Ihr Auftritt, Al Mundy! – Staffel 1.1(DVD)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Ihr Auftritt, Al Mundy! – Staffel 1.1

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

Gauner, die durch Diebstahl Gerechtigkeit üben, durchziehen die literarische Geschichten wie ein roter Faden, denn sie faszinierend die Menschen. Von Robin Hood bis hin zu Arsene Lupin hat es immer charmante Schurken gegeben, die im Grunde nur die bestehlen, die es verdient haben. Seltener ist nur die Tatsache, dass sie dies im Auftrag der Obrigkeit tun und nicht aus eigenem Antrieb.

Erstmals vor machte dies die britische Serie „Gauner gegen Gauner“ mit David Niven Mitte der 1960er Jahre. Noch bekannter oder beliebter war aber der Hitchcock-Klassiker „Über den Dächern von Nizza“ mit Gary Grant.

Genau dieser wurde das Vorbild für die 1969 aus der Taufe gehobene Fernsehserie „It takes a Thief“ („Ihr Auftritt, Al Mundy!“) mit Robert Wagner in der Hauptrolle. Sie erlebte immerhin drei Staffeln.

 

Im Mittelpunkt steht Alexander Mundy, ein ehemaliger Meisterdieb und Einbrecher. Er sitzt eine mehrjährige Haftstrafe im Gefängnis ab und versucht wieder einmal auszubüchsen, als er von seinem früheren Ausbilder Noah Bain heraus geholt wird.

Dieser macht ihm ein verlockendes Angebot: Alexander darf wieder das tun, was er am besten kann – stehlen und betrügen. Diesmal soll er dies allerdings im Auftrag der S.I.A. tun, und man wird sehr genau darauf achten, dass er nicht wieder strauchelt und fällt. Denn eine dritte Chance wird er dann nicht mehr erhalten.

Bain glaubt an den Mann, den er selbst einmal ausgebildet hat, der aber dann der Lockung des Geldes verfiel und strauchelte. Genau das gibt Al Mundy den Antrieb, zuzusagen, auch wenn ihm die Überwachung durch Kameras und Agentinnen nicht behagt.

Er schlüpft in die Rolle eines Millionärs und Playboys, der so Zugang zu der Welt der Schönen und Reichen hat.

Gleich sein erster Fall ist brandgefährlich, denn mehrere S.I.A.-Agenten sind ermordet worden. Könnte es sein, dass die schöne Claire, die an seine Seite gestellt wird, mehr weiß, als sie zugibt? Als nächstes soll er im fiktiven europäischen Operettenstaat Montefiore dafür sorgen, dass deren Kronjuwelen nicht gestohlen werden, so dass die Wirtschaft zusammen bricht. Denn einige Agenten aus dem Osten haben genau das vor. Zudem kommt noch eine hübsche Prinzessin ins Spiel, die mehr ist, als sie vorgibt zu sein.

Weitere Abenteuer führen ihn von London an das schwarze Meer, in die Botschaft eines östlichen Landes, aus dem es gilt einen Mikrofilm zu entwenden ohne dabei diplomatische Verwicklungen zu verursachen, Diktatoren falsche Kunstwerke unterzujubeln um sie besser beobachten zukönnen oder zu verhindern, dass diese mit auf schwarze Konten verborgenen Millionen so einfach verschwinden können.

Nicht zuletzt soll er verhindern, dass brisante Informationen den Westen verlassen, sei es nun über Geheimdienste oder Waffen...

 

Auch wenn die Folgen sehr abwechslungsreich sind und mit vielen interessanten Schauplätzen aufwarten können – der Grundtenor ist immer gleich: Al Mundy setzt seine besonderen Talente als Spion ein, so wie es einst beabsichtigt war, ist dabei so charmant und mondän wie James Bond.

