Im Blut der Dämonenjäger von Lucian Caligo
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Dämonenjäger gelten als unmenschlich und brutal.
Dennoch sind sie Godwanas einziger Schutz vor einem Feind, den normale Menschen nicht bekämpfen können. Wer als Dämonenjäger geboren wird hat keine Wahl, er muss seine Bestimmung erfüllen oder ist des Todes. So ergeht es auch der jungen Anjani. Weil sie ihre wahre Natur nicht ewig verbergen kann, entschließt sie sich schweren Herzens, ihre Familie zu verlassen und den Kampf aufzunehmen. Als Anjani ihre Ausbildung beginnt, erhebt sich inmitten des Konfliktes zwischen Jägern und Dämonen ein uraltes Übel.
Rezension:
Nachdem er einen Wehrhof von Dämonen befreit hat, nutzt ein Dämonenjäger die Chance, den Keim der Dämonenjäger-Begabung auf die hochschwangere Bäuerin zu übertragen. Kurz darauf bekommt sie eine Tochter, die das Blut der Dämonenjäger in sich trägt. Jahrelang gelingt es dem Bauern, seine Tochter vor ihrer Berufung zu verstecken. Als Anjari 15 ist, wird sie jedoch von Dämonenjägern entdeckt, die durch eine Berührung die Dämonenjäger-Instinkte in dem Mädchen wecken. Anjari bleibt nichts übrig, als sich den Dämonenjägern anzuschließen. Aber die Dämonenjagd ist nicht ungefährlich und oft auch unangenehm.
Lucian Caligo führt seine Leser in diesem Fantasy-Abenteuer in die Welt Godwana (nicht zu verwechseln mit dem Urkontinent Gondwana), in der er auch schon andere Bücher angesiedelt hat. Zusammenhänge speziell mit Im Blut der Zwerge werden immer wieder erkennbar. Jedoch kenne ich weder letzteres Buch noch andere in dieser Welt handelnde. Allerdings ›funktioniert‹ Im Blut der Dämonenjäger auch ohne Vorkenntnisse.
Was mir bei dieser Fantasy-Geschichte mit einer 15-jährigen Protagonistin besonders positiv auffällt, ist, dass der Autor darauf verzichtet, eine Lovestory einzubauen. Leider ist man es als Leser bei vergleichbaren Ausgangslagen gewohnt, dass romantische Aspekte zumindest in einer Nebenhandlung zum Tragen kommen. Wie gesagt wird hier darauf gänzlich verzichtet. Stattdessen konzentriert sich die Handlung auf den Kampf gegen Dämonen und die Hintergründe der magisch erschaffenen Dämonenjäger. Auch moralische Fragen werden thematisiert – und zum Ende sogar handlungsentscheidend. Die Heldin des Buches hat in diesem Punkt einige Meinungsverschiedenheiten mit dem Anführer der Dämonenjäger auszufechten. Die Wendung, die sich im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner als entscheidend herausstellt, kommt dann trotzdem vollkommen überraschend.
Der auktoriale Erzähler folgt weitestgehend Anjari, jedoch werden einzelne Handlungsabschnitte auch mit Fokus auf andere Charaktere erzählt. Dabei benutzt der Autor einen sehr angenehm lesbaren Stil. Auch wenn eine direkte Fortsetzung eher unwahrscheinlich erscheint, ist ein Wiedersehen mit Anjani und anderen Charakteren in weiteren in dieser Fantasy-Welt angesiedelten Büchern nicht unwahrscheinlich. Aber vielleicht sollte ich mich bei Gelegenheit erst mal den bereits erschienenen Büchern zuwenden.
Fazit:
Die Welt der Dämonenjäger steht im Zentrum dieses Fantasy-Abenteuers, das auf romantische Nebenhandlungen verzichtet.
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