Hellsing Ultimate OVA, Vol. 6

Rezension von Christel Scheja

 

Bisher waren nur die ersten vier Teile der „Hellsing Ultimate OVA“ in Deutschland erschienen, nun macht sich Nipponart daran, auch die restlichen herauszugeben. Nach der fünften erscheint nun auch die sechste OVA als im Mediabook im ein- bis zweimonatlichen Takt. So müssen die Fans nicht all zu lange warten.

 

„Millenium“ hat den Angriff auf England gestartet. Der Major hat seine Truppen ausgeschickt, um London dem Erdboden gleich zu machen. Die in Vampire verwandelten ehemaligen Nazi-Soldaten halten blutige Ernte und sorgen dafür, dass die Bewohner die ihnen entgehen schon bald durch andere Hände fallen müssen.

Zooling Blitz, eine der getreuen des Majors setzt zum Sturm gegen das „Hellsing“-Hauptquartier an, das jedoch zwei erbitterte Verteidiger hat – Seras Victoria, die Schülerin Alucards und Bernadotte, der Anführer der „Wild Geese“. Doch können die beiden und der Rest der Kämpfer den Attacken der magisch begabten Zooling lange widerstehen?

An anderer Stelle bereitet sich nun auch noch eine dritte Partei auf den Sturm vor. Enrico Maxwell – nun zum Erzbischof ernannt, ruft den „Neunten Kreuzzug“ gegen alle Höllenkreaturen und Ketzer aus, nicht ahnend, dass seine besten Leute derzeit Integra Hellsing selbst folgen.

 

Man merkt, dass das Vorgeplänkel vorbei ist und sich die Saga langsam aber sicher auf das große Finale zubewegt. Die Weichen sind gestellt, nun geht es um alles oder nichts und das gleich auf mehreren Fronten. Daher wird es unerlässlich auch die vorhergehenden Folgen zu kennen, um zu wissen, warum Alucard immer noch auf dem Schlachtkreuzer Eagle festsitzt, sich aber dennoch langsam auf London zubewegt.

Weshalb befindet sich Lady Integra außerhalb des Hellsing-Hauptquartiers und wer sind die Söldner, die es zusammen mit Seras verteidigen? Und welche Pläne haben die Kräfte des Vatikan, die nicht nur „Millenium“ den Krieg angesagt haben?

Man merkt, auch auf anderer Ebene verwandelt sich London in einen Hexenkessel. Blut und Gewalt, der Pathos des Hasses werden leidenschaftlich zelebriert und dadurch fast an den Rand des Absurden geführt.

Deshalb ist die fehlende Jugendfreigabe auch mehr als verständlich. Das liegt nicht nur an der blutigen Orgie der Gewalt, auch an den propagandistischen Sprüchen von zwei Seiten, dem fanatischen Wahn, den Nazis und Kirchenleute folgen.

Für zartbesaitete Zuschauer ist die Serie längst nichts mehr – wohl aber für diejenigen, die mit diesem explosiven Mix umgehen können und genau wissen, dass sie nichts daran ernst nehmen sollten, sondern in erster Linie die daraus resultierende Ästhetik genießen. Denn auch wenn der Inhalt immer bedenklichere Formen annimmt, die graphische Umsetzung ist mehr als gelungen und wird in satten Farben präsentiert.

Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, an Extras gibt es neben dem Booklet gerade einmal ein Textless Ending. Auch die Länge der Episode umfasst gerade einmal 45 min, führt zu einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das erst einmal schlucken lässt.

 

 

Fazit:

 

In der sechsten Episode der „Hellsing Ultimate OVA“ arbeitet sich die Saga immer stärker auf den Höhepunkt zu – die letzte große Schlacht zwischen gleich drei unterschiedlichen Kräfte. Figuren und Hintergrund werden dem immer mehr untergeordnet, so dass die Saga nur noch in der Umsetzung punkten kann, leider aber nicht mehr inhaltlich, da nur noch Gewalt, Grausamkeit und bedenklicher Pathos regieren, mit dem man schon bewusst umgehen sollte, um wirklich noch Spaß an der Saga zu haben.

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