In dem mit dem Marvel Must-have-Qualitätssiegel ausgezeichneten Hulk-Band Tempest Fugit – Der Sturm verschlägt es den Grünling auf eine merkwürdige Insel. Hier muss der Wüterich gegen gleich mehrere seiner größten Gegner kämpfen. Oder steckt womöglich etwas ganz anderes dahinter?
In der Bonusstory Liebe Tricia hilft der Hulk hingegen einer Zauberin dabei, ihren Mörder zu finden.
Die Geschichten stammen aus der Feder von Peter David (Spider-Man), der bekanntlich zu den renommiertesten Hulk-Autoren gehört. Beide passen auch deshalb gut zusammen, weil sie ähnliche Stärken und Schwächen haben. So bieten sie jeweils unerwartete Wendungen, die dafür sorgen, dass die Lektüre nicht langweilig wird. Der Abschluss wirkt dann aber auch jeweils etwas unbefriedigend und nicht ganz rund. Ein Pluspunkt der Hauptgeschichte sind noch die eingestreuten Fragmente aus der Kindheit von Bruce Banner. Hier spielt Peter David reizvoll mit der Idee, dass der Hulk nicht erst seit dem Gamma-Unfall ein Teil der Psyche von Banner ist, führt diese Herangehensweise aber leider nicht ganz konsequent zu Ende. Ansonsten hat die erste Story vor allem einige interessante Kämpfe in petto. Dagegen punktet „Liebe Tricia“ noch mehr mit einer Stärke, die für „Hulk“-Comics gar nicht so typisch ist: Komik.
Ziemlich unterschiedlich fällt die visuelle Umsetzung der beiden Werke aus. Für die Hauptgeschichte ist Lee Weeks (Batman Knightfall) verantwortlich. Der Altmeister des grafischen Erzählens setzt vor allem die Kämpfe des Grünlings schön in Szene. Auch die detailliert gestalteten Figuren überzeugen. Dagegen sind die Arbeiten von Jae Lee in der Bonusgeschichte stimmungsvoller, aber oft weniger komplex. Der Künstler spielt immer wieder mit Schatten und dem Nebel Londons. So schafft er eine dichte Atmosphäre. Beide Ansätze haben ihren eigenen Reiz: Brillanter und realistischer sind die Zeichnungen von Weeks, stimmungsvoller fallen jedoch die Panels von Lee aus.
Nichts zu meckern gibt es wie bei praktisch allen Bänden aus der „Marvel Must-have“-Reihe beim Bonusmaterial. Denn das lässt praktisch keine Wünsche offen. Es gibt nicht nur Hintergrundinfos über die Macher und einen Blick hinter die Kulissen, sondern auch eine Einordnung in die Hulk-Timeline. Vorbildlich.