Hellboy - Ruf der Finsternis (Autor: Mike Mignola; Hellboy Bd. 9)
 
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Hellboy - Ruf der Finsternis von Mike Mignola

Reihe: Hellboy Bd. 9

Rezension von Björn Backes

 

Inhalt:

Hellboy ist nach zahlreichen Abenteuern nach Europa zurückgekehrt, findet aber auch dort keine Ruhe. In England erfährt er von einer Versammlung, dass die Hexen ihn zu ihrem neuen König machen wollen, nachdem ihre alte Herrin Hekate diesen Rang unfreiwillig abgeben musste. Igor Bromhead hat ihr düsteres Geheimnis enthüllt und die mächtige Hexenkönigin in die Knie gezwungen. Dennoch ist Hellboy nicht an der Nachfolge interessiert, sieht sich alsbald jedoch in einem folgenschweren Konflikt; die einflussreiche Baba Jaga hat ihn in ein Zwischenreich verbannt, welches von Erscheinungen aus der russischen Folklore bevölkert wird. Plötzlich sieht sich Hellboy skelettierten Rittern und unsterblichen Schwertkämpfern gegenüber. Ein gesamtes Fabelreich verbündet sich gegen den Hellboy, um seine Macht auf die Seite der Hexen zu ziehen. Einmal mehr steht die Existenz des höllischen Abgesandten auf dem Spiel – und einmal mehr scheinen seine Gegner mächtiger als all das, was ihm auf seinen bisherigen Missionen begegnet ist…

 

Rezension:

Endlich: Ein knappes halbes Jahr ist ins Land gezogen, seit der Hellboy mit der Troll-Hexe gerungen und einen wichtigen Zyklus in seiner Geschichte abgeschlossen hat. Mit dem mittlerweile schon neunten Band der Serie folgt nun endgültig die Rückkehr nach Europa und damit auch die Rückkehr zur Basis. Diesen Aspekt nutzt Autor Mike Mignola dann auch umfassend aus: Der neueste Abschnitt in der Biografie des Höllenjungen beginnt betont vielschichtig und waghalsig, allerdings auch ein Stückchen risikoreich, denn immerhin sind Ausflüge in osteuropäische Kulturen gerade deswegen häufig wacklig, da das fundierte Hintergrundwissen fehlt und die entsprechenden Inhalte eher bemüht als bekannt anmuten. Dies lässt sich für „Ruf der Finsternis“ jedoch nicht bestätigen. Mignola beweist ein echtes Faible für die russische Literatur und ihre diabolischen Sagen und fügt die daraus abgeleiteten Themen passend in seine neue Action-Handlung ein. Die Geschichte macht sehr schnell den Eindruck einer typischen Hellboy-Spielwiese, entpuppt sich aber ständig als außergewöhnliches Kapitel in der Comic-Bibliografie des roten Helden, welches insgeheim genügend Potenzial aufweist, um weitere Bände damit zu füllen. Doch das scheint zu dieser Zeit noch Zukunftsmusik zu bleiben…

 

Der ‚neue’ Hellboy präsentiert sich überdies noch souveräner, andererseits aber auch noch eine Spur frecher. Dies ist zu einem bestimmten Anteil sicher auch Mignolas neuem Sidekick Duncan Fegredo zu verdanken, der mit erfrischenden Nuancen die illustrierten Konturen überholt und neuen Glanz in die Story bringt. Selbst Verfechter des ursprünglichen Stils sollten hier kaum noch meckern, weil die Geschichte erneut farblich gestaltet wurde.

Und sonst? Nun, die Verstrickungen innerhalb der Story sind ziemlich verzwickt und in manchen Passagen nicht sofort im Gesamtzusammenhang zu verstehen. Oftmals werden kleine Anspielungen eingebaut, zwischendurch aber auch einige Perspektiven aufgeworfen, mit denen man sich später noch beschäftigen werden muss. All dies geschieht jedoch manchmal versteckt und dezent verpackt, so dass sich alte „Hellboy“-Hasen womöglich ein ganzes Stück schneller zurechtfinden werden, auch wenn die komplexen Story-Arrangements keine leichte Hürde sind. Letzten Endes laufen die Fäden aber wieder genau so gekonnt zusammen, wie sie zu Beginn auseinandergestreut werden, und verwandeln auch den aktuellen Plot zu einem der besten, die der Autor in seiner langen Comic-Historie verfasst hat. Und was das bedeutet, wird man Mignola-Fans sicher nicht mehr näher erläutern müssen.

 

Fazit:

Auch wenn der Neuanfang nur auf gewissen Ebenen gestartet wurde, so ist das Resultat doch angenehm erfrischend. Die Hinzunahme des neuen Zeichners sowie Hellboys Rückkehr zum eigenen Ursprung sorgen in Kombination mit den feinfühlig eingeflochtenen Elementen der russischen Folklore dazu, dass „Ruf der Finsternis“ zu einer weiteren sicheren Hausnummer innerhalb dieser Serie wird.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404200941538b83e371
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Hellboy - Ruf der Finsternis

Reihe: Hellboy Bd. 9

Autor: Mike Mignola

Zeichner: Duncan Fegredo

Gebundene Ausgabe: 197 Seiten

Verlag: Cross Cult; Auflage: 1 (August 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3936480834

ISBN-13: 978-3936480832

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 06.10.2008, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:09, 7513