Im Flammenmeer von David Eddings
Reihe: Götterkinder
Rezension von Christel Scheja
David Eddings ist durch die „Belgariade“ und den „Malleorean“-Zyklus bekannt geworden. Er erzählte klassische Fantasy-Abenteuer mit einem Augenzwinkern und durchweg sympathischen Charakteren. Trotz sich wiederholender Konstellationen und Gefahren waren die Romane durchweg spannend und unterhaltsam. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an seinen neuen Zyklus über die „Götterkinder“.
Der dritte Band der Saga „Im Flammenmeer“ wirft den Leser unvermittelt in das Geschehen ohne eine Zusammenfassung oder einen Prolog. Noch immer leidet das Land Dhrall unter den Angriffen des grausamen Vlagh und seiner monströsen Horden, während sich die Menschenrasse langsam weiter entwickelt und von Generation zu Generation neue Erfindungen und Erfahrungen macht. Junge Krieger werden geboren und wachsen heran, deren Träume die Welt verändern können, wenn sie nur die Chance dazu erhielten. Doch Thlantar Zweihands Wunsch die Stämme zu einen scheint nichtig gegenüber der drohenden Gefahr.
Schon die Hälfte des Kontinentes ist in die Hand der Feinde gefallen und sie bedrängen den freien Rest immer mehr. Die Götter sind hilflos, denn sie dürften keinem sterblichen Wesen Schaden zufügen und ihre Kräfte sind begrenzt. Nun geraten sie auch noch untereinander in Streit, denn Aracia zieht alle Kräfte in ihr Reich, um es verteidigen zu lassen. Sie hat furchtbare Angst, entzieht damit aber ihrem Bruder und Mitgott Dahlaine die Truppen und die Macht.
Nun ist guter Rat teuer, denn die Feinde erahnen die Schwachstelle und marschieren genau auf die Festungen in der Kristallschlucht zu, die nun so gut wie ohne Schutz sind. Doch Dahlaine hat nicht mit dem Mut und der Entschlossenheit seiner Menschen gerechnet...
Wenn man die ersten Bände der „Götterkinder“-Saga nicht kennt, ist es fast unmöglich, sich in dem Roman zurecht zu finden. Eine Vielzahl von Charakteren taucht auf und erlebt kleinere Abenteuer, die Götter sind kaum von ihrem menschlichen Gefolgsleuten zu unterscheiden, und die Gefahr durch den grausamen Vlagh bleibt eher schwammig und sehr unklar.
Das Buch entspricht ganz und gar nicht dem, was David Eddings früher abgeliefert hat. Nichts ist von dem Reiz seiner anderen Zyklen wieder zu finden – weder außergewöhnliche Charaktere noch Geschehnisse, die einem in Erinnerung bleiben. Die Handlung plätschert so vor sich hin und endet schließlich auch ohne Höhepunkt, am Ende fragt man sich, was man eigentlich gelesen hat, denn die mehr als 450 Seiten verbreiten nur gepflegte Langeweile.
Damit ist „Im Flammenmeer“ ein mehr als unterdurchschnittlicher Roman. Wer nicht schon ein Fan der beiden ersten Bücher war kann diesen Teil des Zyklus getrost stehen lassen und sich lieber anderen Werken des Autors zuwenden, die wesentlich spannender und interessanter sind.