Hinter hessischen Gittern (Autorin: Esther Copia)
 
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Hinter hessischen Gittern von Esther Copia

Rezension von Christel Scheja

 

Die 1964 geborene Esther Copia hat ein aufregendes Leben hinter sich. Geboren in Dieburg arbeitete sie mehrere Jahre als Fremdsprachenkorrespondentin und ging nach dem Fall der Mauer als Gastronomin nach Greifswald. Sie kehrte aber dann doch in ihre Heimatstadt zurück und begann im Aufsichtsdienst der dortigen JVA zu arbeiten, so dass sie durchaus weiß wovon sie in ihrem ersten Roman Hinter hessischen Gittern schreibt.

 

Maria Saletti liebt ihren Job als Justizvollzugsbeamtin, auch wenn sie ein Jahr zuvor ein traumatisches Erlebnis hatte. Verändert hat sie das allerdings nicht – sie behandelt die meisten der Insassen immer noch mit Respekt, was ihr die Achtung der meisten der »harten Jungs« einbringt.

Doch dann beginnt ihr Leben plötzlich aus den Fugen zu geraten, denn Hattinger, einer der Freigänger beginnt Schwierigkeiten zu machen, ohne dass man ihm etwas nachweisen kann, zudem treten immer mehr Ungereimtheiten auf, die sie stutzig machen. Schließlich gerät sie sogar unter Verdacht, Drogen einzuschmuggeln und schlimmeres mit den Insassen zu treiben.

So bleibt ihr nichts anderes, als nach Beweisen für ihre Unschuld zu suchen. Alexander Neubert ein Kommissar, der in einem Mordfall in der Umgebung ermittelt, unterstützt sie dabei.

 

Die Autorin weiß wovon sie spricht, denn sie schildert das Leben hinter Gefängnismauern auf sehr vielschichtige Weise. Man merkt, dass sie Erlebnisse und Erfahrungen in der Geschichte verarbeitet, denn auch die unterschiedlichen Typen von Insassen werden sehr genau gezeichnet. Die vielen kleinen und dazu gehörenden Details werden mit Akribie und Liebe geschildert, fühlen sich glaubwürdig echt an, auch die vorgegebenen Abläufe, wenn jemand zum Beispiel auf Freigang ist.

Um den Alltag spinnt sie jedoch auch einen spannenden Fall, der schon bald dafür sorgt, dass die Beamten der Justizvollzugsanstalt aus ihrem Trott gerissen werden, allen voran Maria selbst, die als starke und selbstbewusste Frau geschildert wird, die selbst eine lebensbedrohliche Situation weitestgehend gut überstanden hat.

Zunächst scheinen die Verbindungen klar zu sein, denn die Textstellen aus der Sicht von Hattinger zeigen, dass er sich nicht geändert hat und eigentlich nur überführt werden müsste – aber genau ab dem Punkt wird es spannend, denn scheinbar schützt jemand den Freigänger und legt den Beamten, die auf die Unstimmigkeiten aufmerksam machen, Steine in den Weg.

Wie und warum das ganze so abläuft sind die roten Fäden, die die Autorin sicher in den Händen hält und erst am Ende miteinander verknüpft. Die Verbindungen sind überraschend, aber glaubwürdig, genügend Hinweise werden zuvor ausgeworfen.

 

Die wichtigen Figuren sind gut ausgearbeitet und zeigen viele Facetten von sich, entwickeln sich auch im Verlauf der Geschichte weiter. Zudem gönnt man der Heldin dann auch den Ausgang des Ganzen.

 

Fazit:

»Hinter hessischen Gittern« lebt durch die detailreiche Schilderung dessen, was Justizvollzugsbeamte, vor allem Frauen hinter den Mauern einer JVA erleben. Um den Alltag wird zugleich auch noch eine spannende Geschichte gesponnen, die vertrackter und überraschender ist, als man denkt.

 

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Buch:

Hinter hessischen Gittern

Autorin: Esther Copia

Gmeiner-Verlag, 8. September 2021

Taschenbuch, 384 Seiten

Cover: Lutz Eberle

 

ISBN-10: 3839200334

ISBN-13: 978-3839200339

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B094786LP9

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 21.10.2021, zuletzt aktualisiert: 29.01.2023 10:49, 20208