Reihe: Tatort Forschung
Rezension von Lars Perner
Rezension:
George ist Privatschüler bei dem berühmten Isaac Newton. Bei ihm soll er die alles über die Naturwissenschaften lernen. Doch der merkwürdige Charakter seines Lehrers zieht ihn mehr in seinen Bann als seine Belehrungen. Und so muss er sich auch zu Recht Newtons Ermahnungen gefallen lassen, dass er sich kaum für die Wissenschaften zu interessiert. Erst Molly bringt ihn auf die Idee sich mehr mit den naturwissenschaftlichen Studien seines Lehrers auseinander zu setzen, die bahnbrechend sein könnten. Dies haben sogar auch andere scheinbar zwielichtige Gestalten bemerkt, die nun in den Besitz von Newtons Forschungsunterlagen kommen wollen. Doch erst muss George seinen Lehrer in den Tower begleiten wo dieser sich gegen den Verdacht ein Schwarzkünstler zu sein verteidigen muss. Gelingt ihm dies noch recht mühelos, verlässt die beiden kurz darauf ihr Glück, als bei einem Einbruch in Newtons Labor tatsächlich wichtige Unterlagen und Utensilien entwendet werden. Bei dem Überfall wird Isaac Newton dabei so schwer verletzt, dass es nun an George liegt, die Hintergründe der Tat aufzudecken. Gemeinsam mit seiner Freundin Molly macht er sich auf, den Täter in London ausfindig zu machen. An Spuren und Verdächtigen mangelt es nicht, so dass es schwierig für die beiden wird, die Wahrheit heraus zu finden. Schließlich fassen die Drei einen tollkühnen Plan, den Täter zu entlarven und dingfest zu machen. In einem geheimen Labor – angefüllt mit hochexplosiven, alchemistischen Zutaten kommt es zum finalen Zusammentreffen.
In diesem Ratekrimi dreht sich alles um den berühmten Wissenschaftler Isaac Newton. Und es ist nicht leicht, mit diesem etwas exzentrischen, immer zerstreuten Wissenschaftler sich anzufreunden. Trotz seiner teilweise sehr merkwürdigen Charakterzüge, welche die Autorin anschaulich zu schildern weiß, zeichnet sie doch ein eher sympathisches Bild von Newton. Ob diesem aber tatsächlich nur an den Wissenschaften gelegen war und er nicht auf Gewinn aus war, wie oft betont wird, ist zumindest fraglich. Geschickt werden die Erwachsenen für die Handlung unbrauchbar gemacht, so dass die beiden Kinder George und Molly nun die Ermittlungen in dem mysteriösen Fall aufnehmen müssen. Wie üblich in der Reihe, wird auch der Leser dabei direkt mit einbezogen. So müssen wie gewohnt Details in den Zeichnungen von Joachim Krause richtig erkannt werden, auf einem Stadtplan Londons der korrekte Weg gefunden werden, und einiges mehr. Wer nicht sofort auf die Lösungen kommt, kann diese am Ende des Buches nachschlagen. Im Glossar werden nicht nur wichtige Fachbegriffe kurz erläutert sondern auch die Übersetzungen der englischen Wörter geboten, welche die Figuren im Text benutzen. Eine Zeittafel zu Isaac Newtons Leben, einige allgemeine Sätze zu seiner Person und seinen Forschungen schließen die Erzählung ab. Doch bereits in der Geschichte werden viele Dinge über Newtons Charakter anschaulich geschildert. Auch ist es schön, dass Newton selber den beiden Kindern und somit auch dem Leser zum Beispiel seine drei Grundgesetze der Bewegung erläutert und wie er aus alltäglichen Beobachtungen Schlüsse für seine naturwissenschaftlichen Theorien zieht. Das ist viel interessanter, als einen reinen Sachtext zu lesen. Auch für die berühmte Legende von Newton und dem Apfel wird eine Neuinterpretation geliefert.
Fazit:
Wie aus der Reihe gewohnt bekommt man auch mit diesem Band eine gute Mischung aus historischen und wissenschaftlichen Fakten, gekonnt in eine kleine Kriminalgeschichte verpackt, geboten.
