Ich bin Legende (Autor: Richard Matheson)
 
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Ich bin Legende von Richard Matheson

Rezension von Michael Schmidt

 

Die Geschichten stammen aus den Jahren 1954-1989, ein Quellenverzeichnis findet sich am Ende des Buches

 

Anlässlich der Neuverfilmung von „I Am Legend“ mit Will Smith bringt der Heyneverlag die Geschichte „Ich bin Legende“ neu heraus und ergänzt sie um zehn Kurzgeschichten. Eine gute Gelegenheit, einen näheren Blick auf den amerikanischen Autor Richard Matheson zu werfen, den ich bisher nur durch vereinzelte Kurzgeschichten kennengelernt habe. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.

Das Jahr 1976, 22 Jahre in der Zukunft (Die Geschichte „I Am Legend“ stammt aus dem Jahr 1954). Ein unheimlicher Virus grassiert und lässt die Menschen erst sterben und dann wiederkommen. Robert Neville, der letzte Mensch auf Erden, lebt inmitten der Vampire. Die ruhige Geschichte widmet sich seinem täglichen Kampf gegen die Belagerer. Denn die Vampire haben sein Haus zum Ziel gemacht, sein ehemaliger Arbeitskollege und Nachbar wird zum großen Anführer dieser Sippe. Doch Neville weiß sich zu wehren. Knoblauch, Kreuze und ein wenig Glück helfen ihm gegen die Kreaturen der Nacht zu bestehen, doch jede Nacht wird sein Überleben auf die Probe gestellt.

Die Geschichte greift zwei bekannte Grundmuster auf. Die Welt nach dem Virus kennt man heutzutage vor allem aus unzähligen Zombiefilmen, die Vampirvariante ist mir neu, wenn sie auch die ältere ist. Der zweite Aspekt ist das Robinson Crusoe Thema. Tag um Tag wird geschildert, wie Neville seinen täglichen Kampf fechtet, wie er Hoch und Tiefs erlebt, seine Gedanken in die Vergangenheit reisen um einen Weg zu finden, der Plage her zu werden. Als ein noch lebendiger Hund auftaucht, denkt man unwillkürlich an den Schiffbrüchigen auf seiner einsamen Insel.

Beide Aspekte verleihen dem Buch Spannung, aber auch Tiefe. Dazu kommt die ungewöhnliche Herangehensweise Nevilles zum Thema Vampire. Er versucht sie wissenschaftlich zu erforschen, wenn ihm dies auch nur teilweise gelingt, macht gerade dieses Spannungsfeld einen nicht unerheblichen Reiz des Buches aus.

„Ich bin Legende“ ist eine sehr lesenswerte Geschichte, bei der man allerdings keine Action erwarten sollte.

 

Die weiteren Geschichten der Sammlung stehen der Titelgeschichte in nichts zurück. Immer wieder spielt der Autor mit der Wechselwirkung Aberglaube/Aufklärung und Technik/Magie. Nicht alle der Geschichten sind wahre Highlights, doch ein richtiger Ausfall ist nicht dabei. Mir persönlich gefielen Totentanz, eine sehr intensive Rock`N`Roll-Horrorgeschichte, die zeigt, warum diese beiden Genre gut zueinander passen. Erzählt wird die Geschichte Peggys, die in aller Anstand zum Todestanz geführt wird und von Sex, Drugs und Rock`N´Roll infiziert wird. Aber auch „Ein weißes Seidenkleid“ und „Von Mensch zu Mensch“ sind eindrucksvolle psychologische Meisterstückchen.

Daher meine uneingeschränkte Leseempfehlung für das Buch. Und die leise Hoffnung, dass der Heyne Verlag sich dazu entschließt, weiteren Lesestoff aus dem Hause Matheson neu aufzulegen.

 

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Buch:

Ich bin Legende

Autor: Richard Matheson

Taschenbuch, 398 Seiten

Heyne, 1. Januar 2008

 

ISBN-10: 3453501551

ISBN-13: 978-3453501553

 

Erhältlich bei: Amazon

Inhalt:

  • Ich bin Legende

  • Verborgene Talente

  • Die unlängst Verschiedene

  • Beute

  • Hexenkrieg

  • Totentanz

  • Ein weißes Seidenkleid

  • Irrenhaus

  • Die Bestattungsfeier

  • Aus den Schatten

  • Von Mensch zu Mensch


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Erstellt: 20.12.2007, zuletzt aktualisiert: 28.11.2022 13:22, 5533