Im Fadenkreuz (Autorin: Petra Prinz, Shadowrun)
 
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Im Fadenkreuz von Petra Prinz

Reihe: Shadowrun

Rezension von Christel Scheja

 

Schon seit einigen Jahren erscheinen nicht mehr nur bei Heyne Shadowrun-Romane, sondern auch bei Fantasy Productions selbst. Schon von Anfang an hat man hier den Schwerpunkt auf überwiegend deutsche Autoren und Schauplätze gelegt, so dass die Reihe ähnlich wie die DSA-Romane zu einem Sprungbrett für junge Talente wurde und "Deutschland in den Schatten" mehr Leben verlieh. Und man setzt diese Tradition weiter fort. "Im Fadenkreuz" ist der Debütroman der 1972 geborenen Petra Prinz.

 

Berlin um 2070: Der junge Rabenschamane Spider schlägt sich eher schlecht als recht durchs Leben und träumt von dem großen Run, der ihm so viel Geld einbringen soll, dass er sich eine bessere Wohnung leisten kann und vielleicht auch noch mehr. Aber bisher verfolgt ihn eher das Pech.

Bis zu dem Tag, in dem er die Übergabe eines geheimnisvollen Gegenstands beobachtet, als er sich in einem Laden etwas gönnen will. Als das Treffen gestört wird, schnappt er sich ohne darüber nachzudenken den Koffer. Nachdem er einen Peilsender ausgeschaltet und seine Verfolger abgeschüttelt hat, ahnt er, dass er dies die Chance seines Lebens ist. Allerdings kommt er ohne Hilfe nicht weiter. Deshalb wendet er sich an seinen Freund Ali, in der Hoffnung, dass dieser das Schloss knacken kann. Denn in dem Koffer muss etwas sein, hinter dem eine Menge Leute her sind, und aus dem sich vielleicht Geld schlagen läßt...

Ali ist nicht besonders begeistert, denn er ahnt, dass Spider ihnen gehörigen Ärger eingehandelt hat, der sie eher die Existenz kosten könnte, als etwas einbringen.

Und richtig - schon bald müssen Spider und Ali untertauchen, denn es sind nicht nur andere Runner unter der erfahrenen Jade, sondern auch zwielichtige Typen hinter ihnen her, die über leichen gehen, um den Koffer zurück zu erlangen...

 

Es ist erstaunlich, dass viele der deutschen Autoren als Schauplatz ihrer Geschichten Städte aussuchen, in denen sie lange Jahre gelebt haben oder noch immer leben. Auch Petra Prinz beweist durch gezielt eingesetzte Beschreibungen, dass sie sich ein weitaus besser in Berlin auskennt, als der normale Besucher.

 

Die Geschichte die sie erzählt ist hingegen eher unspektakulär und eher typisch für die Shadowrun-Welt. Ihre Helden handeln sich großen Ärger ein, indem sie in den Besitz von Gegenständen geraten, die das Interesse der verschiedensten Gruppen hervor rufen. So haben sie schließlich nicht nur ihre Konkurrenten am Hals, sondern auch Konzernleute, die keine Skrupel haben und wie so oft stehen sie am Ende mehr oder weniger so da, wie sie angefangen haben.

 

Trotzdem ist der Roman bis zum Ende hin spannend und flüssig erzählt, stellenweise sogar mit einem Augenzwinkern aufgelockert. Vor allem Rollenspieler werden sich und ihre Charaktere ohne Probleme in den Figuren wieder erkennen, denn die Autorin läßt einige Archetypen auftauchen und agieren.

Somit ist das Debüt von Petra Prinz mehr als solide geworden und dürfte vor allem für Shadowrun Fans gelungene Unterhaltung bieten.

 

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Titel: Im Fadenkreuz

Autor: Petra Prinz

Shadowrun Band 70

Fantasy Productions, Erkrath

ISBN 3-89064-543-7

Titelbild von: John Zelaznik

Seiten: 304

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 12.10.2005, zuletzt aktualisiert: 20.01.2024 21:43, 1355