Ice – Hüter des Nordens (Autorin: Sarah Beth Durst)
 
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Ice – Hüter des Nordens von Sarah Beth Durst

Rezension von Christel Scheja

 

Die in Massachusetts geborene Sarah Beth durst studierte an der Princetown University Englisch und begann gleich danach Jugendbücher zu schreiben. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in New York. „Ice – Hüter des Nordens“ ist das erste Buch, das von ihr bei Lyx erscheint. Es lehnt sich locker an das nordische Märchen „Östlich der Sonne und westlich des Mondes“ an, in der ein schönes Mädchen wieder einmal einen verwandelten Prinzen retten und erlösen musste.

 

Eigentlich glaubt Cassie schon lange nicht mehr an Märchen, wie noch als Kind und hat sich mit der nüchternen Wahrheit abgefunden, dass ihre Mutter kurz nach ihrer Geburt in einem Schneesturm umgekommen ist und nimmt nicht mehr an, dass ihre Mutter von dem Nordwind entführt wurde, nachdem sie ihn bitterlich betrogen hatte.

Auch an ihrem achtzehnten Geburtstag lebt sie immer noch mit ihrem Vater in einer einsamen Forschungsstation am Polarkreis und kennt nicht viel mehr als die einsamen Weiten der Arktis.

Doch eine Begegnung der besonderen Art wirft ihr ganzes bisheriges Leben über den Haufen. Sie begegnet einem Eisbären anders als erwartet. Dieser kann sprechen und macht ihr klar, dass all die alten Legenden, die ihr Großvater erzählt hat, wahr sind. Sie ist die Tochter der Braut des Nordwindes und ihr ist es vorherbestimmt, ihn zu heiraten. Im Gegenzug wird er ihre Mutter retten, die immer noch irgendwo existiert, aber gefangen ist.

Cassie geht in einer Mischung aus Neugier und Faszination auf den Handel ein und lernt eine Welt der Magie kennen. Sie erfährt, dass der Eisbär in Wirklichkeit ein Munaqsri ist, einer der Hüter der Seelen und Natur und beginnt sich an seiner Seite wohl zu fühlen.

Doch als sie eines Tages einen schweren Fehler begeht, weil sie ihn aus Wut zurückweist, verschwindet der Bär. Um ihn zu retten muss sich Cassie, als sie ihre Schuld einsieht, auf eine abenteuerliche Reise in die Welt der Mythen und Legenden begeben und gegen die unerbittlichen Gefahren der Arktis bestehen.

 

„Ice – Hüter des Nordens“ ist „All Age“ und Urban-Fantasy wie sie im Buche steht, denn die Neuinterpretation des alten Märchens stellt nicht die leidenschaftliche Beziehung der Heldin mit einem Gestaltwandler in den Mittelpunkt, sondern das magische Abenteuer mit all seinen magischen und mythischen Begegnungen.

Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Man bekommt nicht nur die Härte des Nordens mit, auch die geheimnisvollen Gestalten, mit denen Cassie zu tun bekommt, sind sehr an skandinavische Vorbilder angelehnt, teilweise spielen auch Erzählungen der Inuit mit hinein.

Zwar bleiben die Figuren etwas oberflächlich, die Chemie stimmt aber, so dass deren Zusammenspiel eine wahre Freude ist. Cassie bekommt die meisten Ecken und Kanten verliehen, da sie ein Mensch ist, und ihre Stärken wie auch Schwächen die Handlung voran bringen.

Das Abenteuer ist gleichzeitig auch ihre Reifeprüfung – sie entwickelt sich von einer leicht eigensüchtigen jungen Frau zu einer verantwortungsvollen Partnerin, weil sie erst durch ihre Prüfungen verstehen kann, welche Aufgaben die Munaqsri haben.

Die Geschichte kommt auf den Punkt. Die Autorin verzichtet darauf die Handlung unnötig auszuschmücken, so dass eine stetige Spannung besteht, die am Ende in einem interessanten Höhepunkt gipfelt. Auch fügen sich die einzelnen Hinweise und Andeutungen am Ende sehr gut zusammen und warten noch einmal mit einer interessanten Wendung der Geschichte auf, die einiges in anderem Licht dastehen lässt.

Allerdings sollte man nicht sehr viel Action erwarten. Kämpfe gibt es so gut wie gar nicht, Konflikte werden meistens auf andere Art gelöst als durch Gewalt. Das bewahrt zusätzlich die eigentümliche Atmosphäre, die über dem ganzen Buch liegt.

 

„Ice – Hüter des Nordens“ ist ein märchenhaft-poetischer Fantasy-Roman, dass zwar mit einem Hauch Romantik gewürzt ist, in erster Linie aber eine spannendes Abenteuer mit einer sympathischen und aktiven jungen Heldin in einer Welt voller Magie schildert. Wer solche Geschichten mag, wird seine Freude an dem Buch haben. Nur wer auf mehr Liebe oder Action hofft, könnte enttäuscht werden.

 

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Buch:

In den Abgrund

Ice – Hüter des Nordens

Autorin: Sarah Beth Durst

Taschenbuch, 292 Seiten

Egmont LYX, Februar 2012

Übersetzerin: Karin Harlaß

 

ISBN-10: 3802586026

ISBN-13: 978-3802586026

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B0077DKOT0

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 16.03.2012, zuletzt aktualisiert: 11.01.2024 16:17, 12398