Hellgate London (PC)
 
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Hellgate London (PC)

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Hellgate™: London spielt in naher Zukunft in einer durch eine Dämoneninvasion verwüsteten Welt und einer trostlosen, vom Höllenfeuer verbrannten Stadt. Als einer der letzten überlebenden Londoner musst du Wissenschaft und Magie vereinen, um gegen die Diener der Dunkelheit stand zu halten und die Blutlinie der Menschheit retten zu können.

 

 

Rezension:

Mit der Erfahrung der Entwickler von Diablo konnte Flagship aus dem Vollen schöpfen und ein Spiel entwickeln, welches für sich in Anspruch nimmt, eine neue Stufe der Evolution der Rollenspiele zu besteigen.

Was ist an diesem Werbeslogan dran?

 

Grundsätzlich muss man das Spiel in zwei Richtungen betrachten. Wie ist es als Solospiel und wie ist es als Onlinespiel, da beide Varianten zum Teil gänzlich andere Anforderungen besitzen und besonders bei Hellgate der Unterschied eklatant ist. Zunächst daher zum Solospiel.

 

Handlung:

Das von Dämonen überrannte London ist Schauplatz des Spiels. Als Neuling in einer der drei Fraktionen, Templer, Kabalisten oder Dämonenjäger geht es zunächst darum mithilfe einiger Aufträge Anschluss an den Widerstand zu erlangen. Dabei zieht man durch U-Bahnschächte und Straßenlandschaften, die vom heftigen, aber sinnlosen Kampf der britischen Armee zeugen, den Dämonen Einhalt zu bieten. Das aber soll sich nun ändern. Mit neuer Technik oder alter Magie ausgerüstet, erforscht man die Gegend, schnetzelt Dämonen und findet jede Menge Waffen, Artefakte und Palladium, der Währung von Hellgate.

In den Stationen gibt es Sanitäter, Questgeber, Händler und Maschine mit denen man sein Inventar aufpolieren kann oder gleich ganz neue coole Sachen basteln kann.

Kaum hat man mit dem Sammeln angefangen, kann man auch gar nicht mehr aufhören. Die Sucht noch bessere Sachen zu finden packt einem, und sehr schnell sieht man sich an alte Diablo-Zeiten erinnert.

Die Aufträge sind zumeist Standard. Töte davon zehn und finde das ganz spezielle Monster, viele Aufträge lassen sich zudem bündeln und in einem Rutsch erledigen. Die Questgebiete sind instantiiert und werden wieder verwendet, es gibt also immer wieder neue Monster zu erlegen.

Wer Spaß daran hat, die Hauptquestreihe zu verfolgen sollte aber bedenken, dass gerade die hohe Itemlastigkeit des Spieles eine solide Ausstattung erfordert, sonst gelangt man schnell in Gebiete, für die die Spielfigur einfach noch zu unerfahren ist.

Mit der Zeit wird man immer besser darin, das Leveldesign zu durchschauen, es gibt da diverse Wiederholungen, die mit der zeit etwas enttäuschen.

 

Technik

Technisch sicherlich auf dem neuesten Stand, fordert die Software die Hardware heraus. Es bietet sich an, ältere Computer nicht durch das parallele Betreiben anderer Programme zu belasten. Es gibt fantastische Leucht und Schatteneffekte zu bewundern, überall glimmt Glut oder zittern Leuchtstoffröhren, was enorm zur Atmosphäre beiträgt. Animation und Bewegungen sind vorbildlich, Fehler durch Kollisionsabragen sind nur bei Trümmerstücken, die durch die Luft fliegen zu sehen, ansonsten macht Hellgate technisch einen modernen coolen Eindruck.

Es gibt auch Sprachausgaben, Questtexte jedoch müssen weiterhin komplett gelesen werden. Die deutsche Synchronisation ist nicht immer motivierend, aber auch nicht schlecht.

Grandios ist das Intro. Ein gruseliger und farbenprächtiger Augenschmaus, der eine ganze Menge verspricht, von dem sogar einiges im Spiel erfüllt wird.

