Gildensturm (Magic: The Gathering)
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Fans von Magic: The Gathering – des beliebtesten Sammelkartenspiels der Welt – dürfen sich freuen. Denn mit „Gildensturm“ ist die zweite Edition des Blocks „Return to Ravnica“ erschienen. Hier gibt es sowohl alte Bekannte als auch neue Karten zu entdecken.
Für „Magic- Neulinge“ eignet sich besonders das sogenannte „Boosterbattle-Pack“. Dieses enthält zwei halbzufällige Decks mit je 22 Karten sowie zwei Boosterpackungen mit jeweils 15 Karten und eine Einführung sowie eine Kurzfassung der Regeln. Wer also mit einem Freund oder einer Freundin schon immer mit Magic beginnen wollte, erhält hier einen preiswerten Einstieg. Die zweifarbigen Decks sind natürlich nicht besonders stark, bilden aber eine passable Grundlage.
Gerade Spieler, die mehrfarbige Decks bevorzugen, dürfen sich über den Neudruck der seltenen Doppelländer „Aufzuchttümpel“, „Gottloser Schrein“, „Heilige Schmelze“, „Nasses Grab“ und „Stampfgeländer“ freuen. Zudem gibt es Artefakte und weitere Länder - „Gildeneingänge“ genannt - die ebenfalls Mana in der Farbe der jeweiligen Gilde produzieren, wobei Letztere aber getappt ins Spiel kommen. Das dürfte Magic-Veteranen nicht unbekannt sein, allerdings kommen die Länder in dieser Edition sogar häufig vor - das Format T2 dürfte also bunt werden.
Neu sind auch die beiden Planeswalker in "Gildensturm". Der rot-grüne „Domri Rade“ kann etwa Kartenvorteil generieren, wenn die oberste Karte der Bibliothek eine Kreatur ist oder Kreaturen gegeneinander kämpfen lassen. Als stärker erweist sich sein weißes Pendant „Gideon, Champion des Rechts“ gegen kreaturenlastige Gegnerdecks, da er Loyalitätsmarken für jede feindliche Kreatur erhalten und sich in einen unzerstörbaren Soldaten verwandeln kann.
Wer Engel-Karten favorisiert, kann sich unter anderem auf die zwei sehr seltenen Karten „Kriegsführerin Aurelia“ und „Todespakt Engel“ freuen. Die rot-weiße Kriegsführerin ist vor allem für aggressive Kreaturendecks eine interessante Wahl, da sie eine weitere Kampfphase beschert. Das andere weiße-schwarze Himmelswesen kann durch einen Kleriker nach dem Tod wiederauferstehen.
Mit „Gildensturm“ wird Magic auch um einige Mechaniken erweitert, über die einige der neuen Karten verfügen. „Abnötigen“ bietet die Möglichkeit, durch die Investition von zusätzlichem Mana bei einem Zauberspruch die Lebenspunkte des oder der Gegner(s) zu senken und gleichzeitig die eigenen zu erhöhen. Interessant wird diese Mechanik vor allem bei Mehrspielerrunden. Diverse „Battalion“-Effekte werden ausgelöst, wenn eine Kreatur mit dieser Eigenschaft mit mindestens zwei anderen angreift. Das ist vor allem für kreaturenlastige Decks interessant. „Weiterentwicklung“ gibt einer Kreatur +1/+1-Marken, wenn der Spieler eine weitere Kreatur mit höherer Stärke oder Lebenskraft ins Spiel bringt. „Blutrausch“ bietet die Möglichkeit, Kreaturen durch das Abwerfen von Karten und die Investition von Mana zu verstärken – eine böse Überraschung für den Gegner. Mit „Chiffrieren“ können kostenlos Zaubersprüche gewirkt werden, wenn die mit der jeweiligen Karte „codierte“ Kreatur Kampfschaden verursacht. Das ist natürlich vor allem in Verbindung mit unblockbaren Angreifern sehr interessant.
Vergleicht man die Fähigkeiten der einzelnen Karten, scheint die Boros-Gilde mit der Kombination von Rot und Weiß die Nase vorn zu haben. Viele Kreaturen verfügen über ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis und die hier häufig zu findende Mechanik „Battalion“ kann Spiele durch praktische temporäre Effekte wie Erstschlag oder Unzerstörbarkeit entscheiden. „Chiffrieren“ ist zwar potenziell sehr mächtig. Allerdings erweisen sich viele der interessanten Zaubersprüche mit dieser Mechanik sich als recht manaintensiv.
Fazit:
„Gildensturm“ bietet zwar auch interessante neue Karten, überzeugt aber vor allem durch die neuen Mechaniken. Diese erlauben gerade erfahrenen Spielern viele neue taktische Kniffe und erhöhen so den Spielspaß. Fraglich ist nur, ob das Balancement zwischen den einzelnen Gilden und Mechnaniken wirklich gegeben ist. Aber das werden wohl erst die nächsten Turniere zeigen.
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