Herrscherin der Lüfte (Autorin: Toby Bishop; Die Wolkenreiter, Bd. 3)
 
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Herrscherin der Lüfte von Toby Bishop

Reihe: Die Wolkenreiter Band 3

Rezension von Christel Scheja

 

Mit „Herrscherin der Lüfte“ erscheint nun der dritte Band der „Wolkenreiter“-Trilogie von Toby Bishop. Die Autorin greift ein klassisches Thema auf – Mädchen und Pferde. Allein die Tatsache, dass die Tiere zum Teil magisch sind und Flügel haben, gibt der Geschichte einen phantastischen Anstrich. Ansonsten wählt sie ein Setting, dass sehr stark an die österreichische K&K-Monarchie interessiert, in der es aber noch keine Technik gibt.

 

Gut drei Jahre ist es nun her, dass das Bauernmädchen Larkyn Hammloh eine trächtige Stute fand und ihren Fohlen half auf die Welt zu kommen. Sie konnte die Stute zwar nicht mehr retten, aber der kleine Hengst blieb an ihrer Seite und band sich an sie.

Das allerdings ist fatal, da Tup eines der seltenen geflügelten Pferde ist, die eigentlich nur junge Mädchen aus dem Adel reiten dürfen. Deshalb stehen die Männer und Frauen aus der Schule der Wolkenreiter nun vor einem Dilemma. Das Tier ist auf der einen Seite zu kostbar, um es einfach zu töten, auf der anderen Seite kommt es einer Revolution gleich, eine Mädchen aus dem Volk in der Schule aufzunehmen.

Aber Philippa Winter, eine der Pferdemeisterin ist davon überzeugt, dass es nicht schaden kann, auch einmal ein solches Mädchen in der Schule zu haben und wird in den folgenden Monaten zu Larkyns Beschützerin und Mentorin.

Das ist auch gut so, denn die junge Frau vom Land schafft sich schon bald einen mächtigen Feind: Wilhelm, den Sohn des Fürsten, der von der Idee besessen ist, selbst einmal auf einem der geflügelten Pferde zu reiten. Das Fohlen, dass sie jetzt besitzt, war einmal für ihn bestimmt.

Dank ihrer Freunde und ihres Mutes gelingt es Larkyn die kommenden Monate und Jahre zu überstehen, auch wenn das nicht leicht ist, da Wilhelm in seinem Wahn buchstäblich über Leichen geht und nach der Machtübernahme beginnt, seine Untertanen und die Wolkenreiterinnen zu tyrannisieren. Schließlich gelingt es ihm, sich ein Fohlen züchten zu lassen, und konzentriert sich nur noch darauf, es eines Tages zu reiten.

Dabei lässt er die Gefahren die seiner Heimat durch die Barbaren drohen ganz außer Acht, übersieht drohende diplomatische Konflikte und verärgert seine Nachbarn. Das Land steht schließlich am Abgrund und es ist an Larkyn, Philippa und den anderen Wolkenreiterinnen nun das richtige zu tun.

 

Wie schon die beiden ersten Romane konzentriert sich auch „Herrscherin der Lüfte“ ganz auf die jungen Frauen und ihre Pferde auf der einen und den wahnsinnigen Fürsten auf der anderen Seite. Alles andere wird nur angedeutet und spielt keine wirkliche Rolle für die Geschichte. Es geht wie immer darum, dass Larkyn sich als das was sie ist behaupten muss, ihre Mentorin ihren Prinzipien treu bleiben will und das Verhalten Wilhelms mehr als frevelhaft findet. Und dieser gibt sich immer mehr seiner Besessenheit hin, was ihn alle moralischen und ethischen Grenzen überschreiten lässt.

So plätschert die Geschichte mehr oder weniger nur so dahin und auch das Ende ist nicht ganz so dramatisch und überraschend, wie es hätte sein können. Interessanterweise fallen die Heldinnen und ihre Gegenspieler kaum aus den klassischen Rollen, die ihnen zugedacht sind, ihr Verhalten ist stellenweise sehr vorhersehbar, und gibt es einmal Konflikte und Gefahren, so lösen sich diese überraschend schnell auf.

Das ganze dürfte wohl vor allem junge Leserinnen ansprechen, die mit dem Thema noch gut vertraut sind, der normale Fantasy-Leser wird eher enttäuscht sein, gerade wenn er schon vergleichbare Romane gelesen hat, in denen die Reittiere vielleicht nicht geflügelte Pferde sondern Drachen waren.

 

Alles in allem ist „Herrscherin der Lüfte“ der Abschluss, den man nach allem erwarten konnte. Weil sich die Autorin zu sehr auf die Intrigen in Adelskreisen und die Beziehung der Heldinnen zu ihren geflügelten Pferden konzentriert, verschenkt sie viele Gelegenheiten, um Spannung, Farbenpracht und Tiefe in den Roman zu bringen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250556090a00e5e9
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Buch:

Herrscherin der Lüfte

Reihe: Die Wolkenreiter, Bd. 3

Autorin: Toby Bishop

broschiert, 510 Seiten

Heyne, erschienen Januar 2010

Übersetzung aus dem Englischen von Wolfgang Thon

Titelbild von Lee Gibbons

ISBN-10: 3453525779

ISBN-13: 978-3453525771

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.04.2010, zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 15:10, 10288