal es auch keine der Figuren groß zu jucken scheint, wenn mal eben die Copacabana samt Badegästen vom außer Kontrolle geratenen Wetter tiefgefroren wird. Selbst wenn man sich nur an der großflächigen Verwüstung sattsehen möchte: Alles andere ist so mau zusammengeschustert, dass auch der schönste Beinahe-Weltuntergang keinen Spaß macht.
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