Im Kreis des Mondes (Autorin: Barbara Hambly; Die Gelbe Stadt 2)
 
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Im Kreis des Mondes von Barbara Hambly

Reihe: Die Gelbe Stadt, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Barbara Hambly gehört zu den Autorinnen, die in den 1980ger Jahren frischen Wind in die Fantasy brachten, in dem sie nicht mehr nur epische Geschichten oder verträumte Märchen erzählten, sondern sich darum bemühten, den Helden ihrer Abenteuer viele menschliche Schwächen zu verleihen, um sie glaubwürdiger zu machen.

Der „Darwath“-Zyklus und die „Sonnenwolf“-Romane entwickelten sich zu den Lieblingsbüchern vieler junger Frauen, die die Fantasy neu für sich entdeckt haben. Und so scheint es Programm zu sein, diese Art zu schreiben, fortzusetzen.

 

In ihrer neuen Saga entführt die Autorin in „Die gelbe Stadt“. Vor einem orientalisch anmutenden Hintergrund agieren ihre Helden, um mit einer schleichenden Veränderung fertig zu werden. So lange die Menschen denken können, waren es immer die Männer die die Bewohner der gelben Stadt vor allem möglichen Gefahren schützten. Aus ihren Reihen kamen die Sonnenmagier, und nur selten war es Mädchen beschieden, in deren Schule aufgenommen zu werden.

Doch nun scheint sich etwas auf schicksalhafte Art und Weise zu verändern, denn die Magie verlässt die Männer. Sie können nicht länger den Fluss der Quellen erhalten, der die gelbe Stadt am Leben erhält oder die Menschen vor den Gewalten der Natur und unnatürlicher Geschöpfe schützen.

Stattdessen geht die Zauberkraft unmerklich auf die Frauen über, die zunächst nichts damit anzufangen wissen. Nur Raeshaldis, die einzige Frau, die je in den Künsten der Sonnenmagier ausgebildet wurde, erkennt die Probleme und Gefahren. Doch auch sie hat es schwer, anerkannt zu werden.

Nachdem es ihr wenigstens gelungen ist, den Unbekannten zu finden, der die begabtesten weiblichen Magier getötet hat, und sie damit beginnt, andere Frauen in der Zauberkunst auszubilden, kommen neben einer Hungersnot und Aufständen noch weitere Probleme auf sie zu. Nun brechen auch noch unheimliche Kreaturen aus den Tiefen der Seen hervor und fallen über die Menschen her. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich auf einen riskanten Handel einzulassen und bisher unerprobte Zaubersprüche einzusetzen.

 

Was in den frühen Romanen von Barbara Hambly noch neu und innovativ erschien, wirkt in den neuen Romanen nicht mehr ganz so überzeugend und lebendig, wie man hoffen könnte. Die Autorin erschafft zwar immer noch lebendige Charaktere mit Stärken und Schwächen, schmückt mit kleinen alltäglichen Details die eigentliche Handlung aus, aber dabei schießt sie inzwischen weit über das Ziel hinaus.

Der ganze Roman wirkt eher wie eine Aneinanderreihung von atmosphärischen Beschreibungen und Dialogen, wirklich voran kommt die Handlung nicht. Sie gerät immer wieder ins Stocken und zieht sich, wenn der rote Faden wieder einmal verloren gegangen ist. Die Längen innerhalb des Buches sind nicht unerheblich und schmälern den Lesegenuss doch erheblich. Denn ansonsten stimmt eigentlich alles: Die Figuren haben Ecken und Kanten, wirken sehr menschlich und lebendig und man kann sich den Hintergrund trotz der wenigen Informationen sehr gut vorstellen.

Trotzdem werden Neuleser es schwer haben, sich einfinden zu können, da zu wenige von den voran gegangenen Geschehnissen erklärt werden.

 

„Im Kreis des Mondes“ besitzt nicht mehr die Qualität früherer Romane von Barbara Hambly. Zu langatmig und verworren wirkt die Handlung um wirklich auch Neuleser überzeugen zu können. Letztendlich werden nur wirkliche Fans von dem Werk begeistert sein können, allen anderen sei geraten besser zu älteren Romanen der Autorin zu greifen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041908342032748e97
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Im Kreis des Mondes

Reihe: Die gelbe Stadt, Bd. 2

Autorin: Barbara Hambly

broschiert - 476 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen September 2007

ISBN: 978-3-404-20578-3

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Angela Koonen

Titelbild von Geoff Taylor

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 18.10.2007, zuletzt aktualisiert: 11.01.2024 16:17, 5093