Grim – Das Siegel des Feuers (Autorin: Gesa Schwartz)
 
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Grim – Das Siegel des Feuers von Gesa Schwartz

Rezension von Christel Scheja

 

Gesa Schwartz wurde 1980 in Stade geboren und studierte später Deutsche Philologie, Philosophie und Germanistik. Danach reiste sie ein Jahr quer durch Europa und beschloss danach sich auch als Schriftstellerin zu versuchen. „Grim – Das Siegel des Feuers“ ist der erste Roman der heute in Hamburg lebenden Autorin und vermutlich auch der Auftakt von einer ganzen Serie von Geschichten.

 

Viele halten die steinernen Figuren auf den Türmen und Mauern von Notre Dame und anderen alten Kathedralen und Bauten in der Stadt nur für Phantasiegebilde der mittelalterlichen Baumeister, wenige wissen, dass sie in Wirklichkeit lebendige Wesen sind, die im Dunkel der Nacht erwachen und sich nicht nur durch die Pariser Metropole sondern auch ihrer ganz eigenen Welt bewegen. Ein ehernes Gesetz ist allerdings, dass die Menschen niemals von der Existenz der Gargoyles und anderer Wesen erfahren dürfen. Die OGP (Obere Gargoyle Polizei) hat ein Auge darauf, dass diese und andere Regeln eingehalten werden, denn es kann auch gut vorkommen, dass die Zauberwesen selbst über die Stränge schlagen. Jeder der die Geheimnisse entdeckt kann damit rechnen, schwer bestraft zu werden, denn schon einmal führte eine Vermischung der beiden Welten zu einem schrecklichen und grausamen Drama, das vor allem die Gefüge der Anderswelt erschütterten.

Auch Grim ist einer dieser Wächter – wenn nicht sogar der Beste von ihnen. Er führt seine Aufgabe sehr gewissenhaft aus und entdeckt dabei auch, dass Moira, seine eigene Mentorin ganz offensichtlich einen menschlichen Schüler hat. Er beobachtet, wie sie ihm ein Pergament übergibt, wenig später ist sie tot, ehe er sie wirklich lange zur Rede stellen und mehr über alles erfahren kann.

Grim steckt nun in einer Zwickmühle, denn er Moira noch versprochen, den jungen Mann namens Jakob zu beschützen. Wenig später wird auch er ermordet. Doch es scheint ihm gelungen zu sein, das Pergament seiner Schwester Mia anzuvertrauen, die auch nicht ganz ohne Gaben ist.

Mit Erstaunen erkennt Grim, dass sie eine Hartidin zu sein scheint – ein Mensch, der auch das Verborgene sehen kann – und deswegen eigentlich sterben müsste. Doch er rettet ihr stattdessen das Leben und begibt sich mit ihr auf eine lange und gefahrvolle Reise, die nicht nur Rätsel und Geheimnisse der Vergangenheit enthüllt. Auch Grim und Mia erfahren erstaunliche Dinge über sich selbst, die deren Weltbild ordentlich durcheinander wirbeln lassen.

 

Gesa Schwartz gehört zu den Autoren, die ein beachtenswertes Debüt hinlegen. Zwar hat auch dieser Roman einige Schwächen, aber diese sind gegenüber den Stärken zu vernachlässigen. Die Geschichte wird flüssig und lebendig erzählt, ihre Beschreibungen lassen Bilder im Kopf entstehen und die Figuren vielversprechend agieren.

Natürlich erkennt man auch hier die ein oder anderen Einflüsse – mehr als einmal meint man in „Grim“ doch irgendwie „Goliath“ aus der Zeichentrickserie „Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit“ wieder zu erkennen, der schließlich auch zum engen Freund einer jungen Menschenfrau wird, aber diese sind eher hilfreich als störend, da sie nur wenige Elemente übernommen hat, die vor allem für den passenden Flair sorgen.

Die Geschichte ist zwar recht geradlinig, macht hin und wieder aber auch recht überraschende Schlenker, die immerhin die Spannung aufrecht erhalten.

Dafür sind die Figuren doch recht einfach gestrickt und nicht unbedingt vielschichtig. Jeder hat seine Funktion in der Handlung, aber mehr auch nicht. Die Motivation der Gegenspieler bleibt auch zu vage, um wirklich nachvollziehbar zu sein und nimmt deren Taten einiges an Kraft und Brisanz.

Aber das nimmt man gerne in Kauf, da ihr ansonsten eine gute Mischung aus Action und Beschreibung gelingt. Spannende Szenen wechseln sich mit denen ab, in denen nicht nur Mia mehr über die Welt der Gargoyles erfährt. Letztendlich möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen, und wenn doch, so findet man sich auch schnell wieder in die Handlung ein. Immerhin spart sich die Autorin weitestgehend die Liebesgeschichte. Auch wenn es hin und wieder einmal zwischen Grim und Mia funkt, so bleibt ihr Verhältnis doch das Buch über eher eine Freundschaft und hat nicht viel mit Romantik zu tun.

Der Roman ist übrigens in sich geschlossen, lässt sich aber durchaus noch einige Hintertürchen für eine Fortsetzung offen.

 

Das macht „Grim – Das Siegel des Feuers“ zu einem spannenden „All Age - Urban Fantasy“ –Roman, der all den Lesern gefallen dürfte, die auch schon die Romane von Cassandra Clare („City of Bones“) mochten, da die Mischung ähnlich gewichtet ist – neben klassischen Fantasy-Figuren und -Szenarien gibt es auch viele moderne Einflüsse und das in einer jugendgerecht gestalteten Geschichte.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251025003a2e06d8
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Buch:

Grim – Das Siegel des Feuers

Autorin: Gesa Schwartz

gebunden, 678 Seiten

Egmont Lyx, März 2010

Titelbild von Max Meinzold

 

ISBN-10: 3802583035

ISBN-13: 978-3802583032

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.07.2010, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 15:50, 10676