Ihr Auftritt, Al Mundy! – Staffel 2.1(DVD; TV-Serie; FSK 12)
 
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Ihr Auftritt, Al Mundy! – Staffel 2.1

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

1968 gab der amerikanische Fernsehsender ABC eine weitere Staffel von „It takes a Thief“, bei uns besser bekannt als „Ihr Auftritt, Al Mundy!“ in Auftrag. Sie umfasste diesmal 26 statt nur 16 Folgen. Wieder schlüpfte Robert Wagner in die Titelrolle, an seiner Seite blieb Malachi Throne als Auftraggeber und Wächter.

Das Vorbild für die Serie um einen Meisterdieb der für eine staatliche Organisation, die der CIA nachempfunden ist, ist übrigens der Hitchcock-Klassiker „Über den Dächern von Nizza“ mit Cary Grant und Grace Kelly. Ähnlich charmant tritt auch der Fernsehheld auf, um Fälle zu erledigen, in der ein ganz normaler Agent versagen würde.

 

Auch wenn SIA-Chef Noah Bain seinem Schützling immer noch genau auf die Finger schaut, ist das Verhältnis zwischen ihm und Alexander Mundy doch etwas herzlicher und freundschaftlicher geworden. Das hindert beide allerdings nicht daran, sich weiter verbal und manchmal auch etwas handfester zu ärgern. Aber jeder weiß inzwischen was er von den anderen zu halten hat. Man respektiert sich.

Auch diesmal darf Al Mundy wieder einiges wagen. Gleich sein erster Fall führt in wieder einmal in einen karibischen Operettenstaat. Ein Mann ist ermordet worden und dieser Tod könnte die ganze Region in ein Chaos stürzen. Der Meisterdieb soll die Leiche zur näheren Untersuchung stehlen, doch wie die anderen erlebt er dabei eine Überraschung.

An der Seite einer eingebildeten Diva reist Al schon kurz danach nach Italien, um einen Safe zu knacken. Dabei muss er nicht nur Fingerspitzengefühl beweisen, sondern auch Geschick darin beweisen, den Schergen eines Naziverbrechers zuvor zu kommen.

Wiederum mit einem Diktator bekommt er es zu tun, als er die Negative kompromittierender Fotos aus dessen Palast holen soll. Verkleidet als Zauberkünstler reist er in das Land und hat schon bald alle Hände voll zu tun, um den neugierigen Diktator und seinen überaus misstrauischen Sicherheitschef von seiner Tarnung zu überzeugen.

In weiteren Abenteuern muss er die Formel für einen Wundertreibstoff an sich bringen, mehrfach belastende Dokumente stehlen und nicht zuletzt in einer Doppelfolge, „Flitterwochen in Berlin“ überleben, da er zwischen die Fronten der Geheimdienste gerät.

Immerhin sind einige seiner Gegner auch mehr als Eintragsfliegen, denn der Hehler Nick Grobbo macht ihm noch ein zweites Mal zu schaffen...

 

Man merkt, das die Serie in der zweiten Staffel ihre Linie gefunden hat und das Bild von Al Mundy als smartem Playboy mit James Bond Allüren weiter ausbaut. Auch der Vorspann hat sich verändert und ist moderner geworden.

In so gut wie jeder Folge wickelt der Held mindestens eine Frau um den Finger, sei es nun die Partnerin, die ihn begleitet und ab und zu unterstützt oder die geheimnisvolle Schöne im Dunstkreis des Bösen. Interessant dabei ist, dass die Damen, die ihn begleiten meistens sehr selbstbewusst auftreten und sich gerade zum ende hin wenig von seinem Charme beeindrucken lassen, während die Frauen, die er erst für sich gewinnen muss, um an einigen unangenehmen Hindernissen vorbei zu kommen, ihm wesentlich mehr verfallen. Allerdings bleibt keine länger als ein oder zwei Folgen an seiner Seite.

Ansonsten bleibt alles mehr oder weniger beim Alten. Al Mundy wird überwiegend ausgeschickt, um belastende oder wichtige Papiere aus den Tresoren von Verbrechern und Diktatoren zu holen.

Dabei bedient die Serie die klassischen Feindbilder des kalten Krieges, die die Zuschauer der damaligen Zeit durch die Nachrichten vor Augen hatten, seien es nun aggressive und brutale Ost-Agenten, wobei die Deutschen als Bösewichte beliebter zu sein scheinen als die Russen, wie man auch an der Doppelfolge merkt, die in Ostberlin spielt.

Die Diktatoren mittel- oder südamerikanischer Operettenstaaten dagegen sind Zerrbilder ihrer realen Vorbilder – bewusst als eitel, engstirnig und eher dumm dargestellt, um ihre Gefährlichkeit zu minimieren.

Zwischen den in den 1970er und erst später synchronisierten Folgen merkt man nur einen Unterschied, wenn man genauer auf die deutschen Stimmen achtet. Ansonsten verwenden beide Versionen das beliebte „Schnodderdeutsch“, das bereits „Die Zwei“ so erfolgreich gemacht hat, obwohl die Serie längst nicht so humorvoll ist, wie sie im Deutschen wirkt.

Im Gegensatz zur ersten Staffel sind die Fälle etwas weniger abwechslungsreich, da sehr viele mit Dokumenten zu tun haben, die aus der Festung des Bösen geholt werden müssen. Die Variationen sind leider beschränkt und durch die ähnlichen Konstellationen – Al und eine Partnerin gelingt es bei ihrem Gegner, eingeladen zu werden, bei der Ankunft macht eine weitere schöne Frau Scherereien – wiederholen sich einige Folgen inhaltlich wie auch formal.

Dennoch sind die Geschichten durch die augenzwinkernde Erzählweise weiterhin sehr unterhaltsam, auch wenn mancher Gag heute altbacken oder naiv wirkt, da sich manches, was damals noch aufregend war, längst überholt hat.

Ansonsten ist die Aufmachung sehr solide, Bild und Ton wurden allerdings nicht sonderlich aufbereitet, was der Serie aber auch einen altertümlichen Charme gibt. Wieder ist das Booklet sehr ausführlich und bietet dem interessieren Fan viele Informationen zur Serie, Folgen und den Schauspielern.

 

 

Fazit:

 

Auch wenn der erste Teil der zweiten Staffel von „Al Mundy“ nicht ganz so abwechslungsreich ist wie die beiden Boxen der ersten Staffel, weiß die Serie durch seinen charmanten Titelhelden und die augenzwinkernde Darstellungsweise dennoch gut zu unterhalten, vor allem wenn man freche Gauner- und Agentenfilme mag, in denen nicht die Technik oder Action, sondern die Menschen und witzige Dialoge im Mittelpunkt stehen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240416210754ff4af74e
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DVD:

Ihr Auftritt, Al Mundy! – Staffel 2.1

It Takes a Thief, USA 1968-1972

Folge 1-12 von 26 der zweiten Staffel

Regisseur(e): Leslie Stevens Don Weis, Jack Arnold und andere

Idee und Drehbücher: Roland Kibbee, Leslie Stevens und andere

Komponist: Benny Golson

Format: Dolby, PAL, Region 2

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1

Anzahl Disks: 4

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

Studio: Polyband & Toppic Video/WVG

Erscheinungstermin: 26. November 2010

Spieldauer: 580 Minuten

 

ASIN: B00409SNJC

 

Erhältlich bei: Amazon

 

 

 

Darsteller:

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Robert Wagner

Malachi Throne

Joseph Cotton

Ricardo Montalban

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Erstellt: 18.01.2011, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 11453