Grünes Gold (Autor: Robert Corvus; Die Schwertfeuer-Saga 3)
 
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Grünes Gold von Robert Corvus

Die Schwertfeuer-Saga Band 3

 

Rezension von Sabine Seyfarth

 

Rezension:

Ein neuer Auftrag führt den Klingenrausch ins Grüne. Ein einfacher Auftrag, viel zu einfach. Sie sollen eine Siedlung vor den menschenfressenden Wilden aus dem Wald schützen. Mehr nicht. Aber was tut man nicht alles für Geld. Und so zieht der Leser mit dem Heer der Feuerstraße in das neue Abenteuer. Nichts ist mit Langeweile, es geht gleich los mit der ersten Schlacht. Die Wilden scheinen nicht so leicht zu besiegen zu sein und als Leser merkt man schnell, dass wieder alle Register des Könnens des Autors gezogen werden. Die Kampfszenen werden auf das Wesentliche beschränkt und lassen doch starke Bilder entstehen.

 

Der Urwald wird lebendig und nicht nur durch die Wesen, die in ihm leben. Während des Lesens möchte man sich fast umschauen, ob nicht ein Baum hereingekommen ist und ein Ast zugreift.Der ganze Wald scheint hier Feind zu sein und der Gegner kämpft mit Waffen, die den Kämpfern des Klingenrauschs alles abverlangen.

 

Schnell stellt sich heraus, dass der Auftraggeber nicht alles gesagt hat. Geht es wirklich um Jade oder ist da noch etwas anders, wichtigeres, von dem die Söldner nichts wissen sollen?

Es gibt ein Geheimnis, das es zu lösen gilt, wenn der Klingenrausch hier erfolgreich sein will. Damit wird in die Söldnergeschichte eine Detektivgeschichte eingewoben, die einen eigenen Spannungsbogen aufbaut. Sie hat mir als Leser besonders gut gefallen, und mich in einigen Szenen an Sherlok Holmes erinnert.

 

Auch in Grünes Gold stellt sich der Leser die Fragen, wer wohl auf der Seite der Moral steht. Der Moral des Lesers selbstverständlich, denn die Söldner machen sich darum keine Gedanken. Oft erging es mir so, dass ich gerade dies vergessen habe und dann anfing zu überlegen, ob sie den richtigen Auftrag angenommen haben. Wer sind diese Wilden? Ist es deren Wald und sie verteidigen ihren Lebensraum gegen die in die rücksichtslos eindringenden Fremden? Schließlich holzen die Eindringlinge uralte Bäume ab, behandeln den Wald als ihr Eigentum und haben keine Achtung vor der Natur. Aber all das interessiert mich nur als Leser, die Söldner interessiert nur, ob sie bezahlt werden und wie sie den Auftrag am Bestem ausführen.

 

Diese Sicht, die ich schon in den Vorgängerbänden so interessant fand, begleitete mich hier noch stärker. Es ging mir bei Midalin, einer hier wieder auftauchenden Figur aus der zusätzlich zur Romanreihe erschienenen Geschichte Söldnergold, sogar so, dass ich immer das Bild eines schüchternen braven Mädchens vor mir hatte und mich dann daran erinnern musste, dass dieses Mädchen ihren Meister tötete und sich der schwarzen Magie widmet.

 

Auch Eivora, Kampfherrin und ehemalige Geliebte Gonters, macht in diesem Buch eine sehr interessante Entwicklung durch. Ich kann nicht sagen, dass sie mir in allen Teilen gefallen hat, aber es ist ebenfalls ein eigener Spannungsbogen – wie wird diese Entwicklung enden? Und auch bei ihr gab es Szenen, in denen klar die Söldnerin handelt und dabei wirkt sie doch im Umfeld der Geschichte als Heldin.

