Reihe: Die Sturmkönige Bd. 3
Rezension von Cronn
Rezension:
Kai Meyer als eines der größten Talente in der Unterhaltungsliteratur zu beschreiben hieße einen Affront gleich zweimal tun: Kai Meyer ist schon lange der Talent-Szene entwachsen und stellt mitnichten einen Newcomer dar. Seine Romane verkaufen sich wie geschnitten Brot und er dürfte auch mit seinem neuen Werk das nicht ändern. Zudem ist der Bereich „Unterhaltungsliteratur“ eigentlich nicht existent – es gibt nur gute und schlechte Literatur. Kai Meyers Werke gehören bislang immer zu den guten.
Auch sein neuestes Werk ändert daran nichts. „Glutsand“ ist der Abschluss der Roman-Trilogie „Die Sturmkönige“, welche in einer Art „1001-Nacht“-Szenario spielt.
Inhalt:
„Skarabapur - eine verlorene Ruinenstadt, von der nur noch Legenden künden. Viele haben sie gesucht, fast alle sind gescheitert. Doch ausgerechnet hier liegt der Schlüssel zur Rettung der Welt: Hier bündeln die Dschinne die Macht aller unerfüllten Wünsche und formen sie zu einer mächtigen Waffe.
Tarik und Sabatea müssen Skarabapur rechtzeitig erreichen, um die Gewalten des Dritten Wunsches aufzuhalten. An ihrer Seite: der Zauberer Khalis und seine leblose Tochter im Honigschrein; die Geschwister Nachtgesicht und Ifranji auf der Suche nach einem besseren Leben; der Byzantiner Almarik, Jäger von Wüstengeistern, und das geheimnisvolle Elfenbeinpferd, ein Geschöpf aus purer Magie, das ihnen allen den Weg nach Skarabapur weisen soll.
Während Tariks Bruder Junis an der Seite der Verteidiger in die Schlacht um Bagdad zieht, rasen die Gefährten auf ihren fliegenden Teppichen nach Süden. Es ist ein Wettlauf gegen einen unbekannten Feind - eine neue Macht, die in den Krieg zwischen Menschen und Dschinnen eingreift und das Ende allen Lebens plant.“
Der Werbetext greift schon die Handlungsfäden richtig auf und beweist viel Gespür nicht alles zu verraten, was in „Glutsand“ geschieht. Doch wie gelungen ist das Werk? Dem soll im nächsten Abschnitt nachgegangen werden.
Kritik:
Kai Meyer hat mit seinen beiden vorausgegangenen Bänden eine Welt erschaffen, die in sich stimmig ist und dabei viele Reminiszenzen an andere Arbeiten in sich trägt. Man denke nur an die 1001-Nacht-Sammlung oder an den Film „Der Dieb von Bagdad“ mit seinem Spielzeug-Pferd, das fliegen kann und einige andere mehr. Doch Kai Meyer ist kein Plagiator, der Pastiches schreibt, sondern ein Autor von faszinierender Wort-Kraft. Er erschafft Welten, die Hommagen in sich tragen können, ohne als Kopie zu gelten.
Dabei bleibt er immer spannend und seine Romane sind gelungene, durchkonzipierte und gründlich recherchierte Werke, die Spaß am Lesen verbreiten.
Auch der dritte Teil ist gelungen, wenn ihm auch die Abwechslung der beiden Vorgänger fehlt. Zwar ist der Abschluss mit der Glasstadt durchaus in einem interessanten Szenario angesiedelt, doch ist es schwer die Vorgänger-Bände zu toppen, welche mit Bagdad, dessen Ober- und Unterwelt, dem Kalifenpalast, der Dschinn-Wüste, den Roch-Stadt und vielen anderen bunten und bizarren Bildern aufwarten konnten.
Dennoch macht „Glutsand“ bis zur letzten Zeile Spaß und bringt die Trilogie zu einem fulminanten und würdigen Ende.