Natürlich ist die Serie längst nicht so actionreich wie die Kinofilme, nutzt aber Witz und Verstand, um Probleme zu lösen und aus brenzligen Situationen zu entkommen. Wie einst John Robie in „Über den Dächern von Nizza“ ist auch Al Mundy ein Dieb, der die Gewalt hasst und lieber mit seinem Charme und seinem listenreichen Verstand an das kommt, was er braucht, der bewandert in Einbruch und Taschendiebstahl ist und in allem doch ein Gentleman bleibt.

Das führt oftmals zu humorvollen Dialogen, vor allem mit seinem strengen Chef. Auch wenn das Verhältnis der beiden zunächst angespannt ist, so entwickeln sich die beiden doch aufeinander zu, auch wenn ein gewisses Misstrauen bleibt. Das macht aber viel vom Reiz der Geschichte aus.

Vieles mag ein wenig altbacken wirken, weil Al Mundy die Playboy-Allüren der 1960er Jahre zeigt, passt aber wie die Technik in die Zeit, wenn man das ganze mit den James Bond Filmen mit Sean Connery vergleicht. Hier wie dort ist das Feindbild ebenfalls sehr einfach gestrickt, denn im Hintergrund schwelt deutlich erkennbar der Kalte Krieg und das liefert die meisten Gegner. Abwechslung gibt es nur durch den ein oder anderen südamerikanischen oder orientalischen Diktator, der dem S.I.A. (leicht zur erkennen als CIA) Schwierigkeiten macht, die mit normalem Vorgehen nicht lösbar sind..

Alles in allem können die Geschichten aber dennoch auch heute noch überzeugen, besitzen die doch die richtige Mischung aus Action, Abenteuer und Humor, die einen vor dem Fernsehapparat halten. Natürlich sind die Figuren sehr archetypisch und zeigen kaum Grautöne, aber auch das wirkt in sich stimmig, genau so wie manche Klischees, die heute sehr befremdlich wirken wie die Tatsache, aktive und tatkräftige Frauen nicht ganz für voll zu nehmen und naiver darzustellen als sie sein dürften.

Die Aufmachung ist akzeptabel. Zwar hätte man sich wünschen können, das Bild und Ton etwas aufbereitet worden wären, die Qualität ist aber in Ordnung und besonders angenehm ist, dass die Folgen diesmal ungekürzt präsentiert werden.

Als einziges Extra findet man auf den DVDs die amerikanische und um zwei Minuten längere amerikanische Fassung des Pilotfilms mit Untertiteln, dazu gibt es ein sehr ausführliches Booklet, mit vielen Informationen zur Serie, den Schauspielern und Machern hinter den Kulissen.

 

Fazit:

 

Wer charmante Gauner- und Agentenserien oder –filme wie „Hustle“ oder „Über den Dächern von Nizza“ mag, wird an „Al Mundy“ nicht vorbei kommen. Im Mittelpunkt stehen hier diesmal nicht die Action und technische Gimmicks, sondern der Titelheld und seine vielfältigen Tricks und Machenschaften, um seinen Auftrag zu einem positiven Abschluss zu bringen.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328230244f4030502
Platzhalter

DVD:

Ihr Auftritt, Al Mundy! – Staffel 1.1

It Takes a Thief, USA 1968-1972

Folge 1-8 von !6 der ersten Staffel

Regisseur(e): Leslie Stevens Don Weis, Jack Arnold und andere

Idee und Drehbücher: Roland Kibbee, Leslie Stevens

Musik: Dave Grusin

Format: Dolby, PAL

Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 4:3

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

Studio: Polyband & Toppic Video/WVG

Erscheinungstermin: 30. Juli 2010

Spieldauer: 470 Minuten (Pilotfilm und 8 Episoden)

Extras: US-Fassung des Pilotfilms, ausführliches Booklet

 

ASIN: B003JXVT6Y

 

Erhältlich bei: Amazon

 

 

 

Darsteller:

<typolist>

Robert Wagner

Malachi Throne

Katherine Crawford

Senta Berger

</typolist>

 


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 30.07.2010, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 10809