Höllenkönig (Autor: James Abbot)
 
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Höllenkönig von James Abbot

Rezension von Christel Scheja

 

Hinter dem Namen James Abott steckt eigentlich der britische Autor Mark Charan Newton, der 1981 geboren wurde und heute in Nottinham lebt. Neben dem schreiben verdient er sein Geld unter anderen auch noch als Whiskey-Tester und Journalist. „Höllenkönig“ ist von seiner eigentliche Serie und Welt unabhängig und könnte durchaus ein Einzelband sein, auch wenn am Ende ein paar Fäden offen bleiben.


Die Höllenfeste gilt als das Gefängnis, aus dem es keine Rückkehr gibt. Wer dort landet kann damit rechnen nicht mehr heraus zu kommen und nur noch wenige Jahre zu überleben, denn weder Wächter noch Gefangene kennen Gnade. Auch siebt die unerbittliche Natur die Schwachen schnell aus, ist das Leben auf dem Berggipfel ohne ausreichende Versorgung doch unerträglich.

Auch Xavir Argentum sitzt dort fest. Der einstige Anführer der Sonnenlegion büßt für ein Verbrechen, dass er auf Geheiß seines Königs begann. Durch seine Art hat er es geschafft, zu einer Art Respektsperson aufzusteigen, die von Gefangenen wie Wächter in Ruhe gelassen wird und sich selbst an die Regeln hält.

Dann aber taucht der Meisterspion Landrill in der Festung auf und bringt Xavir dazu, seine Entscheidung, Buße zu tun, zu überdenken. Denn das Reich, dem er Treue geschworen hat ist in großer Not, in der nur ein brillanter Anführer wie er es ist, das Schicksal wenden kann.


Höllenkönig“ ist einer der Romane, die im Zuge von „Game of Thrones“ entstanden oder „wiederentdeckt“ wurden, allerdings dabei nicht ganz so auf Sex setzten wie die Serie. Was beschrieben wird ist ein handfestes und schmutziges Abenteuer, in dem ein gefallener Held seinen Namen und seine Seele reinwäscht, indem er noch größeres Unheil und Verbrechen aufzuhalten versucht.

Obwohl er der einsame Wolf bleibt, sammeln sich um ihn herum doch auch Gefährten, die ebenfalls die Kohlen aus dem Feuer holen und ihre eigenen kleinen Abenteuer erleben, um damit die Geschichte runder zu machen.

Der Autor gibt sich nicht unbedingt die Mühe, die Welt auszuarbeiten. Es ist zwar von verschiedenen Zeitaltern die Rede ab und an spielen Vermächtnisse eine Rolle, was aber zählt ist eher das hier und jetzt.

Auch die eigentlichen Gegner bleiben eher blass – sie sind zwar böse, aber was sie genau auf der Welt wollen, dass enthüllt sich nicht. Zudem könnte es auch sein, dass sich der Autor noch ein Hintertürchen für Fortsetzungen offen hält.

Die Handlung ist routiniert aufgebaut und wird konsequent und straff durchgezogen, der Stil ist flüssig und gut lesbar. Es passiert immer etwas, so dass keine Längen aufkommen. Wirklich warm wird man mit den Figuren aber nicht, dazu entwickeln sie insgesamt zu wenig Profil und sind eher der Funktion in der Geschichte untergeordnet.


Alles in allem ist „Höllenkönig“ eine gute Ferienlektüre für alle Leser, die nach einem leicht bekömmlichen Buch mit einer überschaubaren Handlung und flotten Erzählweise suchen, denn diese Voraussetzungen erfüllt das Buch voll und ganz.

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Buch:

Höllenkönig

Original: The Never King, 2017

Autor: James Abbott

Taschenbuch, 603 Seiten

Blanvalet, April 2018

Übersetzung: Ole Johann Christiansen

Cover: Max Meinzold

 

ISBN-10: 3764531991

ISBN-13: 978-3764531997

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B077C3RYBS

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 22.05.2018, zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 15:10, 16695