Ghost in the Shell, S.A.C. 2nd GIG, Vol.5

Filmkritik von Markus K. Korb

 

Im Jahr 1985 brachte William Gibson einen Roman heraus, der stilprägend für eine ganze Generation von Science-Fiction-Liebhabern werden sollte: Neuromancer. Damit prägte Gibson einen Begriff namens „Cyberspace“ und ein neues Subgenre der SF mit dem Titel „Cyberpunk“.

Die Vernetzung von Mensch und Maschine wird in den Cyberpunk-Romanen besonders in den Mittelpunkt der Hintergrundentwürfe gerückt. Cyborgs, Mensch-Maschinen, Cyber-Implantate und virtuelle Datennetzwerke sind nur einige Zutaten des Cyberpunks.

Auch in Fernost spielten und spielen Autoren anderer Medien mit Zitaten des Cyberpunks. Allen voran steht das Manga „Ghost in the shell“, 1991 geschaffen von Masamune Shirow. Dies wurde im Jahr 1995 durch den Regisseur Mamoru Oshii zu einem Film umgestaltet.

Der Film „Ghost in the shell“ war so erfolgreich, dass er 1997 den International Fantasy Film Award erhielt. Im Jahr 2004 lief die Fortsetzung „Ghost in the shell 2“ in den japanischen Kinos. Die Anime-Marke hat es sogar zu einer eigenen Spin-Off-Fernsehserie gebracht: „Ghost in the shell. Stand Alone Complex“, welche bereits in der zweiten Staffel vorliegt und hierzulande von Panini Video herausgebracht wird.

 

Inhalt:

„Ghost in the shell. Stand Alone Complex“ baut eine andere Realität auf, als der Kinofilm. Dessen Ereignisse werden als nicht geschehen eingestuft.

Nach den verheerenden Weltkriegen stehen sich zwei Machtkomplexe feindselig gegenüber. Zum einen ist es das Amerikanische Kaiserreich und die Republik Japan. Die Sektion 9 ist mit der Aufklärung schwerer Fälle betreut. In letzter Zeit musste sie sich aber nicht besonders anstrengen, da die Unabhängigen Elf tot sind, welche mit terroristischen Aktionen die Sektion 9 in Atem gehalten hatten.

Nun verhandeln der amerikanische Kaiser und die japanische Premierministerin über das Flüchtlingsproblem und die Sektion 9 ist zum Warten verdammt. Dabei erzählt der Scharfschütze Saito anlässlich eines Pokerspiels von seiner Rekrutierung für die Sektion 9. Die Episode 14 heißt „Achte auf dein linkes Auge“.

Die nächste Episode ist mit „Ein Nachmittag bei den Maschinen“ betitelt und zeigt die Tachikomas als Hauptfiguren. Die Roboter werden routinemäßig gewartet. Dabei treffen sie sich im Cyberspace und philosophieren über den Zusammenhang von Körper und Geist. Da taucht Batou auf und muss einen der Roboter mitnehmen. Es gibt eine Explosion in den Räumen des Wissenschaftlers, der die Tachikoma-Chips entwickelt hat. Stecken die Terroristen dahinter, obwohl sie tot sind?

„Dort drüben“ ist als Episode 15 der Abschluss der DVD gedacht. Hier kommt Ishikawa zurück und bringt Informationen über Kuze mit. Anlässlich einer Besprechung kommt ans Licht, dass Kuze auf einer koreanischen Insel an einem Krieg teilgenommen hatte.

 

Kritik:

Die Episoden sind ganz im Stil der erfolgreichen Manga-Serie gehalten und bieten Hintergrundinformationen zu einzelnen Charakteren der Serie. Dies ist spannend gestaltet und bietet bis auf die Tachikoma-Episode auch interessante Einblicke.

Die Zwischenepisode aber ist nur wenig gelungen. Zu wirr sind die philosophischen Einwürfe der Tachikoma, zu quäkend ihre Stimmen, zu schnell die Sprache, als dass man dem Drehbuch würde folgen können.

Aber die anderen beiden Episoden sind hervorragend gelungen. Gerade die Saito-Episode mit dem spannenden Katz-und-Maus-Spiel des Scharfschützen enthält aufgrund der Mitwirkung des Majors einiges an Brisanz.

 

Bonusmaterial:

Zwischen den einzelnen Episoden sind kleine Zwischenfilme eingesprengselt. Sie zeigen witzige Detailaufnahmen vom Leben der Tachikoma und sind sehr humorvoll gedreht.

Weiterhin sind zwei Gespräche mit auf der DVD, bei denen die Sprecher einiger Rollen und der Regisseur sich über die jeweiligen Charaktere unterhalten.

 

Fazit:

„Ghost in the Shell: Stand Alone Complex 2nd GIG, Vol. 5” ist ein würdiger Nachfolger und Weiterführer der Serie. Leider mangelt es manchmal an der Action, aber da ist für Fans der Anime-Serie ja durchaus nichts Ungewöhnliches, erinnert es doch an den Original-Anime „Ghost in the shell“.

Zwei Daumen oben und somit eine klare Kaufempfehlung!

 

Nach oben