Igels 2 - Waschtag (Kartenspielerweiterung zu Igels)
 
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Igels 2 - Waschtag (Kartenspielerweiterung zu Igels)

Rezension von Thomas Pichler

 

Nach dem Erfolg von „Igels - Das Kartenspiel“ wird der Futterkampf im Wald noch verschärft. Die Waschbären sowie die Vögel unter Führung von „Herr Zaunkönig“ suchen neue Nahrungsquellen und erlauben so, das bisher nur für maximal vier Spieler gedachte Spiel auf bis zu sechs Personen auszuweiten. Damit kann es beim Streit um die begrenzten Futtervorräte noch heftiger zur Sache gehen.

 

Spielziel

Hier ändert sich im Vergleich zum Grundspiel nichts. Weiterhin gilt: Nur ein gefüllter Magen ist ein guter Magen, weshalb die Spieler mit ihrer jeweiligen Tiergruppe versuchen, die wertvollste Sammlung an Nahrungsmittelvorräten für sich zu gewinnen.

 

Aufmachung

Die 120 Karten des Erweiterungssets fügen sich nicht nur von den Kartenrückseiten her wunderbar ins Grundspiel ein. Auch die schrägen Illustrationen von eigentlich friedlich (etwa die „Kräuterhexe“) über tendenziell high (speziell ein „Wildes Hanffeld“) und einfach nur seltsam (wie der „Crossgolfer“) bis zu vage gewalttätig (etwa die „Astgabel“) passen wieder ideal zum verrückten Getümmel im Wald. Die Karten sind mit Nummer 169 beginnend nummeriert - falls man also Grundspiel und Erweiterung weider trennen möchte, geht das problemlos. Das beiliegende kleine Ergänzungsregelblatt ist ein kleines Ergänzungsregelblatt - groß genug, um seine Aufgabe zu erfüllen und zu klein, um irgendwie spektakulär zu wirken.

 

Spielregeln

Als Erweiterung zu „Igels - Das Kartenspiel“ hat dieses Set eine einzige grundlegende Funktion: Es ermöglicht ein Spiel mit fünf oder sechs Spielern. Dazu kommen zwei optionale Regeln. Zum einen können bei vielen Spielern die Futtervorräte im Wald begrenzt werden, damit eine Partie nicht zu lange dauert. Als Spielvariante ist es möglich, dass zwei Tiergruppen für einen Kampf einen Futterpakt schließen, um so vielleicht nicht zu so viel, aber sicherer zu Futter zu kommen.

 

Die Regeln für das Zwei-Personenspiel sind mit jenen des Igels-Standardspiels bis auf wenige Details identisch. Der wesentlichste Unterschied ist, dass hier beide Spieler von Anfang an frei über all ihre Tiere verfügen können. Außerdem dürfen die Spieler mehr Handkarten ziehen, um etwas besser mit so wenig Tieren Chaos im Wald verbreiten zu können.

 

Spielverlauf

Wie sich der Waschtag auf das Spiel auswirkt, hängt stark davon ab, wie er genutzt wird. Werden einfach alle Karten beider Sets zusammengeworfen, aber keine optionalen Regeln angewendet, ändert sich zum Grundspiel vor allem eines. Zur eigenen Tierrasse passende Futterkarten machen einen noch kleineren Teil des Vorrates aus und werden somit wertvoller und schützenswerter - besonders, da die Partien auch noch länger werden. Wird dagegen die Variante für ein schnelleres Spiel genutzt, kommt sogar ein klein wenig Hektik auf: Es liegen dann bei fünf oder sechs Spielern weniger Futterkarten aus als im Grundspiel alleine.

 

Am deutlichsten ändert sich das normale Spiel natürlich dann, wen der Futterpakt erlaubt wird. Denn dann ist die Frage plötzlich nicht mehr, ob man in einen Kampf ziehen soll weil man erwartet, alle platt machen zu können. Nein, plötzlich heißt es, sich vielleicht mit einer anderen geschwächten Tiergruppe ohne starke Unterstützungs-Hand zusammentun, um so vielleicht doch zu einem Teil der Beute zu kommen. So kommt mehr Gruppendynamik ins Spiel.

 

Auch das Zwei-Personenspiel hat natürlich eine ganz eigene Dynamik, immerhin ist - wenn man nicht zusätzlich Futterkarten aus dem Grundspiel nutzt - klar: Die Partie hat höchstens sechs Runden, wer nicht wagt, der bestimmt verliert. Geht man (vermeintlich) unterlegen in einen Kampf ist es unheimlich wichtig, die Haut (oder Federn) eines eigenen Tieres teuer zu verkaufen. Wenn der Gegner keine Karten oder Fähigkeiten nutzen muss, bleibt sein Vorteil ja sicher erhalten.

 

Spielspaß

Auch hier gilt: Das hängt davon ab, was und wie genau man spielt. So richtig etwas her macht es mit vielen Spielern und der optionalen Regel des Futterpakts, ob man eher die Variante für schnelles Spiel nutzen sollte oder nicht liegt dabei aber eher am Geschmack der einzelnen Spielrunde. Desto mehr Spieler, desto leichter ist es auch, fehlendes Glück beim Kartenziehen durch Taktik zu kompensieren, weil man eher die eine oder andere Runde abwartend und vielleicht etwas manipulativ agieren kann.

 

Vor allem bei Mitspielern, die das Set noch nicht kennen, sollte dafür etwas extra Spielzeit eingerechnet werden. Jeder sollte genug Zeit bekommen, um eigentlich spielirrelevante Stimmungstext-Gags (etwa beim Hund „Sammy“, der aus einem ganz bestimmten Grund als einzige karte Foto statt Zeichnung hat) oder auch etwas spielrelevantere Scherze (wie die „Welt der Waldkraft“) auf sich wirken zu lassen.

 

Die Zwei-Spieler-Variante ist, wie bei so vielen Spielen, absolut kein Vergleich mit dem echten Mehrspieler-Spiel. Beim Grundspiel auf eine solche zu verzichten, war schon in Ordnung.

 

Fazit

„Igels 2 -Waschtag“ ist primär eine Erweiterung zu „Igels - Das Kartenspiel“ und als solche auch gut gelungen. Mehr Spieler machen dieses Futterkampf-Chaos noch interessanter und amüsanter, speziell unter Verwendung der optionalen Regeln. Die Idee, Igels mit der enthaltenen Variante erst einmal als Zwei-Personenspiel zu testen, wäre aber nicht so gut. Igels ist als Mehrspieler-Spiel deutlich besser, zum ersten Einstieg daher das Grundspiel zu empfehlen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041615372553e48f80
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Igels 2 - Waschtag (Kartenspielerweiterung zu Igels)

Autor: Mario Coopmann

Anzahl der Spieler: 2 / Erweiterung

Spieldauer: 60 Minuten

Altersempfehlung: ab 10 Jahren

Verlag: Pegasus

Erschienen: Oktober 2007

ISBN: 978-3937826714

ASIN: 3937826718

Erhältlich bei: Amazon

 

 

Inhalt:

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120 Spielkarten

Regeln

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Erstellt: 10.01.2008, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 5584