Romantasy kommt anders als High Fantasy oft nicht in drei oder mehr Bänden daher, es hat sich eingebürgert, die Geschichte in zwei Bänden zu erzählen, weil der Plot oft nicht mehr hergibt. Das ist vielleicht auch bei Gezeichnetes Schicksal, dem ersten Band der Legacy of Stars-Saga der Fall.
Sterne haben eine besondere Bedeutung der Welt. Denn einst erhellte eine königliche Familie den Himmel und brachte Wohlstand und Frieden. Doch als sie fiel, kamen dunkle Zeiten über die Völker. Und jene, die noch immer die besonderen Gaben der Sterne besitzen werden gehasst und gefürchtet.
Shedir ist einer dieser gefallenen Sterne und vermag die Schicksale anderer nicht nur zu lesen, sondern auch zu ändern. Das bringt sie in einen Zwiespalt, als sie erkennen muss, das allein ihr Handeln den Kronprinzen retten kann. Allerdings ist dessen Bruder Lior dafür bekannt, einer der grausamsten Jäger der Sternenträger zu sein.
Die Geschichte vereint all das, was sich junge Leserinnen heute von ansprechender Romantasy geraten – eine junge Heldin mit besonderen Kräften, die sich derer zwar bewusst ist, sich aber verstecken muss, weil man solche wie sie fürchtet. Allerdings kommt der Punkt an dem sie schließlich Stellung beziehen muss.
Dazu kommen ein paar Freunde, sie ihr beistehen und nicht zuletzt der scheinbare Gegenspieler, mit dem sie schon bald eine seltsame Anziehung verbindet. Und es kommt, wie es kommen muss, aus den Feinden werden bald Verbündete in einem Kampf gegen das wahre Böse.
Dabei konzentriert sich die Autorin bewusst auf die beiden Hauptfiguren und ihre Beziehungen zu anderen, auf einen Bruderkonflikt und Ausgrenzung einer bestimmten Gruppe. Deshalb bleibt der eigentliche Weltenbau auch ziemlich im Hintergrund. Sie deutet zwar mehr zu den Themen an, die die Handlung voran treiben, aber eine wirkliche Vorstellung von den Völkern und ihrer Kultur bekommt man nicht wirklich.
Ansonsten wird die Handlung solide abgespult, gelegentlich sorgen ein paar überraschende Wendungen und Action das es dramatisch wird und die Leser mit ihren Helden fiebern dürften.
Alles andere ist aber für erfahrene Leser aber leider schnell zu überschauen, gerade was die romantischen Anklänge betrifft. Denn die Charaktere entsprechend mehr oder weniger den Archetypen, denen man im Genre ständig begegnet – von der Heldin, die noch ein wenig mehr in ihre Kräfte wachsen und zu ihnen stehen muss, bis hin zu dem Bad Boy, der am Ende doch viele gute und faszinierende Seiten hat.