 

Mit Fiafila-Ignuto, der ehemaligen Priesterin des Windes, die jetzt mit ihrem kleinen dämonischen Homunkulus als Avatar der Truppe für deren Kampftaktik verantwortlich ist, spielt die dritte starke Frau mit. Auch sie muss mit Entscheidungen und starken Gegnern ringen. In wieweit hilft es ihr, einmal eine friedliche Priesterin gewesen zu sein, jetzt auf den Wegen der Finsternis, besser zu sein als ihre Gegner?

 

Gonter ist nun Rottmeister und muss Verantwortung für seine Leute übernehmen. Wird er im Klingenrausch und auf seinem Posten bleiben?

 

Wieder sind es viele diskussionswürdige Probleme, die sich wie selbstverständlich in die Handlung einfügen. Wieweit können Drogen einen Menschen treiben? Wie geht man damit um, wenn ein wichtiger Mensch dabei ist, sich zu verlieren – und nicht nur sich? Wann hört Verteidigung auf und wird zum Angriff? Wann hat das Gute das Recht verloren, über dem Bösen zu stehen? Um nur die Problemfelder zu nennen, die mich am meisten interessiert haben.

 

»Grünes Gold« ist der stärkste Roman dieser Reihe. Die Spannung und das Rätselraten bleiben bis zum Ende erhalten. Der Leser bekommt immer ein paar Brocken hingeworfen und es scheint das Rätsel gelöst, aber ich denke, die Auflösung des Geheimnisses aus dem Wald wird jeden Leser überraschen, so wie die Protagonisten davon überrascht werden. In diesem Roman gibt es für jeden Geschmack der Fantasy-Leser genug, um sich zu begeistern. Neben spannenden Einzel und Gruppenkämpfen bis hin zu taktischen Manövern und Lehrstunden im Schwertkampf, gibt es phantastische Wesen auf verschiedenen Ebenen: von Wandlungen, Geistern, Dämonen, bis zu kleinen Feen ist alles zu erleben. Dazu kommt die Lösung von Rätseln, eine von Krisen und Wandlungen gezeichnete Charakterentwicklung verschiedener Figuren, die Schilderung des Lebens in der Siedlung mit einem sehr pervertierten Baron und seinen Anhängern. Gewürzt wird das Ganze mit etwas Liebe und Humor. Der Träger des Humors ist übrigens ein Vogel.

 

Ich habe alle drei Bücher in Leserunden gelesen und kann die Leserunden mit Bernd immer wieder nur empfehlen. Sie sind lustig und man erfährt viel über die Hintergründe. So weiß ich jetzt, dass es tatsächlich verschiedenfarbige Jade gibt, dass der Vogel, ein Beorn namens Bratz (den ich mal aus Versehen mit doppel »a« geschrieben hatte), durch die Leserunden in den Roman gekommen ist, da ihn die Leser in der Geschichte »Söldnergold« zu toll fanden, dass sie sich ein Wiedersehen mit ihm gewünscht haben. Dieser Wunsch wurde von der Lektorin unterstützt, die jetzt leider nicht mehr im Verlag ist.

 

Allerdings gibt es jetzt Leserunden.de nicht mehr. Die Leserunden laufen heute unter Literaturschock.de. Man kann dort einfach mal rein- und sich anschauen, wie dort die Leserunden geführt werden und wie die Rezensionen (erweiterte Lesermeinungen) ausfallen. So sind die Lesermeinungen zu »Grünes Gold« auf Leserunden.de damals so begeistert ausgefallen, dass ich eigentlich nicht wusste, was ich noch schreiben soll.

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Buch:

Grünes Gold

Reihe: Die Schwertfeuer-Saga Band 3

Autor: Robert Corvus

Taschenbuch: 448 Seiten

Piper, 1. August 2017

Taschenbuch, 448 Seiten

Illustrationen: Timo Kümmel

 

ISBN-10: 3492281281

ISBN-13: 978-3492281287

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B01N63OK5N

 

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 30.08.2020, zuletzt aktualisiert: 13.02.2024 15:29, 18944