Goldvogel (Autor: Sean Russell; Das verlorene Königreich, Bd. 2)
 
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Goldvogel von Sean Russell

Reihe: Das verlorene Königreich

Rezension von Christel Scheja

 

„Goldvogel“, der zweite Band der epischen Trilogie um „Das Verlorene Königreich“ von Sean Russell schließt nahtlos an den ersten Band „Nachtvogel“ an. Das Königreich Ayr ist in Fürstentümer zerfallen, deren Herrscher um die um die Macht ringen, nicht ahnend, das sie nur Schachfiguren im Spiel weit älterer Mächte sind, die sich jetzt zu einer weiteren Auseinandersetzung rüsten.

 

Das Schicksal hat die drei jungen Männer Tam, Fynnol und Baore mit dem Vagabunden Alaan und der Fürstentochter Elise zusammengeführt, die beide von dem finsteren Ritter Haffyd gejagt werden, nachdem sie die Hochzeit der Edeldame mit dem Prinzen Michael verhindert haben und mit ihr von einem höfischen Maskenfest geflohen sind.

Elise, Alaan und Haffyd sind die drei wiedergeborenen Magierkinder Sianon, Sainth und Cairbre, die sich in ihrem ersten Leben zerstritten und damit das Reich schon einmal in große Gefahr gebracht hatten. Und nun droht vor allem Haffyd das Land erneut in den Abgrund reißen zu wollen, indem er einen Bund mit dem Tod eingeht. Während Elise erst langsam bewusst wird, welche Seele und damit auch Verantwortung sie in sich trägt, verfolgt Haffyd unerbittlich seinen Bruder Alaan, der verletzt in ein Sumpflabyrinth geflohen ist, denn er ist der einzige, der ihm nun noch gefährlich werden könnte. Zugleich verfolgt der verräterische Ritter das Ziel, den Seelenfresser zu befreien, wie er es dem Tod versprochen hat.

Während Haffyd in der Wildnis verschwunden ist, schwelt der Brand, den er in den Fürstentümern entzündet hat weiter und es kommt zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Dabei wird Carral Willt, Elises Vater von seinen Leibwächtern getrennt und hat zwei schicksalsschwere Begegnungen, nicht nur mit Schatten der Vergangenheit, sondern auch Angehörigen einer Familie, die seit Generationen mit der seinen verfeindet ist. Doch durch seine Sanftheit und Güte wird der blinde Mann zu einem besonderen Friedensstifter und Heiler, vor allem für die entstellte Llyn Renné.

Schließlich treffen die magischen Geschwister in einem Wasserlabyrinth, tief in der Wildermark zusammen. Als Elise, die Kräfte des Wassers heraufbeschwört kommt es zu einer Katastrophe...

 

Anders als der erste Band beginnt „Goldvogel“ spannend und behält dies auch bis zum Ende bei. Je mehr sich Elise und ihre „Brüder“ erinnern, um so stärker steuern sie auf eine Konfrontation zu. Vor allem die junge Edeldame wird aktiv. Sie führt nicht nur einen Kampf gegen Haffyd, dessen Absichten immer dunkler werden, sondern auch gegen das, was sie einmal war. Denn auch Sianon war keine edle und gute Zauberin. Sie erkennt nach und nach das volle Ausmaß ihres Erbes. Als Leser wird man durch die Enthüllungen immer wieder neugierig gemacht und fragt sich nun, wer den Konflikt wie lösen wird, denn noch immer ist nicht alles klar. Die Figuren gewinnen erneut an Profil, vor allem die Kriegsgegner in den Fürstenfamilien bekommen Charakter, nachdem sie im ersten Roman etwas stiefmütterlich behandelt wurden.

 

Damit ist „Goldvogel“ weitaus besser als sein Vorgänger, der einzige Nachteil ist nur, das man „Nachtvogel“ kennen muss, um dieses Buch zu verstehen. Wieder werden vor allem die Leser zufrieden gestellt, die etwas ruhigere Fantasy mögen.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425153659b4d40d3f
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Goldvogel

Reihe: Das verlorene Königreich, Bd. 2

Autor: Sean Russell

broschiert – 477 Seiten

Heyne, erschienen August 2006

ISBN 3-453-53243-0

Übersetzung aus dem Englischen von Kristiana Ruhl

Titelbildgestaltung von Nele Schütz Design

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.08.2006, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 15:50, 2663