Die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man nicht immer die Maus zur Verfügung hat. Zumeist ist nur ein Visier zu sehen, mit dem man sowohl Gegner attackiert, als auch Gegenstände zerstört, in denen manchmal etwas zu finden ist. Bestimmte Gegenstände jedoch verwandeln das Visier in eine Hand. Zugriff auf wichtige Funktionen wie Inventar oder Charakterbildschirm hat man ausschließlich über die Tastatur. Damit ist die Steuerung deutlich mehr an Shooter angelehnt, als an Rollenspiele.

Insgesamt aber kommt man schnell in die Bedienung herein, bedingt auch durch die notwendiger Weise häufige Nutzung, so ist das Inventar aufgrund seiner Beschränktheit recht oft Ziel von Aufräumarbeiten.

 

Spielspaß

Hellgate macht im Solospiel ohne Zweifel großen Spaß, der sich in erster Linie auf das bereits beschriebene Spielprinzip und die sehr stimmige Grafik gründet. Auch wenn der hintergrund etliche Ideen aufweist, sollte man keine epischen Abenteuer oder eine hohe Abwechslung im Leveldesign erwarten. Hier wird Hellgate von anderen Rollenspielen deutlich geschlagen. Hellgate legt wesentlich mehr Wert auf Ausrüstung und Kampf.

Die sechs Klassen spielen sich teilweise unterschiedlich genug, um das spiel erneut anzugehen, letztlich haben es Nahkämpfer einfacher, für fernkampflastige Spielweisen benötigt man schon deutlich mehr Skill. Jede klasse hat ihre eigene Stärke, die es auszunutzen gilt. So ist der Beschwörer stark in Kombination mit beschworenen Kreaturen oder der Ingenieur abhängig von seinen Maschinen.

Insofern gelingt den Machern von Hellgate tatsächlich so etwas wie eine Synthese aus Rollenspiel und Shooter, jedoch mit einem höheren Anteil an Action. Besonders deutlich wird dies im Mehrspielermodus.

 

Multiplayerspiel

Die Online-Variante bietet zunächst den gleichen Umfang wie das Solospiel. Allerdings gilt es bestimmte Aufgaben in Gruppen zu lösen. Das Finden von Mitspielern ist keine leichte Sache, Unterstützungen für Gilden erfordern ein Abonnement.

Aber auch sonst kommt sehr schnell das Gefühl auf, dass Hellgate weiterhin eher ein Ego-Shooter ist. Oberstes Maß aller Dinge ist der Schaden den man anrichtet, richtige Supporter-Klassen gibt es nicht. Insofern sollte Hellgate nicht mit Online-Rollenspielen verglichen werden.

Hat man eine schlagkräftige Gruppe gefunden und ist in der Lage sich zu verständigen, kann man entweder zusammen Aufgaben lösen oder bestimmte instantiierte Gebiete durchkämmen. Dabei werden die anfallenden Gegenstände klassenspezifisch verteilt. Handel zwischen die Spielern ist allerdings keine triviale Angelegenheit, hier fehlen entsprechende Funktionen.

Insgesamt aber ist auch die Online-Variante kurzweilig.

Mithilfe eines abos kann man sich weiere Features kaufen, jedoch ist die Liste dieser Dinge recht kurz und eher auf Powergamer zugeschnitten.

 

Fazit:

Hellgate: London ist ein würdiger Nachfolger von Diablo, wenn auch nicht ganz so abwechslungsreich. Dafür aber kann man jederzeit vergnügliche Monsterjagden veranstalten und Freunde hochwertiger Waffensammlungen und Ausrüstungsoptimierungen, werden hier ein wahres Paradies finden. Rollenspieler erhalten in anderen Spielen jedoch mehr Hintergrund und ein größeres Potential an Charakterentwicklungsmöglichkeiten.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041923045642f56924
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PC-Spiel:

Hellgate London

Genre: Rollenspiel

Studio: EA/Flagship

Plattform: PC

Releasedatum: 30.10.2007

Altersfreigabe: 18

 

ASIN:B000FII89W

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

Offizielle Homepage


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Erstellt: 26.01.2008, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 5723