Ikki Tousen – Dragon Girls Slimpackbox (DVD)
 
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Ikki Tousen – Dragon Girls Slimpackbox

Filmkritik von Christel Scheja

 

Chinesische Mythologie, Kampfsport, schräge oder schlüpfrige Gags und viele hübsche Mädchen, die jede Gelegenheit dazu nutzen ihre hervorragendsten Attribute in Szene zu setzen sind sowohl für japanische Mangas als auch Animes eine Erfolg versprechende Mischung. Dabei muss nicht unbedingt immer Blut fließen und Sex die Bilder beherrschen, nur auf das Vorhandensein dieser vier Elemente kommt es an um die Herzen der zumeinst männlichen Leser oder Zuschauer höher schlagen zu lassen.

Der Anime „Ikki Tousen – Dragon Girls“ basiert auf den ersten vier oder fünf Bänden des gleichnamigen Mangas von Yuji Shiozaki, der hierzulande bei Carlsen erscheint und auch bereits den elften Band erreicht hat. Er basiert selbst auf dem über 600 Jahre alten Klassiker von Luo Guanzhong über die „Erweiterte Geschichte drei Reiche“.

Die dreizehnteilige Animeserie aus dem Jahr 2003 hat mit „Ikki Tousen-Dragon Destiny“ auch schon eine Fortsetzung erfahren, ist aber weitestgehend in sich geschlossen

 

Vor 1800 Jahren lagen die Reiche Wie, Wu und Shu im Krieg, um die Vorherrschaft über das Reich der Mitte zu erlangen. Damals kämpften über Generationen hinweg viele tapfere Krieger, um ihrem Volk und Reich die Macht zu bringen. Allianzen wurden geschlossen und wieder gebrochen, Zweikämpfe geführt und ganze Heerscharen in die Schlacht geführt.

Die Körper der damaligen Helden, die in der Geschichtsschreibung und den Mythen weiterleben, sind längst zu Staub zerfallen, nicht aber ihre Seelen. Sie sind in den sogenannten Magatama-Juwelen versiegelt, die im Lauf der Zeit an die Küsten Japan geschwemmt wurden und sich über die Provinzen verteilten.

Sie gelangten nach und nach in den Besitz verschiedener Familien, die das Vermächtnis und die Juwelen von Generation zu Generation weiter gaben. Und seitdem erwachen die Kriegerseelen immer wieder und führen ihren Kampf in den Körpern der Jugendlichen fort. So herrscht seit vielen Jahren Krieg zwischen fünf (im Manga sieben) Oberschulen im Raum Tokio. Sie führen die alten Streitigkeiten weiter und versuchen die Vorherrschaft in der Region zu erlangen.

Eines Tages kommt die einfältige aber körperlich sehr gut gebaute Sonsaku Hakufu nach Tokio und nistete sich zusammen mit ihrer Mutter bei ihren Vetter Shuju Kokin ein. Sie soll wie er die Nan’yô-Privatschule besuchen.

Bereits am ersten Tag beweist sie, dass sie vielleicht nicht viel im Kopf hat, dafür aber um so mehr in den Fäusten und den Beinen. Sie besiegt etliche der Kämpfer, die schon länger in der Schule lernen und trainieren. Das macht vor allem die vier „Könige“, die Anführer der Schule was den Krieg gegen die anderen Institute angeht, aufmerksam. Sollte sie vielleicht die Auserwählte sein, die die Seele von Sun-Ce in sich birgt, der einst die Grundlagen für das Reich der Mitte legte?

Ryomo Shimei und Gakushu suchen nach dem anfänglichen Schlagabtausch die Freundschaft zu Hakufu, während Saji Genpo eher undurchschaubar bleibt und seine eigenen Spielchen spielt. Ihm scheint eher zu gefallen, dass das junge Mädchen so reizvoll gebaut ist und es ständig schafft, ihre Kleider zu zerreißen.

Dafür schwitzt Shuju Kokin ständig Blut und Wasser, denn es ist gar nicht so einfach, seine Kusine mit den Regeln der Schule vertraut zu machen. Hakufu liebt es zwar zu „kampeln“ ist aber noch recht untrainiert und kennt ihre Grenzen nicht.

Sie muss erst begreifen, dass sie nicht jedem offen zeigen sollte, welche Kräfte in ihr wohnen, denn er weiß besser als jeder andere, dass es auch gefährliche Leute unter den Kämpfern gibt, die vor Mord nicht zurück schrecken, einige fürchten um ihren Rang und lassen deshalb von ihren Gefolgsleuten mehrfach Attentate auf Hakufu verüben. Als sie immer erfolgreicher im Kampf wird, soll sie sogar ausgeschaltet werden.

Während das ihrem Cousin um so bewusster wird und er alles daran setzt, um es zu beschützen, kümmert sich das Mädchen nicht viel um die Bedrohung. Viel lieber stürzt es sich mit Begeisterung in die vielen Kämpfe, die sie in der Schule und auf den Weg dorthin erwarten und genießt es sich mit den Männern und Frauen zu schlagen, auch wenn sie dafür immer wieder neue Kleidung kaufen muss.

