Faliene wird untergehen. In 7 Tagen schon. Niemand weiß so recht, was er in diesen letzten Tagen noch machen soll. Doch dann geben die Götter dieser Welt noch eine Chance. Der junge Mann Fey aus Nevrine und die junge Frau Laina aus Forlinde müssen gemeinsam 6 Aufgaben erfüllen, die die Götter ihnen stellen. Wenn sie das schaffen, wollen die Götter Faliene mit allem Leben darauf verschonen. Dumm nur, dass die beiden Völker verfeindet und Fey und Laina in diesem Punkt ganz Kinder ihrer jeweiligen Völker sind. Aber es kommt noch schlimmer: Die Aufgaben der Götter sind dermaßen unmenschlich, dass die beiden Prüflinge zumindest in diesem Punkt schnell einer Meinung sind.
Der wichtigste Satz im Klappentext von Glut und Gewittersee ist zweifellos der letzte. Genauer gesagt sogar dessen abschließender Gliedsatz, denn mit den Erwartungen des Lesers spielt Barbara Marčinko wiederholt. Anders ausgedrückt, enttäuscht sie dessen Erwartungshaltung immer wieder vorsätzlich. Beispielsweise dürfte wohl fast jede Leserin und fast jeder Leser erwarten (oder sogar befürchten), dass Fey und Laina im Laufe des Buches ein Paar werden. Zunächst erweckt der Text auch diesen Eindruck – nur um kurz darauf in eine gänzlich andere Richtung abzudrehen. Ähnliche, für die LeserInnen völlig unerwartete, Wendungen wiederholen sich ständig. Dass es am Ende doch noch eine in sich schlüssige Erklärung gibt, überrascht dabei fast. Ob ein solcher ständige Wandel der Handlung den eigenen Geschmack trifft, muss wohl jeder Leser für sich entscheiden.
Anders als die Handlung, die – wie bereits gesagt – keine logischen Fehler aufweist, erscheint das Cover unglücklich gewählt. Das Bild wirkt fast wie eine Kinderzeichnung und könnte deshalb falsche Erwartungen wecken, denn für Kinder ist dieses Buch wohl kaum geeignet.