Die Mitglieder der krypto-zoologischen Agentur Monarch stelle sich dem Kampf mit einer Phalanx überdimensionaler Monster, in dem sich der gewaltige Godzilla mit Mothra, Rodan und seinem Erzfeind, dem dreiköpfigen King Ghidorah, anlegt. Diese Urmonster hielt man bisher für reine Mythen, doch als sie plötzlich wieder auftauchen, konkurrieren sie alle um die Vorherrschaft und bedrohen so den Lebensraum der gesamten Menschheit.
von Armin Rößler
1954 kam der erste Godzilla-Film in die Kinos, der bis heute über 30 weitere Monsterstreifen nach sich gezogen hat. Die kommen fast alle aus Japan, aber auch Hollywood lässt nicht locker: Nach Roland Emmerichs Versuch von 1998 war Gareth Edwards’ Godzilla (2014) der Startschuss für eine US-amerikanische Reihe von Filmen, zu denen auch Kong: Skull Island (2017) und nun Godzilla: King of the Monsters zählen. Regie führt Michael Dougherty (Krampus), der neben der titelgebenden Riesenechse eine ganze Reihe weiterer Monster auffahren darf, die hier »Titanen« genannt werden – von Rodan über Mothra bis hin zu Ghidorah. Dafür wurden wohl sämtliche Filme seit 1954 schamlos geplündert.
Dr. Emma Russell (Vera Farmiga), Wissenschaftlerin der Organisation Monarch, hat ein Gerät entwickelt, das die Kommunikation mit den Titanen möglich macht. Terrorist Jonah Alan (Charles Dance) weckt mit dem »Orca« genannten Kästchen schlappe 17 dieser Monster, die rund um den Globus vor sich hin geschlummert haben und nun anfangen, alles in Schutt und Asche zu legen. Dabei geht es natürlich auch darum, wer denn nun der große Boss ist: Godzilla oder sein alter Erzfeind Ghidorah, ein wahrlich beeindruckender dreiköpfiger Drache, der statt Feuer Blitze speit. Daneben verblassen die menschlichen Konflikte um Mann und Tochter der Wissenschaftlerin, Mark (Kyle Chandler) und Madison Russell (Millie Bobby Brown), die gemeinsam mit dem japanischen Monarch-Wissenschaftler Dr. Ishiro Serizawa (Ken Watanabe) und einigen weiteren Helfern die Welt retten wollen.
Die große Schwäche des Films sind seine menschlichen Figuren: Davon gibt es deutlich zu viele, ohne dass wirklich alle wichtige Funktionen hätten, außer die Spannung durch alberne Dialoge auszubremsen – die meisten stellen sich einfach nur ziemlich dusslig an, was dann immerhin dafür sorgt, die konfliktreiche Handlung am Leben zu halten. Ganz anders sieht es mit den zahlreichen Monstern aus, die sogar Titelheld Godzilla gleich mehrfach die Schau stehlen: Für den mächtigen König Ghidorah (seit 1964 immer mal wieder Godzillas Gegenspieler) gebührt der Spezialeffekte-Abteilung ebenso ein großes Lob wie für die schick leuchtende Riesenmotte Mothra oder den bedrohlichen Feuervogel Rodan, der noch nie so eindrucksvoll auf die Leinwand gezaubert wurde, und all die anderen Titanen. Die dürfen sich ordentlich austoben und ganze Städte dem Erdboden gleich machen. Das wirkt nicht immer zwingend logisch, sieht aber großartig aus und übertüncht damit viele, wenn auch nicht alle Schwächen des Films. Das klappt vielleicht in der nächsten Fortsetzung, wenn sich 2020 Godzilla und King Kong gegenüberstehen.
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