Graveminder (Autor: Melissa Marr)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Graveminder von Melissa Marr

Rezension von Christel Scheja

 

Mit ihrer „Sommerlicht“-Serie entführte Melissa Marr auch die deutschen Leser bereits in das düstere Reich der Feen und verband Urban Fantasy mit einem guten Schuss Teenager-Romantik. Mit „Graveminder“, dem Auftakt ihrer nächsten Serie bleibt sie ihren Lieblingsthemen jedoch treu, wenngleich auch die Helden erwachsener geworden sind.

 

Claysville ist ein kleines verschlafenes Nest irgendwo in den USA, in dem nichts besonderes zu passieren scheint – aber die Gemeinde hütet ein düsteres Geheimnis. Denn vor langer Zeit wurde ein Pakt geschlossen der die Einhaltung bestimmter Regeln verlangt. Jeder der in der kleinen Stadt geboren wird, kann sie nicht wirklich lange verlassen und muss auch hier begraben werden. Zwei Personen kümmern sich in jeder Generation darum, dann die Verstorbenen auch wirklich an den Ort gehen, an den sie gelangen müssen, die „Graveminder“ und der „Undertaker“. Wird nur eine Regel gebrochen stehen die Toten auf und ernähren sich von dem Blut und Fleisch Lebender

Rebekah, die schon eine ganze Weile fern von Claysville lebt, wird überraschend nach Hause zurückgerufen, als Marlene, die aktive Totenwächterin überraschend ums Leben kommt.

Als neue „Graveminder“ erkennt sie recht schnell, das etwas eingetreten ist, was das Leben in der Kleinstadt erschüttern wird. Zusammen mit ihrem Jugendfreund Byron, der nun die Rolle des „Undertaker“ übernimmt und für den sie immer noch etwas empfindet, macht sie sich daran, das wiedererwachte Grauen in Gestalt eines jungen Mädchens aufzuhalten, nicht ahnend, dass sie die nachfolgenden Ereignisse sie beide schon bald in tödliche Gefahr bringen werden.

 

Anders als viele ihrer Kolleginnen benutzt Melissa Marr die Welt des Übernatürlichen nicht nur als Aufhänger und Setting für irgendwelche jugendfreien Romanzen, sondern spinnt ihre Geschichten in erster Linie um die andersweltlichen Themen, egal ob sie nun mit Feen oder Toten zu tun haben.

Sie verzichtet bewusst darauf, melodramatisch zu werden oder all zu sehr auf die Tränendrüce zu drücken. Die Handlung bleibt relativ nüchtern, konzentriert sich auf die Eckpunkte und erlaubt so dem Leser seine eigene Atmosphäre wahrzunehmen.

Auch die Figuren sind facettenreich gestaltet, jeder hat seine Stärken und Schwächen, macht Fehler und die Antagonisten handeln aus nachvollziehbaren Motiven. So kann man sich sehr gut in sie hinein versetzen.

Am Ende mag zwar nicht viel Actionreiches passieren, die Geschichte hat es durch die vielen subtilen Andeutungen in sich, da sie nichts beschönigt. Spannung entsteht trotzdem, da nach und nach das Geheimnis von Claysville enthüllt wird und man so am Ende nachvollziehen kann, warum es gerade so und nicht anders in der Stadt läuft.

Auch wenn die Handlung in sich geschlossen ist, bleiben natürlich immer noch genug Fragen offen, so dass man gespannt auf die Fortsetzung wartet. Dazu gehört auch die Beziehung zwischen Rebekkah und Byron, die sich angenehm langsam entwickelt. So wirkt sie ganz und gar nicht aufgesetzt sondern angenehm nachvollziehbar.

 

„Graveminder“ ist damit ein unterhaltsamer und abwechslungsreicher Mystery-Roman, der vor allem durch seine menschlichen Protagonisten und den gut durchdachten Hintergrund punkten kann. Vor allem erfahrenere Leser, die sich mehr als eine einfache Romanze erhoffen, werden nicht enttäuscht.

 

Nach oben

Platzhalter

Buch:

Graveminder

Autorin: Melissa Marr

Taschenbuch, 396 Seiten

Piper, Dezember 2012

Übersetzerin: Barbara Röhl

Titelbild: Andrea Barrth

 

ISBN-10: 3492268900

ISBN-13: 978-3492268905

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B008LTNTCS

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419202311d61f72c7
Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 29.07.2013, zuletzt aktualisiert: 03.12.2021 16:09, 13183