Hellsing Ultimate OVA, Vol. 3 (Re-Cut)
Rezension von Christel Scheja
Auch der dritte Teil der „Hellsing Ultimate OVA“ liegt nun durch Nipponart in der Recut-Fassung vor und ermöglichst dem Fan einen spannenden neuen Blick auf die Saga, die irgendwo zwischen Science Fiction und Horror schwankt. Diese Folge schließt nahtlos an den Vorgänger an und beantwortet erste Fragen.
Nach dem Angriff der Vampirbrüder Jan und Luke Valentine hat die „Hellsing-Organisation“ viele Mitstreiter verloren. Da Lady Integra genau weiß, dass dies kein Zustand ist, der lange anhalten darf, entscheidet sie sich dafür, Söldner zum Schutz des Hauptquartiers anzuwerben. Die hartgesottenen Kämpfer der „Wild Geese“-Truppe wollen erst nicht glauben, dass sie es von nun an mit übernatürlichen Gegnern zu tun haben werden, aber Seras Victoria und Alucard belehren sie schnell eines Besseren.
Derweil beruft die Königin eine Sitzung mit der „Hellsing-Organisation“ und den Vertretern des Vatikans ein. Dort enthüllt Enrico Maxwell, der fanatische Chef von Iskario, dass er bereits über die geheime Gruppe namens „Millenium“ weiß, die hinter den ganzen Anschlägen der letzten Zeit steckt.
Um den Andeutungen auf den Grund zu gehen, reisen Alucard, Seras und Pip Bernadotte – der Anführer der „Wild Geese“ nach Rio de Janiero. Dort hoffen sie auf die Drahtzieher zu treffen und müssen feststellen, dass sie offenen Auges in eine Falle gelaufen sind. Nicht nur korrupte brasilianische Para-Militärs, auch Tubalcain Alhambra, Lieutnant der „Millenium“-Spezialeinheit „Das Letzte Bataillon“ warten auf sie ...
Die zweite OVA hatte es ja schon angedeutet, in der dritten wird klar, wer hinter den ganzen Attacken auf die „Hellsing-Organisation“ steckt und warum es die Vampire gerade auf England abgesehen haben.
Tatsächlich bringt Südamerika erste Antworten auf die brennenden Fragen, aber für den Zuschauer auch eine weitere Erkenntnis. Der Drahtzieher hinter „Millennium“ hat einen weitergehenden Plan als schnöde Rache. Er will nicht nur das „Vierte Reich“ aufbauen, sondern auch den Krieg in seiner reinsten Form entfesseln. Und all seine Aktionen sind bewusst auf Alucard gerichtet, in dem er mittlerweile mehr sieht als alle anderen, scheint er doch einige Geheimnisse zu kennen, die selbst Lady Integra nicht bewusst sind.
Nun kommen die größenwahnsinnigen Nazi-Wissenschaftler und ehemaligen SS-Offiziere ins Spiel, die die Blut und Boden-Ideologie des „Dritten Reiches“ leben und atmen, dabei aber auch noch mit ihrem eigenen Wahnsinn garnieren. Glücklicherweise werden sie so überspitzt dargestellt, dass man ihren Ideen nicht wirklich folgt, sondern sich eher an die klassischen Klischees des Horror-Genres erinnert fühlt.
Immerhin darf diesmal nicht nur Alucard aktiv werden, auch Seras Victoria entfesselt erstmals richtig ihre Kräfte. Der Urvampir hingegen wird immer rätselhafter. Obwohl er meistens zynisch auftritt und brutal reagiert, zeigt er diesmal doch auch erstaunlich sanfte Seiten, wenn man seinen Umgang mit Lady Integra, Seras Victoria oder gar der Königin betrachtet.
Die Handlung selbst wird jetzt mehr und mehr in den immer stärker hervortretenden Hintergrund eingebunden, so dass es mittlerweile unumgänglich wird, die vorhergehenden Teile gesehen zu haben. Dadurch wird die Geschichte aber auch dichter und spannender, denn auch wenn wieder eine Gefahr aus dem Weg geräumt wird, bleibt man doch neugierig auf die Entwicklungen, die folgen werden, scheint das alles doch nur Vorbereitung auf einen viel größeren Schlag zu sein. Zudem scheint auch die „Iskariot-Organisation“ vom Vatikan aus eigene Pläne zu verfolgen, die auch zum Ziel haben, die lästigen Konkurrenten auszubooten.
Mit Horrorelementen wird ebenfalls nicht gespart, die Kämpfe -gerade zwischen Alucard und seinen Gegnern – weiten sich immer mehr zu wahren Blutorgien aus. Noch hält sich alles auf einem entsprechenden Niveau – aber man merkt, dass sich auch das ändern wird.
Alles in allem halten sich Action, Chrarakterentwicklung und der Ausbau des Hintergrunds immer noch gut die Waage, so dass die Serie immer noch mehr bietet als nur episch zelebrierte Kämpfe.
Auch hier stimmen Bild und Ton. Wie immer ist das Booklet das Highlight unter den Extras, die auf der DVD sind eher weniger nennenswert.
Fazit:
Mit der dritten OVA von „Hellsing Ultimate“ steckt die Serie nun mitten in der eigentlichen Geschichte, was natürlich die Kenntnis der beiden ersten Teile voraussetzt. Dramatisch und vor allem blutig zelebriert die Spitze von „Millennium“ ihren Auftritt und macht durch viele böse Andeutungen – auch und gerade bezüglich Alucards – Lust auf mehr.
Nach oben