Guns and Swords (Band 1)
 
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Guns and Swords, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Nicht zuletzt durch die Tatsache, dass die heutigen Manga-Leser zum größten Teil weiblich sind, hat das Interesse an „Boys Love“ geweckt, Geschichten, in denen die körperliche Liebe zwischen zwei jungen Männern thematisiert wird. Daher kommt auch die Manga-Reihe von Knaur, die man zusammen mit www.comicstars.de herausgibt, nicht ohne einen solchen Titel aus - „Guns & Swords“. Die Geschichte spielt vor einem Steamfantasy-Hintergrund.

 

Prinz Tristian von Érole beschließt die endgültige Kolonialisierung der Insel Ebla selbst zu übernehmen, nachdem sich Gouverneur Fletcher als unfähig erwiesen hat, weil es ihm nicht gelingt, die Aufstände nieder zu schlagen und die Rebellen ein für alle mal auszuradieren. Die Regierung übernimmt so lange der militärische Kommandant Horation Morrison. Dieser empfiehlt ihm seinen Sohn Isaak als Adjutanten.

Der Kapitän des Schiffes, das den jungen Prinzen nach Ebla bringen soll, ist der undurchsichtige Karrierist Raison Haynsworth. Isaak weiß nicht so recht, was er von dem Mann halten soll, der auf der einen Seite sehr freundlich und zuvorkommend sein kann, auf der anderen auch eine ungewöhnliche Härte und Grausamkeit besitzt. Aber er scheint seine Gründe für das wechselhafte Verhalten zu haben. Auf jeden Fall hat er die Männer seiner Mannschaft gut im Griff, angefangen von den Maaten bis hinunter zu dem Schiffsjungen, der seine eigenen Träume hat.

Auch die ersten Tage der Reise verbessern Isaaks Eindruck nicht, eher im Gegenteil – sie machen ihn nur noch misstrauischer. Das liegt vielleicht daran, dass Raidon sehr persönlich an ihm interessiert zu sein scheint und aus seinen Absichten und Avancen keinen Hehl macht, wie sich bei einem Dinner unter vier Augen zeigt. Denn der Kapitän hat sich sehr gut über Isaak informiert ...

 

„Guns & Swords“ ist einer der Mangas, die sich trotz des Genres „Boys Love“ nicht allein auf die Beziehung konzentrieren, sondern die Abenteuergeschichte mehr als gleichwertig behandeln. Durch die geschickt eingestreuten Hinweise erfährt man nach und nach immer mehr über die Insel Ebla und bekommt eine Ahnung, dass an den Gerüchten von Magie und seltsamen Wesen etwas dran sein könnte.

Die Figuren werden gekonnt eingeführt. Zwar bleibt der Prinz blass, aber man merkt, dass er nicht die Hauptfigur ist, sondern der junge Offizier, der enger mit dem Schicksal der Insel verknüpft ist, als er denkt. Das scheint nicht nur sein Vater zu wissen, auch Raidon ist bestens informiert und scheint das für sich nutzen zu wollen.

So erweisen sich seine leidenschaftlichen Annäherungsversuche nicht unbedingt nur als plumpe Anmache – tatsächlich sind diese der Auftakt zu Verwicklungen, die vermutlich die Leser in den kommenden Bänden in Atem halten werden. Die Beziehung bleibt erst einmal noch ein wenig im Hintergrund.

 

So erweist sich „Guns & Swords“ in erster Linie als spannende Fantasy-Abenteuergeschichte, die durch die vielen Andeutungen und Hinweise Lust auf mehr macht. Noch steht die Romantik im Hintergrund, aber das kann sich durchaus ändern. Doch solange bleibt die Geschichte auch für normale Leser interessant.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425225642697a3562
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Comic:

Guns and Swords (Band 1)

Autorin & Künstlerin: Nina Nowacki

Großformatiges Manga-Taschenbuch, 192 Seiten

Knaur/New Ground Publishing/Comicstars, 01/2011

ISBN-10: 342653004X

ISBN-13: 978-3426530047

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 08.03.2011, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 11612