Heilende Gewürze von Dr. Bharat B. Aggarwal mit Debora Yost

Rezension von Christel Scheja

 

In den letzten Jahren hat das Interesse an alternativen Heilmethoden und natürlicher Medizin wieder zugenommen, so dass immer wieder Bücher erscheinen, durch die auch der Laie mit einfachsten Mitteln im Alltag anwenden kann. Gerade Gewürze und Kräuter bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten, so dass immer wieder Bücher zum Thema erscheinen, wie „Heilende Gewürze“ aus dem Naryana-Verlag.

 

Autor des Buches ist der nordindische Wissenschaftler Bharat B. Aggarwal, der heute noch in den Vereinigten Staaten lebt, nachdem er dort studiert hat. Er nutzt das Wissen seiner eigenen Familie und Heimat, um die 50 Gewürze vorzustellen, die er für besonders wichtig hält und die regelmäßig der Nahrung beigefügt werden können.

In Vorwort und Einleitung erklärt er die Wurzeln und die Intention des Buches, zeigt, warum ihm so wichtig ist, auch dem westlichen Menschen, der die Verbindung zur Natur so gut wie verloren hat, deren Heilkräfte nahe zu bringen.

Danach sind jedem der fünfzig Gewürz gleich mehrere Seiten gewidmet. Er nutzt diese, um es erst einmal ausführlich vorzustellen, Herkunft, Aussehen der Pflanze und die Wirkstoffe zu beschreiben und dann aus dem Nähkästchen zu plaudern, wann und wo, es zum ersten Mal auftauchte und verwendet wurde, wie es noch heute in der traditionellen Küche verwendet wird. Dazu kommen Beschreibungen wie das Gewürz am besten zum Einsazt kommt, gegen welche Beschwerden es wirkt oder gar vorbeugen kann. Abgeschlossen wird das ganze mit Tipps zum Einkauf, zur Lagerung, zum Einsatz und nicht zuletzt natürlich auch mit einem Rezept, in dem man es gleich ausprobieren kann.

Viele der Gewürze sind auch in der westlichen Welt nicht aus der Küche wegzudenken, natürlich gibt es aber auch nicht wenige exotische Gewürze aus dem asiatischen Raum, die nur in fernöstlichen oder indischen Spezialläden oder über den Versandhandel zu bekommen sind.

Dazu kommt eine Übersichtstabelle, die bei der Suche nach dem richtigen Gewürz hilft und ein Leitfaden zum Einkauf der Gewürze, deren Addressen den deutschen Erfordernissen angepasst wurde.

 

Eines fällt bei „Heilende Gewürze“ angenehm auf. Man merkt, dass der Autor mit viel Spaß und Leidenschaft an sein Thema herangeht. Hier handelt es sich nicht um eine nüchterne Auflistung der Fakten und Erkenntnisse eines Wissenschaftlers, sondern um den begeisterten Appell eines Mannes, der selbst schon positive Erlebnisse mit den Gewürzen gemacht hat und sich ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen kann.

Dr. Aggarwal überzeugt durch seine Begeisterung, seine persönliche Anteilnahme und Schilderungen von Anekdoten aus seinem eigenen Leben. Er versucht auch den blutigen Laien in die faszinierende Welt der Gewürze einzuführen und durch viele kleine Details zu fesseln. Denn allein schon die Beschreibungen sind eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Gewürze, die neugierig auf mehr macht.

So fällt es auch leicht, die wenigen medizinisch-wissenschaftlichen Erklärungen zu verstehen, denn der Autor vermeidet so gut er kann, Fachbegriffe versucht seinen Lesern seine Ideen so gut wie möglich nahezubringen.

Die im Buch enthaltenen Rezepte sind bis auf wenige Ausnahmen leicht und ohne viel Aufwand nach zu kochen, so dass sie auch in den Alltag integriert werden können. Da viele mehr als ein Gewürz benötigen gibt es genügend Querverweise, um gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Bilder sind zwar eher Mangelware in dem Buch, dafür sind die Texte in ein übersichtliches Layout eingefügt und gut mit einem Blick zu erfassen. Ein Lesebändchen hilft dabei, sich die gerade aktuelle Seite zu markieren.

 

Alles in allem ist „Heilende Gewürze“ ein spannendes Lese- und Arbeitsbuch zum Thema, das vor allem durch die persönliche Anteilnahme und Begeisterung des Autors punkten kann. Denn gerade die vielen detailreichen und warmherzigen Beschreibungen sind auch für den Laien leicht zu verstehen und schlagen ihn schon beim Hineinlesen in das Kapitel in den Bann. Letztendlich bekommt man sogar Lust, die Rezepte gleich nach zu kochen, so dass das Buch seinen Zweck mehr als erfüllt.

 

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