Damit bereitet sie sich auf den großen und alles entscheidenden Wettkampf der Schulen vor, die eine Übertragung des Krieges in die Jetztzeit sind. Doch bevor es so weit ist, macht sie mit ihren Schulkameraden noch einen Ausflug aufs Land und bringt dort in den heißen Quellen vor allem ihrem Cousin in Verlegenheit. Bei dem Besuch eines naheliegenden Tempels erfährt sie von ihrem Großvater, der sich dorthin zurückgezogen hat, schließlich überraschende Wahrheiten über sich und ihre Familie, und das lässt sie nachdenklich werden.

 

Eine wirklich tiefgründige und dichte Geschichte wird in „Ikki Tousen“ nicht erzählt und man sollte auch nicht krampfhaft danach suchen. Die Legende um die Seelen der chinesischen Krieger, die ihren Kampf unbedingt fort führen wollen dient eigentlich nur als Aufhänger für viele Kämpfe und um eine Menge hübscher und vor allem wohlgeformter Anime-Mädchen mit großen Brüsten, knappen Miniröcken und darunter sichtbar hervorblitzenden weißen Höschen, die mehr enthüllen als verbergen, auftreten und agieren zu lassen.

Zwar sieht man nie wirklich etwas, selbst wenn die Kleider zerreißen und nur noch in Fetzen herab hängen, aber das ist auch nicht unbedingt nötig, da die Phantasie das übrige dazu tut. Die Heldin ist nicht die einzige hübsche Damen in dem Reigen – gerade viele der Kämpfer, die Heldenseelen in sich tragen sind weibliche Prachtexemplare, die sich vor allem durch lange Beine und einen imposanten Busen auszeichnen.

Der Inhalt einer Folge hangelt sich daher weitestgehend mit Gags von Kampf zu Kampf, nur manchmal werden einige ruhigeren Szenen eingebunden, in denen Intrigen vorbereitet und Beziehungen vertieft werden. Interessant ist oft die die Kameraführung die von den Beinen zu den Höschen, zum Busen und dann erst zum Gesicht wandert.

Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Vor allem Hakufu sorgt dabei mit viel Naivität und Tollpatschigkeit immer wieder für Situationskomik und schrägen Klamauk. Hin und wieder geraten die Gags auch gehörig unter die Gürtellinie, wofür vor allem die ziemlich derbe Ausdrucksweise der Schüler sorgt.

Ernsthaft geht es eher selten zu, auch wenn dramatische Einschübe anderes vorgaukeln wollen. Hin und wieder widmet man sich auch der Legende, aber die Erklärungen beziehen sich letztendlich nur auf die Seelen, die den einzelnen Schülern innewohnen und deuten an, was man von diesen zu erwarten hat – von hündischer Ergebenheit bis Verrat reicht die Palette der Eigenschaften dabei.

Zudem benötigt man das Booklet, um die Helden auseinander zu halten, da es sehr viele gibt und man diese manchmal nicht unbedingt leicht auseinander halten kann, da Männer und Frauen bestimmten Typen entsprechen und teilweise nur durch Frisur und Haarfarbe unterscheidbar sind.

Anime Virtual bietet die dreizehn Folgen der Serie, die auch schon auf Einzel-DVD’s erschienen sind, nun auch in einer „Slimpack“-Gesamtausgabe an. Wie bei „Ninja Scroll“ stecken die Amaray Cases mit dem Booklet in einem sehr stabilen Schuber aus schwerer Pappe. Das dunkelblaue Design setzt sich in den Inlays fort.

Die Qualität der Serie ist für eine Fernsehproduktion beachtlich, gerade die Kämpfe wissen durch ihre Dynamik zu überzeugen. Extras gibt es außer dem Booklet keine, nicht einmal Texttafel, die mehr über die Zeit der drei Reiche und die Helden verraten.

 

„Ikki Tousen – Dragon Girls“ ist nicht unbedingt eine Serie, die sich an Zuschauer richtet, denen die Geschichte eines Animes wichtig ist. Denn diese spielt eine eher kleinere Rolle in den an Action überreichen Folgen, die in erster Linie durch dynamische Kämpfe und den Anblick niedlicher Anime-Mädchen in Miniröcken unterhalten wollen und auf alles andere weitestgehend verzichten. Wer aber die rasante Mischung aus verrücktem Abenteuer, schlüpfrigem bis derbem Klamauk mit einer Prise Erotik mag, der wird sicherlich nicht daneben greifen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329025052605bf13e
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DVD:

Ikki Tousen – Dragon Girls Slimpackbox

Ikkitosen, 13-teilige Fernsehserie

Japan 2003

nach der Manga-Reihe „Dragon Girls “ von Yuji Shiosaki

Regie: Takashi Watanabe

Bildformat: 16:9

Synchro: Deutsch, Französisch, Japanisch (DD 2.0), Untertitel: Deutsch, Französisch

Spieldauer: 325 min, 2 DVD

FSK: 16

Extras: Booklet

AV Visionen, 26.Mai 2008

 

ASIN: B0017IK9N2

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.09.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 7416