Hexenrune von Lady Grimoire
Reihe: April Moon Band 1
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
April ist kein gewöhnliches Mädchen, sondern eine Hexe! Schamlos nutzt ihre Mutter Aprils besondere Gabe aus, um sich gierig zu bereichern. Doch eines Tages ist der Punkt erreicht, an dem die Junghexe ihrer Mutter die Grenzen aufzeigt. April entscheidet sich, ihr eigenes Leben zu leben, auch wenn sie erst fünfzehn Jahre alt ist. Verzweifelt schließt sie sich einem okkulten Prager Verbund von Hexen und Hexern an, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, vor allem Teenager-Hexen unter seine Fittiche zu nehmen und diese zu fördern. Doch als April ein altes Geheimnis aufdeckt, das die Grundfesten der Organisation erschüttert, wird sie vom Schützling zur Gejagten unter ihresgleichen …
Rezension:
April lebt mit ihrer Mutter in der tschechischen Hauptstadt. Schon seit ihrer Kindheit besitzt sie die Gabe, selbst schwere Verletzungen magisch heilen zu können. Ihre Mutter nutzt das jedoch aus, sie gegen Bezahlung tätig werden zu lassen und dabei von ihren Kunden beträchtliche Geldbeträge einzufordern – selbst wenn das die betroffenen Familien in den finanziellen Ruin treibt. Wenn April dagegen aufbegehrt, schreckt ihre Mutter auch vor Schlägen nicht zurück. Nach einem besonders heftigen Streit, bei dem ihre Mutter ihr sogar die Nase bricht, reicht es April endgültig; sie will die Polizei anrufen. Doch plötzlich steht ein Junge wie aus dem Nichts vor ihr und erklärt ihr, ein Hellseher hätte vorausgesagt, dieser Anruf würde für sie tödlich enden. Stattdessen überzeugt er sie, ihn zu einer Geheimgesellschaft zu folgen, in der viele magisch begabte Jugendlich wie er und sie leben.
Dieses Buch soll den Auftakt zu einer ganzen Reihe um die junge Hexe April Moon darstellen, woraus sich erklärt, dass dieses kurze Büchlein genau da aufhört, wo die Geschichte eigentlich erst richtig loszugehen verspricht. An dieser Stelle endet der Band in einem heftigen Cliffhanger. Dabei schafft es das (übrigens männliche) Autorenduo, das sich hinter dem Pseudonym Lady Grimoire verbirgt, ausnahmslos glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, die – egal ob sympathisch oder unsympathisch – aus dem Leben gegriffen sein könnten. Die Sprache wirkt natürlich, der Text liest sich flüssig. Das Buch ist sehr sorgfältig lektoriert, was heutigentags selbst bei großen Verlagen leider keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt.
Worum es sich bei der titelgebenden Hexenrune handelt, stellt sich erst im letzten Kapitel heraus. Danach bleibt dem interessierten Leser nichts anderes übrig, als auf eine möglichst baldige Fortsetzung zu hoffen.
Fazit:
Freunde klassischer Urban Fantasy, die genug Geduld aufbringen, eine interessante Geschichte in relativ kleinen Häppchen serviert zu bekommen, sollten dieser neuen Reihe einen Blick gönnen.
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